Projekte I Abschlussjahr 2014 und 2015

Das APPARENT Projekt 

Internationale und nationale Studien zu Normen und geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung beim Übergang zur Elternschaft

Ziel des Projektes ist die Erforschung sind aktuell vorherrschender Elternschaftsnormen; speziell deren Entstehung, Verbreitung und praktische Relevanz für geschlechtsspezifisches Handeln in sieben Europäischen Ländern. Im Fokus steht zum Einen, inwiefern Mutterschaft und Vaterschaft durch Expert(innen), Wohlfahrtsstaaten und Massenmedien konstruiert werden und zum Anderen, inwieweit kulturelle und institutionelle Normen beim Übergang zur Elternschaft von Paaren selbst wahrgenommen und umgesetzt werden.

Projektleitung: Prof. Dr. Daniela Grunow
Projketlaufzeit: 01.01.2011-31.12.2015

Link zum Projekt


50plusHIV ? Psychosoziale Aspekte des Älterwerdens mit HIV in Deutschland Vor dem Hintergrund

In dem bundesweiten Projekt wird die Lebenssituation von Menschen, die mit HIV/AIDS in Deutschland leben und die das 50. Lebensjahr erreicht haben, untersucht. Aus der Kenntnis der Problemlagen und Bedürfnissen dieser aufgrund der Behandelbarkeit der Infektion wachsenden Gruppe werden praxisbezogene Empfehlungen zur medizinischen und psychosozialen Versorgung für die Gesundheitspolitik formuliert. Das Projekt besteht aus einem quantitativen und einem qualitativen Studienarm, die an der FU Berlin und der Goethe-Universität Frankfurt durchgeführt werden.

Projektleitung: Prof. Dr. Phil C. Langer & Dr. Jochen Drewes (FU Berlin)
Mitarbeiterin: Aisha-Nusrat Ahmad
Laufzeit: 2013-2014


Do Basel III and the Dodd-Frank Act Reflect the Academic Debate on Macro-prudential Regulation?


Feminismus vs. Multikulturalismus? Zur Diskurskarriere eines wirkungsmächtigen Widerspruchs.

Dieses Forschungsprojekt untersucht die zunehmende und problematische Rolle von feministischen Forderungen in aktuellen Debatten über Multikulturalismus und Integration in Frankreich und Deutschland. Unabhängig von ihrer politischen Verortung beziehen sich viele PolitikerInnen, JournalistInnen und Feministinnen in beiden Ländern auf feministische Forderungen und ermöglichen so ein gegeneinander Ausspielen von Frauenrechten gegen Minderheitenrechte. Sie suggerieren, dass Multikulturalismus, insbesondere im Hinblick auf „den“ Islam, eine Bedrohung der Frauenrechte und der Geschlechtergleichheit darstellt. In Reaktion auf diese binarisierende, teilweise rassistische Repräsentationspraxis beschäftigt sich eine neue Debatte mit Mechanismen der Vereinnahmung und Instrumentalisierung feministischer Forderungen und Themen durch unterschiedliche politische Akteure.

Diese Debatte greift die Kritik und Analyse postkolonialer und anti-rassistischer Feministinnen auf, die bereits seit Jahrzehnten kritisieren, dass (neo-) koloniale und (neo-) orientalistische Diskurse in Bezug auf Geschlecht und Sexualität in Massenmedien und Regulierungspolitiken (re-)produziert werden.

Anhand eines diskursanalytischen Verfahrens vergleicht dieses Forschungsprojekt Artikel aus deutschen und französischen Tageszeitungen über den Zeitraum von 2000 bis 2011.

Im Mittelpunkt stehen dabei diskursive Verschränkung zwischen feministischen und anti-muslimischen Stellungnahmen wie auch diskursive Konstruktionen von Multikulturalismus und Feminismus als antagonistisches Verhältnis.

Projektzeitraum: Prof. Dr. Helma Lutz
Projektlaufzeit: 2014-2015
Finanzierung: Landesförderung


Flip Statistic Courses!

Das vom eLearning Förderfonds 2014 - Umsetzung von Ideen zur Verbesserung der Lehre durch neue Medien - (im beantragten Umfang) geförderte Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, die bei vielen Studierenden unbeliebte Statistikveranstaltung mittels neuer Medien zu verbessern. Die Grundidee ist, satt Frontalunterricht Videos zur Vorbereitung auf das Statistikseminar (Wahlpflichtseminar) FK 1 zur Verfügung zu stellen und in der Plenumssitzung aktiv miteinander zu arbeiten und z.B. gemeinsam Aufgaben zu lösen, zu diskutieren oder bestimmte, von den Studierenden gewünschte, Inhalte zu vertiefen etc. Die Zeit, die Studierende gewöhnlich zu Hause für Vor- und Nachbereitung benötigen, kann nun überwiegend ins Seminar verlagert werden. Die Präsenzzeit erfährt mehr Wertschätzung, und vielen Fragen klären sich im Seminar.

Das geplante Forschungsprojekt versucht somit eine Lücke im universitären Bereich zu schließen, indem es der wichtigen Statistikausbildung ein didaktisches Konzept auf Basis neuer Medien zur Verfügung stellt.

