Prof. Dr. Helma Lutz
Laufende und abgeschlossene Forschungsprojekte
Gute Sorgearbeit? Transnationale Home Care Arrangements
(im Rahmen der D-A-CH Lead-Agency Vereinbarung)
Das Projekt untersucht die transnationale Arbeitsvermittlung von meist weiblichen migrantischen Pflegekräften durch Home Care Agencies als sogenannte live-ins in Privathaushalte. Auf der Ebene der Global Cities Frankfurt a.M., Wien und Zürich wird die 24h-Pflege in den Zielländern Deutschland, Österreich und der Schweiz erforscht, wo ein Trend zur Formalisierung der Kommodifizierung und Transnationalisierung von Care und Care-Arbeit besteht.
Die 24h-Pflege entwickelt sich zu einem sozialstaatlich akzeptierten Weg, Sorgelücken dort zu füllen, wo der demographische Wandel neue Herausforderungen stellt und vormalige Sorge- und Arbeitsarrangements, beispielsweise in der Familie, zwischen den Generationen und zwischen den Geschlechtern erodieren. Die These ist, dass unter gegebenen Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen Anforderungen und Ansprüche an gute Sorge und gute Arbeit latent oder manifest in Widerspruch zueinander stehen und dass die Art und Weise, wie die Beteiligten diese Widersprüche bearbeiten, die Ausgestaltung der transnationalen Home Care Arrangements in den drei Sozialstaaten prägt.
Im Anschluss an die mobile Ethnographie folgt das Projekt den Home Care Agencies bei ihrer Arbeitskräfterekrutierung in die Sendeländer und den migrantischen 24-Stunden-PflegerInnen in die Haushalte. Mit ExpertInneninterviews, episodischen Interviews und teilnehmender Beobachtung wird erforscht, wie transnationale Home Care Agencies, die PflegeempfängerInnen, deren Angehörige, und die betreuenden MigrantInnen mit Ansprüchen an gute Sorge und gute Arbeit umgehen, wie zwischen den Akteursgruppen Care- und Arbeitsanforderungen sowie Arbeitsleistungen ausgehandelt werden, welche Widersprüche und Konflikte auftreten und wie die Care- und Arbeitsarrangements begründet, legitimiert und hinterfragt werden.
Erstmalig werden hier international etablierte Erkenntnisse der Geschlechter-, Migrations- und Careforschung zu Sorge-/Pflegearbeit im Privathaushalt mit Forschungsansätzen aus der Institutional Logics-Perspektive, der französischen pragmatischen Soziologie und der arbeits- und industriesoziologischen Gerechtigkeits- und Legitimitätsforschung verbunden. Ebenfalls erstmalig wird erforscht, welche Aushandlungsprozesse zwischen den beteiligten Akteursgruppen in dem mobilen Feld der transnationalen Home Care Arrangements – zwischen Sende- und Zielländern, zwischen Care Agencies und Privathaushalten – stattfinden.
Ziel ist es, Aufschluss über die transnationalen Home Care Arrangements zu gewinnen, deren Einbettung in die Sozialstaatlichkeit der drei Zielländer zu verstehen, sie auf ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede hin zu vergleichen und zu analysieren, welche Anforderungen und Ansprüche an gute Sorgearbeit hier zum Tragen kommen, verletzt werden bzw. dieses Arrangement insgesamt in Frage stellen.
Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
Projektleitung: Prof. Dr. Helma Lutz
Laufzeit: 1.06.2017 - 31.05.2020
Projektmitarbeiterinnen: Dr. Ewa Palenga-Möllenbeck/ Aranka Vanessa Benazha
Kontakt: lutz@soz.uni-frankfurt.de/e.pm@em.uni-frankfurt.de / benazha@soz.uni-frankfurt.de
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Feminismus vs. Multikulturalismus? Zur Diskurskarriere eines wirkungsmächtigen Widerspruchs.
Dieses Forschungsprojekt untersucht die zunehmende und problematische Rolle von feministischen Forderungen in aktuellen Debatten über Multikulturalismus und Integration in Frankreich und Deutschland. Unabhängig von ihrer politischen Verortung beziehen sich viele PolitikerInnen, JournalistInnen und Feministinnen in beiden Ländern auf feministische Forderungen und ermöglichen so ein gegeneinander Ausspielen von Frauenrechten gegen Minderheitenrechte. Sie suggerieren, dass Multikulturalismus, insbesondere im Hinblick auf „den“ Islam, eine Bedrohung der Frauenrechte und der Geschlechtergleichheit darstellt. In Reaktion auf diese binarisierende, teilweise rassistische Repräsentationspraxis beschäftigt sich eine neue Debatte mit Mechanismen der Vereinnahmung und Instrumentalisierung feministischer Forderungen und Themen durch unterschiedliche politische Akteure.
Diese Debatte greift die Kritik und Analyse postkolonialer und anti-rassistischer Feministinnen auf, die bereits seit Jahrzehnten kritisieren, dass (neo-) koloniale und (neo-) orientalistische Diskurse in Bezug auf Geschlecht und Sexualität in Massenmedien und Regulierungspolitiken (re-)produziert werden.
Anhand eines diskursanalytischen Verfahrens vergleicht dieses Forschungsprojekt Artikel aus deutschen und französischen Tageszeitungen über den Zeitraum von 2000 bis 2011.
Im Mittelpunkt stehen dabei diskursive Verschränkung zwischen feministischen und anti-muslimischen Stellungnahmen wie auch diskursive Konstruktionen von Multikulturalismus und Feminismus als antagonistisches Verhältnis.
Feminism vs. Multiculturalism? On the discursive construction of powerful dilemma
This research project scrutinizes the increasing and questionable role of feminist claims in contemporary public debates on multiculturalism and integration in France and Germany. Regardless of their political positioning, many politicians, journalists and feminists in both countries draw on feminist claims to justify the juxtaposing of women’s rights against minority rights. They insinuate that multiculturalism, in particular in its dealings with Islam and Muslims, represents a threat to women’s rights and gender equality. In reaction to orientalist and racist representations of gender and sexuality, a debate about the instrumentalisation and cooptation of feminist claims for racist purposes (re-)emerged. This debate draws on the long standing postcolonial and antiracist feminist critique of the re-production of (neo-)colonial and (neo-)orientalist discourses with regard to sexuality and gender in the mass media and their governmental use.
By means of a discourse analysis, articles from German and French daily newspapers will be analyzed over the period from 2000 to 2011. This research focuses on the discursive entanglement between feminist and anti-Muslim claims as well as on the discursive construction of multiculturalism and feminism as antagonistic entities.
Gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Laufzeit: 2014-2015
Projektleitung: Prof. Dr. Helma Lutz
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The Care Curtain of Europe. A Critique of the Global Care Chain Concept
The project is an intervention in debates about the globalization of care work. The Global Care Chain signifies the connection between care deficit in the Global North and care provision from the Global South by migrant women. I criticize this concept’s suggestion that it can explain care chains worldwide because it employs the global as a homogenizing container. Instead, I investigate the situation in Europe where the East sends and the West receives care workers as a division of labor coinciding with the ‘iron curtain’. The ‘care curtain’ expresses a pattern rooted in state socialism and its aftermath.
Gefördert mit Mitteln von: Riksbanken Foundation, Stockholm (Alexander von Humboldt Award) und Woodrow Wilson Centre, Washington D.C.
Projektleitung: Prof. Dr. Helma Lutz
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Family Life in the Age of Migration and Mobility, 16-20. September 2013, Norrköping (Schweden)
(II) the globalization of reproduction and social reproduction across the family-life cycle, and
(III) national, supranational and transnational policies and laws relating to family life in an age of migration and mobility.
„Starke Frauen“
Das Projekt „Starke Frauen“ (Arbeitstitel) ist ein Beitrag zu der 100 Jahrfeier der Goethe Universität. Ziel ist es, einen kleinen Teil der Frauen sichtbar zu machen, die seit 1914 an der Goethe-Universität gewirkt haben oder für die Entwicklung der Universität bedeutsam waren. Dabei geht es um eine Vielzahl von Akteurinnen: Studentinnen, Sekretärinnen, Mensamitarbeiterinnen, Wissenschaftlerinnen oder Stifterinnen sein, Frauen, die sich besonders sozial, politisch oder kulturell engagiert haben oder spezielle akademische, soziale, politische sportliche, kommunikative, etc. Kompetenzen besitzen und die - last but not least - spannende wissenschaftliche Leistungen gezeigt haben. Der Nachdruck liegt darauf, dass sie in einer bestimmten Weise „besonders“ sind.