Projektleitung: Dr. Andrea Breitenbach
Projektlaufzeit: 2014-2015
Finanzierung: eLearning Förderfond 


Leben und Werk Franz Oppenheimers (1864-1943)

Franz Oppenheimer hatte von 1919-1929 den ersten Lehrstuhl für Soziologie an der Goethe-Universität wahrgenommen. Es handelt sich hierbei um den ersten Lehrstuhl seiner Art im deutschen Sprachraum überhaupt. Bereits Oppenheimer bezeichnete sich und seine zahlreichen Schüler als „Frankfurter Schule“. Ziel dieses Projektes ist es, nicht nur die Biographie dieser eindrucksvollen Persönlichkeit, sondern auch sein umfangreiches Werk zu rekonstruieren, um Oppenheimers Beitrag zur Institutionalisierung der Soziologie in der Weimarer Republik zu klären.

Projektleitung: Prof. Dr. Klaus Lichtblau
Projektlaufzeit:2012-2014


Präkonzeptionelle Genträger-Tests auf seltene Erkrankungen: Soziale Implikationen, ethische Problemstellungen und die Perspektive von Patientenorganisationen

Das Projekt beschäftigte sich mit den mutmaßlichen gesellschaftlichen Auswirkungen einer neuartigen genetischen Diagnostik. Dabei werden Paare mit Kinderwunsch schon vor einer Schwangerschaft („präkonzeptionell“) auf die Anlageträgerschaft für zahlreiche, zukünftig möglicherweise bis zu 600 rezessiv vererbte seltene Krankheiten oder Behinderungen getestet, mit dem Ziel, herauszufinden, ob sie eine gemeinsame Trägerschaft für eine dieser Krankheiten aufweisen. In diesem Fallbestünde für Kinder des Paares ein in der Regel 25-prozentiges Risiko, von dieser Krankheit oder Behinderung betroffen zu sein. Die Diagnostik bietet zukünftigen Eltern die Möglichkeit, die Geburt eines erkrankten Kindes zu vermeiden, sei es durch die Nutzung reproduktionsmedizinischer Angebote (Pränataldiagnostik und ggf. Schwangerschaftsabbruch, Präimplantationsdiagnostik, Samenspende) oder durch Verzicht auf leibliche Kinder und Adoption. Es spricht jedoch einiges dafür, dass die Einführung und möglicherweise breite Nutzung einer solchen Diagnostik weitreichende Folgen haben würde, die von gesellschaftlichem Erwartungsdruck, das Testangebot in Anspruch zu nehmen, bis hin zu veränderten Selbstwahrnehmungen (als „Anlageträger/in“) und Formen der Partner/innenwahl reichen könnten.


National Pathways to Low-Carbon Economies, Teilprojekt: Pathways to the Greening of Innovation Regimes in Germany and the United Kingdom.

Das Projekt untersucht die Herausbildung ökologisch nachhaltiger Innovationsregime in Deutschland und Großbritannien, basierend auf spezifischen Strategien der Entkarbonisierung von Wirtschaft und Gesellschaft. Unter Nutzung der konzeptionellen Vorgaben des Varieties of Capitalism-Ansatzes wird damit ein zentraler Beitrag zum Gesamtprojekt mit seiner international vergleichenden Analyse von Entkarbonisierungspfaden und den entsprechenden umweltpolitischen Strategien geleistet.

Projektleitung: Prof. Dr. Alexander Ebner
Projektlaufzeit: 2012-2014


Regions of Knowledge, Teilprojekt: Sustainable Organization between Clusters of Optimized Logistics

Das Projekt untersucht die institutionelle und strukturelle Dynamik von Logistik-Clustern in ausgewählten europäischen Regionen. Die vergleichende Analyse der Region FrankfurtRheinMain mit vergleichbaren europäischen Standorten steht im Vordergrund. Ziel ist es, einen branchenspezifischen Beitrag zum Gesamtprojekt „Regions of Knowledge“ zu leisten, welches sich mit der Rolle von Wissen und Innovation für die regionale Wirtschaftsentwicklung in Europa beschäftigt.

Projektleitung: Prof. Dr. Alexander Ebner
Projektlaufzeit: 2012-2014


Sozialwissenschaftliche und ökologische Begleitforschung der „Allianz der Elektromobilität“ in der Modellregion Rhein-Main. Teilprojekt: Elektromobilität im Kontext von Arbeit und Leben.

Um Elektrofahrzeuge jeglicher Größenklassen verstärkt im Mobilitätsalltag zu verankern, sollen nun relevante Organisationen und (Wirtschafts-) Unternehmen auf ihre mögliche Funktion als ‚Change-Agents‘ (Initiatoren des Wandels) bei der breiten Markteinführung von Elektrofahrzeugen hin untersucht werden.
Die sozialwissenschaftliche Begleitforschung im hier dargestellten Teilprojekt fokussiert also auf zwei zentrale Bedürfnisfelder: ‚berufliche Mobilität‘ (Pendlerverkehr, Dienstwagenflotten usw.) sowie ‚Wohnen und Leben‘ (Wegeketten, Sharing-Konzepte, Infrastruktur usw.). Unternehmen und Verbände in der Modellregion werden als die zentralen Akteure betrachtet, die einen entscheidenden Beitrag zur Marktdiffusion elektromobiler Verkehrsangebote leisten können.
Die zentrale forschungsleitende Fragestellung lautet: Welches sind die zentralen Stell-schrauben für die Akzeptanz von Elektromobilität im Kontext von Arbeit und Leben, und wie können diese im Sinne einer ‚best practice‘ für eine breite Marktdurchdringung erfolgreich genutzt werden?

Projektleitung: Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink
Projektlaufzeit: 2012-2015
Finanzierung: Bundesförderung


The Adaption of Off-balance Sheet Financing Techniques in Leasing after the Financial Crisis