Die Recherchen, bei denen es sich nicht um eine strenge historische Aufarbeitung handelt, sondern eher um die Präsentation wichtiger Persönlichkeiten in den oben genannten Kategorien, bilden die Grundlage für ein journalistisch verfasstes und grafisch ansprechend gestalteten Buch, das eine breite Öffentlichkeit ansprechen soll.
Jeder Person wird ein doppelseitiges Porträt gewidmet: 50 Porträts auf 100 Seiten. 15 Porträts werden zeitgleich mit der Veröffentlichung des Buches in einer Wanderausstellung gezeigt, die zunächst am Campus Westend (PEG-Gebäude), später in Räumen der Stadt Frankfurt ausgerichtet wird.
An dem Projekt sind folgende Personen beteiligt:
Die Projektkoordinatorin: Verena Specht-Ronique als kreativer Kopf der Gruppe.
Eine Projektsteuerungsgruppe, bestehend aus Prof. Dr. Helma Lutz (FB 3, Professur für Geschlechterforschung) und Dr. Marianne Schmidbaur (Cornelia Goethe-Centrum)e) und Anja Wolde (Gleichstellungsbüro Goethe Uni)
Geschrieben werden die Texte auf der Basis der von Verena Specht-Ronique durchgeführten Recherchen von TRIO, einer journalistischen Agentur, die Grafik macht Anja Feix von der „Grübelfabrik“ in Frankfurt.
Dass Projekt ist von der Leitung der Goethe Uni als ‚Leuchtturmprojekt‘ für das Jubiläumsjahrs ausgewählt worden und wird aus zentralen Mitteln und Sponsorengeldern finanziert.
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Das internationale Promotionsprogramm „Demokratie, Wissen und Geschlecht in einer transnationalen Welt“ (IPP Transnational)
Der Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität zählt zu einem der größten, traditionsreichsten und inhaltlich am breitesten aufgestellten sozialwissenschaftlichen Fachbereiche in der Bundesrepublik Deutschland. Das hier angesiedelte Internationale Promotionsprogramm „Demokratie, Wissen und Geschlecht in einer transnationalen Welt“, kurz IPP Transnational, verbindet drei Bereiche der Forschung, die zentrale wissenschaftliche Fragestellungen des 21. Jahrhunderts bündeln. Im Mittelpunkt stehen die Wechselwirkungen zwischen aktuellen, transnationalen gesellschaftlichen Veränderungen und
- der Entwicklung der Demokratie,
- der (Re-)Formierung der Geschlechterordnungen
- dem Feld biowissenschaftlicher Erkenntnisse und Praktiken.
Aktuelle Forschungsarbeiten zur Programmthematik werden in einer Vorlesungsreihe mit auswärtigen GastreferentInnen, dem Forum Transnational, diskutiert.
Das IPP Transnational hat eine Laufzeit bis Ende 2013 und wird durch Mittel des DAAD gefördert (Programm IPID, International Promovieren in Deutschland). Jährlich werden bis zu 30 DoktorandInnen in das Programm aufgenommen (s. Bewerbung für nähere Informationen).
Die Durchführung des Programms profitiert wesentlich von der Expertise des am Fachbereich verankerten Internationalen Promotions-Collegs Gesellschaftswissenschaften (IPC), das dem IPP Transnational ein Dach bietet und dessen Förder- und Betreuungsinfrastruktur die Angebote des IPP Transnational passgenau ergänzen.
Das IPP Transnational ist darauf ausgelegt, ein Promotionsstudium an der Goethe-Universität besonders für internationale NachwuchswissenschaftlerInnen noch attraktiver zu machen und in dieser Weise zur Internationalisierung der DoktorandInnenausbildung am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften beizutragen.
Dabei weist das IPP Transnational folgende Merkmale auf:
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direkte Einbindung der Promovierenden in die aktuelle Spitzenforschung der am Programm beteiligten HochschullehrerInnen einbezogen
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zusätzliche Betreuungsmaßnahmen für die Promovierenden (s. Supervision und Betreuung) neben dem attraktiven Angebot des IPC, die optimale Promotionsbedingungen schaffen und die zügige Fertigstellung der Dissertation gewährleisten sollen
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Einrichtung von Austauschprogrammen mit ausgewählten internationalen Partneruniversitäten (s. International Forschen) sowie die Förderung von Sandwich-PhDs und bi-nationalen Promotionen
Ziel des Programms ist, den Promovierenden mit einem erfolgreichen Abschluss
- eine umfassende fachliche Ausbildung auf höchstem Niveau,
- ausgewiesene theoretische, methodische und interdisziplinäre Kompetenzen, und
- fachübergreifende Schlüsselqualifikationen vermittelt zu haben,
die ihnen einen aussichtsreichen Berufseinstieg inner- oder außerhalb der Universität ermöglichen.
Das IPP Transnational wird finanziert aus Mitteln des DAAD und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).
Projektleitung: Prof. Dr. Helma Lutz
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Männer in den globalen Versorgungsketten? Eine explorative Fallstudie über polnische handymen (Heimwerker)[1] in deutschen Haushalten
Das Ziel dieser Untersuchung ist es, die Delegation von männlich vergeschlechtlichten Haushaltsarbeiten an polnische handymen in deutschen Haushalten zu analysieren. Dabei wird theoretisch an das Konzept der globalen Versorgungsketten angeknüpft. Dieses Konzept beschreibt das Phänomen der Weitergabe (weiblich vergeschlechtlichter) Care-Arbeit in der Ersten Welt an (meist weibliche) MigrantInnen aus Ländern der westlichen Peripherie und der Dritten Welt, wodurch der Care-Zugewinn im Aufnahmeland einen Care-Drain im Entsendeland verursacht (Hochschild 2003). Globale Versorgungsketten werden in der Literatur vorwiegend als „Versorgungsketten zwischen Frauen“ analysiert, was mit der überwiegend weiblich besetzten Care-Arbeit an den beiden Enden dieser Ketten zusammenhängt. Erst langsam wächst das Interesse an männlich konnotierten Arbeiten im Haushalt und an der Frage, ob angesichts der steigenden Anforderungen des Erwerbs- und Familienlebens in den Zielländern, auch traditionell „männliche“ Haushaltsarbeiten (wie Reparaturen, Instandhaltung und Gartenarbeit) delegiert werden. Eine Ende der 1990er Jahre durchgeführte Untersuchung zeigte, dass in den EU-15-Staaten im Durchschnitt 10% der kommodifizierten Haushaltsarbeit von Männern ausgeführt wird (Cancedda 2001). Die wenigen existierenden Studien aus den USA, Großbritannien und Italien weisen auf eine wachsende Tendenz hin (vgl. Ramirez/Hondagneu-Sotelo 2009, Kilkey 2010, Scrinzi/Sarti 2010).
Für Deutschland fehlt bis dato eine derartige Untersuchung.
Der innovative Ansatz dieser Studie besteht darin, das in der Literatur anhand weiblicher Haushaltsarbeit bereits ausführlich beschriebene Phänomen der Kommodifizierung und Ethnisierung dieser Art von Arbeit mit Erkenntnissen aus der Väterforschung in Deutschland zu kombinieren. Die aktuelle Männlichkeits- und Vaterschaftsforschung könnte – so die These dieser Untersuchung - zur Erklärung dieser Tendenzen beitragen. So bestätigen etwa Zeitbudgetstudien in Deutschland, dass die Väter heute stärker in die Erziehung der Kinder involviert sind als früher der Fall war. Da aber die Rolle dieser Männer als Ernährer gleichzeitig unverändert bleibt zeigt sich bei den „neuen Vätern“ eine ambivalente Haltung zwischen traditionellen und modernen Orientierungen (Edwards et al. 2009). Um diesem Konflikt zu entkommen, delegieren also Männer ‚ihre Seite’ der unbezahlten häuslichen Arbeit zunehmend an andere; an dieser Stelle kommen die preisgünstig arbeitenden männlichen Migranten ins Spiel. Neben der Analyse der Nachfrageseite nach solchen Dienstleistungen in den Zielländern soll mit dieser Untersuchung gleichwohl die Situation der Männer am anderen Ende dieser globalen Versorgungskette in Blick genommen werden. Welche Folgen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei den migrantischen handymen haben diese (oft transnationale) Versorgungsketten?
Das Forschungsdesign besteht aus einem quantitativen und qualitativen Teil. Im quantitativen Teil der Studie werden mittels einer Sekundäranalyse von existierendem statistischen Datenmaterial Resultate zusammengestellt, die Hinweise auf den Umfang und das Angebot von/ die Nachfrage nach migrantischen handymen liefern. Im qualitativen Teil werden erstens, 15 semi-strukturierten Leitfadeninterviews mit polnischen handymen durchgeführt sowie 15 semi-strukturierten Leitfadeninterviews mit deren Arbeitgebern (primär Männern, evt. auch deren Partnerinnen), die jeweils mit Kindern in einem Haushalt zusammenleben und Vaterschaftsverpflichtungen haben.
Zweitens soll mithilfe von polnisch- und deutschsprachigen Internetforen, Online-Zeitungen und Anzeigen ermittelt werden, welche Arbeiten angeboten/gesucht werden und wie sich die Vermittlung der Arbeiten gestaltet.
[1] Der Begriff handymen bezieht sich auf männliche Personen, die alles, was an traditionell „männlichen“ Arbeiten in einem Haushalt anfällt, ausführen können. Wir bevorzugen den englischen Begriff „handymen“, der im Gegensatz zu deutschen Umschreibungen wie „Heimwerker“ bzw. „Alleskönner“ genauer verdeutlicht, dass es gerade Männer sind, die die Tätigkeiten ausführen.
Projektleitung: Prof. Helma Lutz
Projektmitarbeiterin: Dr. des. Ewa Palenga-Möllenbeck
Laufzeit: 11.05.2011-10.11.2012
Förderung: Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Förderprogramm: „Dimensionen der Kategorie Geschlecht - Frauen- und Geschlechterforschung in Hessen“
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MIGMENTO – Mentoring-Programm für Studierende mit Migrationshintergrund
Das universitätsweite Mentoring-Programm MIGMENTO soll Studierenden mit Migrationshintergrund im 1.-4. Semester den Studieneinstieg erleichtern. Sozialwissenschaftliche Studien sowie die hohen Studienabbruchsquoten weisen auf eine strukturelle Benachteiligung von Studierenden mit Migrationshintergrund hin.
In zwei Durchgängen à neun Monaten werden den StudieneinsteigerInnen (Mentees) MentorInnen aus denselben oder fachnahen Fachbereichen zugewiesen, mit denen sie im Tandem Fragen zu Studienorganisation, wissenschaftlichen Anforderungen, Zeitmanagement etc. besprechen können. Der erste Durchgang (02/2011-11/2011) wird für die Fachbereiche 1-10, der zweite Durchgang (01/2012-10/2012) für die Fachbereiche 11-16 angeboten.
Den Mentees wird durch die Teilnahme am Programm und insbesondere durch den Kontakt zu ihren MentorInnen die Möglichkeit gegeben, Einblicke in die Hochschulstrukturen zu erhalten, um dadurch schneller und effizienter in das Studium einsteigen zu können. Durch das One-to-One-Mentoring sollen Reflexionsprozesse gefördert werden, in denen zum einen individuelle Strategien zur Studienorganisation erarbeitet werden, zum anderen über migrations- und geschlechtsspezifische Barrieren im Studienalltag diskutiert werden kann. Außerdem soll der Umgang mit Einstiegsschwierigkeiten durch ein vielfältiges Workshop-Angebot (wissenschaftliche Schreibwerkstätten, interkulturelles und Genderkompetenztraining, Förderung der Mehrsprachigkeit etc.) ergänzend erleichtert werden. Regelmäßige Vernetzungstreffen dienen dem Austausch aller TeilnehmerInnen untereinander und unterstützen beim Aufbau von Kontakten innerhalb und außerhalb der Hochschule.
In dem von Dr. des. Minna-Kristiina Ruokonen-Engler geleiteten Begleitseminar „Gender Mainstreaming, Mentoring und Diversity Management: Instrumente der Herstellung von Chancengleichheit an den Hochschulen“ soll die Frage der grundsätzlichen Umsetzung von Chancengleichheit mittels Mentoring an der Hochschule diskutiert werden. Das Proseminar dient darüber hinaus der wissenschaftlichen Begleitforschung und Evaluation von MIGMENTO.
Gefördert vom Europäischen Sozialfond für Deutschland (ESF)
Projektleitung: Prof. Dr. Helma Lutz
in Kooperation mit dem Gleichstellungsbüro der Goethe-Universität
Projektmitarbeiterinnen: Dipl. Soz. Natalie Streich, Dipl. Päd. Sakine Subasi-Piltz (in Elternzeit), Nicola Theuring-Gedik M.A. (Elternzeitvertretung)
Laufzeit: 2010-2012
Kontakt: lutz@soz.uni-frankfurt.de, streich@em.uni-frankfurt.de; theuring-gedik@em.uni-frankfurt.de
Projektwebseite: www.migmento.de
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Landscapes of Care Drain. Care provision and Care Chains from the Ukraine to Poland and from Poland to Germany.
DFG-finanziertes Forschungsprojekt über die Migrations- und Versorgungskette in und aus Osteuropa nach Deutschland. Dieses Projekt ist Mitglied des Forschungsverbundes: Migration and Networks of Care in Europe. A Comparative Research Project, das in Zusammenarbeit mit drei europäischen Universitäten im Rahmen des EUROCORE Programms der European Science Foundation durchgeführt wird.
Projektleitung: Helma Lutz
Projektmitarbeiterin: Ewa Palenga-Möllenbeck
Laufzeit: 2007-2010
Veröffentlichungen:
Herausgeberschaften von Sammelbänden und Zeitschriften:
Majella Kilkey/Helma Lutz/Ewa Palenga-Möllenbeck (Hg.) (2010): Domestic and Care work at the Intersection of Welfare, Gender and Migration Regimes: Some European experiences. Special Issue for the Journal Social Policy and Society 9 (3): Cambridge University Press.
http://journals.cambridge.org/action/displayFulltext?type=1&fid=7788214&jid=SPS&volumeId=9&issueId=03&aid=7788212
Helma Lutz (Hg.) (2009): Gender Mobil? Geschlecht und Migration in transnationalen Räumen. Münster: Westfälisches Dampfboot. http://www.dampfboot-verlag.de/buecher/226-8.html
Helma Lutz (Hg.) (2008): Migration and Domestic Work. A European Perspective on a Global Theme. Aldershot: Ashgate. http://www.ashgate.com/isbn/9780754647904
Artikel in Zeitschriften:
Helma Lutz/Ewa Palenga-Möllenbeck (2011): Das Care-Chain-Konzept auf dem Prüfstand. Eine Fallstudie der transnationalen Care-Arrangements polnischer und ukrainischer Migrantinnen. In: Sigrid Metz-Göckel/Carola Bauschke Urban (Hg.) Transnationalisierung und Gender. Special Issue for GENDER. Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft 1/ 2011, S. 9-27. http://www.budrich-journals.de/index.php/gender/issue/view/350
Majella Kilkey, Helma Lutz, Ewa Palenga-Möllenbeck (2010): Introduction: Domestic and Care Work at the Intersection of Welfare, Gender and Migration Regimes: Some European Experiences. In: Majella Kilkey/Helma Lutz and Ewa Palenga-Möllenbeck (Hg.): Domestic and Care work at the Intersection of Welfare, Gender and Migration Regimes: Some European experiences. Special Issue for the Journal Social Policy and Society 9 (3): Cambridge University Press, S 379-384.
http://journals.cambridge.org/action/displayIssue?jid=SPS&volumeId=9&issueId=03&iid=7788175
Helma Lutz/Ewa Palenga-Möllenbeck (2010): Care work migration in Germany: Semi-compliance and complicity. In Majella Kilkey/Helma Lutz and Ewa Palenga-Möllenbeck (Hg.): Domestic and Care work at the Intersection of Welfare, Gender and Migration Regimes: Some European experiences. Special Issue for the Journal Social Policy and Society 9 (3): Cambridge University Press, S. 419-430. ttp://journals.cambridge.org/action/displayIssue?jid=SPS&volumeId=9&issueId=03&iid=7788175
Ewa Palenga-Möllenbeck, Helma Lutz, Majella Kilkey (2010): Some Useful Sources. In: Majella Kilkey, Helma Lutz and Ewa Palenga-Möllenbeck (Hg.): Domestic and Care work at the Intersection of Welfare, Gender and Migration Regimes: Some European experiences.Special Issue for the Journal Social Policy and Society 9 (3): Cambridge University Press, S. 455-460. http://journals.cambridge.org/action/displayIssue?jid=SPS&volumeId=9&issueId=03&iid=7788175
Helma Lutz: Unsichtbar und Unproduktiv? Haushalts- und Care-Arbeit - die Rückseite der Arbeitsgesellschaft (2010). In: Österreichische Zeitschrift für Soziologie, Themenheft: Arbeit im Alltag, Biografie, Gesellschaft 2/2010, S. 23-37. http://www.vsjournals.de/index.php;do=show_article/sid=11304143514d919d9333fb0809178437/site=ozs/area=soz/id=8334
Helma Lutz (2010): Gender in migratory processes. In: Journal of Ethnic and Migration Studies, first published on 29 June 2010, S. 1647-1663. http://www.tandf.co.uk/journals/carfax/1369183X.htmlLink
Aufsätze in Büchern:
Helma Lutz/Ewa Palenga-Möllenbeck (2010): Care-Arbeit, Gender und Migration: Überlegungen zu einer Theorie der transnationalen Migration im Haushaltsarbeitssektor in Europa. In: Apitzsch, Ursula/ Schmidbaur, Marianne (2010) (Hg.): Care und Migration. Die Ent-Sorgung menschlicher Reproduktion entlang von Geschlechter- und Armutsgrenzen. Opladen: Budrich Verlag, S. 143-162. http://www.budrich-verlag.de/
Helma Lutz (2009) Who cares? Migrantinnen in der Pflege in deutschen Privathaushalten. In: Christa Larsen, Angela Joost & Sabine Heid (Hg.): Illegale Beschäftigung in Europa. Die Situation in Privathaushalten älterer Personen, München/Mering: Rainer Hampp Verlag, S. 41-50. http://www.iwak-frankfurt.de/documents/Illegal_Flyer.pdf
Ewa Palenga-Möllenbeck (2009): “Unsichtbare ÜbersetzerInnen” in der transnationalen Forschung: Übersetzung als Methode. In: Helma Lutz (Hg.), Gender Mobil? Geschlecht und Migration in transnationalen Räumen. Münster: Westfälisches Dampfboot, S. 158-173. http://www.dampfboot-verlag.de/buecher/226-8.html
Helma Lutz (2008): When Home Becomes a Workplace: Domestic Work as an Ordinary Job in Germany? In: Helma Lutz (Hg.): Migration and Domestic Work. A European Perspective on a Global Theme. Aldershot: Ashgate, S. 43-60. http://www.ashgate.com/default.aspx?page=637&calctitle=1&pageSubject=420&pagecount=2&title_id=8615&edition_id=9565
Helma Lutz (2008): Sprich (nicht) drüber - Fürsorgearbeit von Migrantinnen in deutschen Privathaushalten. In: Mechtild M. Jansen (Hg.): Pflegende und sorgende Frauen und Männer. Aspekte einer künftigen Pflege im Spannungsfeld von Privatheit und Professionalität. Serie: Polis 49 Analysen-Meinungen-Debatten. Wiesbaden: Hessische Zentrale für Politische Bildung, S. 59-74. http://www.hlz.tu-darmstadt.de/fileadmin/pdf/polis/polis49web.pdf
Ewa Palenga-Möllenbeck (2007) „…nicht Dr. Jekyll and Mr. Hyde, aber wir haben schon zwei Seiten” - Transnationale Identitäten oberschlesischer Doppelstaatler. In: Magdalena Nowicka (Hg.): Von Polen nach Deutschland und zurück. Die Arbeitsmigration und ihre Herausforderungen für Europa. Bielefeld 2007: transcript Verlag, S. 227-246. http://www.transcript-verlag.de/ts605/ts605.php
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Gender, Ethnizität und Identität. Die neue Dienstmädchenfrage im Zeitalter der Globalisierung
Das Projekt beschäftigt sich mit dem Phänomen der so genannten "neue Dienstmädchen", Migrantinnen, die Haus-, Erziehungs- und Versorgungsarbeit in deutschen Haushalten verrichten; dabei geht es insbesondere um die Beschreibung des Phänomens der Umverteilung von Haushalts- und Versorgungsarbeit, die Analyse der Kommunikation zwischen Arbeitgeber/inne/n und Arbeitnehmerinnen und die Lebensführung der betroffenen Mitgrantinnen, die sich oft nicht legal in Deutschland aufhalten.
Dieses Projekt wurde von der VW-Stiftung finanziert.
Projektleitung: Helma Lutz, Marianne Krüger-Potratz
Projektmitarbeiterinnen: Umut Erel, Susanne Schwalgin
Laufzeit: 2001-2005
Projektwebsite: http://www.uni-muenster.de/FGEI
Veröffentlichungen:
Helma Lutz: Vom Weltmarkt in den Privathaushalt. Die neuen Dienstmädchen im Zeitalter der Globalisierung. Leverkusen Opladen: Barbara Budrich 2007, 1.Edition, 2. Edition 2008.
Helma Lutz (ed.): Migration and Domestic Work. A European Perspective on a Global Theme. Aldershot: Ashgate 2008
Helma Lutz: 'Die 24-Stunden Polin.' Eine intersektionelle Analyse transnationaler Dienstleistungen. In: Cornelia Klinger, Gudrun-Axeli Knapp & Birgit Sauer (Hrg.): Achsen der Ungleichheit. Zum Verhältnis von Klasse, Geschlecht und Ethnizität. Frankfurt/ New York: Campus 2007, S. 210-234.
Helma Lutz: The 'Intimate Others' - Migrant Domestic Workers in Europe. In: Berggren, Erik; Likic-Brboric, Branka; Toksöz, Gülay & Nicos Trimikliniotis (Hrg): Irregular Migration, Informal Labour and Community: A Challenge for Europe. Maastricht: Shaker Publishing 2007, S.226-241.
Helma Lutz: Domestic Work - Editorial for the special issue, In: European Journal of Women's Studies (14), 3, 2007, S. 187-192.
Helma Lutz: Intime Fremde - Migrantinnen als Haushaltsarbeiterinnen in Westeuropa. In: L'Homme. Europäische Zeitschrift für feministische Geschichtswissenschaft,(18), 1, 2007, S.61-78. Transnationale Dienstleistungen im Haushalt. Migrantinnen als Dienstmädchen in der globalisierten Welt. In: Forum Wissenschaft, 23. Jrg.,Nr.3, September 2006, S. 20-23.
Helma Lutz: Leben in der Twilightzone. Migration, Transnationalität und Geschlecht im Privathaushalt. In: Waltraud Ernst & Ulrike Bohle (Hg.): Transformationen von Geschlechterordnungen in Wissenschaft und anderen sozialen Institutionen. Hamburg: LIT Verlag 2006, S. 19-30,
Helma Lutz & Susanne Schwalgin: Globalisierte Biographien: Das Beispiel einer Hauhaltsarbeiterin, In: Wolf-Dietrich Bukow; Markus Ottersbach; Elisabeth Tuider; Erol Yilidz (Hg.): Biographische Konstruktionen im multikulturellen Bildungsprozess. Wiesbaden: VS Verlag 2006, S. 99-113.
Helma Lutz: Life in the Twilight Zone: Migration, Transnationality and Gender in the Private Household. In: Journal of Contemporary European Studies, Vol.12, 1, April 2004, S. 47-56.
Helma Lutz: Transnationalität im Haushalt. In: Claudia Gather; Birgit Geissler & Maria S. Rerrich (Hg.): Weltmarkt Privathaushalt. Münster: Westfälisches Dampfboot, 2002, S. 86-102.
Helma Lutz: At your service, Madam! The Globalization of Domestic Service. In: Feminist Review 70, London, 2002, S. 89-104.
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Europäisches Forschungsnetzwerk "Servant Project"
Mitglied im Europäischen Forschungsnetzwerk "Servant Project", das als Thematisches Netzwerk im Rahmen des 5th European Framework Programme, Key Action: Improving the Socio-Economic Knowledge Base bewilligt und für drei Jahre finanziert wurde.
Laufzeit: 2001-2004
Veröffentlichung:
Helma Lutz & Susanne Schwalgin: Irregular Migration and the Globalization of Domestic Work. In: Antoinette Fauve- Chamoux (Hg.) Domestic Service and the Formation of European Identity. Bern, Berlin, Brüssel: Peter Lang Verlag 2004, S. 297-315.
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Experience of Space and Place
Ein Oral History Projekt über die Situation von Township-Bewohnern der Östlichen Kapprovinz, Südafrika. Gemeinsames Forschungsprojekt mit Prof. Jan Coetzee, Rhodes University, Südafrika (finanziert von der Südafrikanischen Forschungsgemeinschaft mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft)
Laufzeit: 2001-2002