DFG/ANR-Projekt: Political Representative Claims

A Global View (France, Germany, Brazil, India, China)

 

Projekt Title: (Neue) politische Repräsentationsansprüche repräsentative Ansprüche: Eine globale Perspektive (Frankreich, Deutschland,  Brasilien, China , Indien) CLAIMS

(New) Political Representative Claims: A Global View (France, Germany, Brazil, China, India) CLAIMS

Ein Deutsch-Französisches Forschungsprojekt gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der französischen L’Agence Nationale De La Recherche (ANR).

Laufzeit: May 2016 - April 2019 

Projekt Koordinatoren:

Prof. Dr. Brigitte Geißel, Goethe Universität Frank­furt

Prof. Dr. Tho­mas Hebe­rer, Universität Duisburg-Essen

Prof. Yves Sin­to­mer, Centre de Recher­ches Socio­lo­gi­ques et Poli­ti­ques de Paris (CRESPPA)

Sté­pha­nie Tawa Lama-Rewal, Centre d’Etudes de l’Inde et de l’Asie du Sud (CNRS-EHESS) Paris

Projekt Beschreibung

Das System der repräsentativen Demokratie steht heute weltweit unter erheblichem Druck. Bestehende Institutionen des repräsentativen Systems verlieren zunehmend an Bedeutung und Legitimationskraft, welche für eine wirksame demokratische Entscheidungsfindung und Umsetzung erforderlich sind. Die Symptome dieses Prozesses - z.B. sinkendes Vertrauen in formelle Institutionen, Mitgliederverluste der Parteien und ein zunehmend distanziertes Verhältnis zwischen Bürgern und ihren Vertretern – werden als zentrale Herausforderungen bestehender Demokratien betrachtet.

Die gegenwärtige Demokratie verliert ihren legitimierenden Anker. Viele Bürger empfinden den Wahlakt nicht mehr als effektiven Ausdruck ihrer Interessen denn politischen Parteien wird vorgeworfen, sie würden ihre Repräsentationsfunktion verfehlen. Daher wird es für die politischen Parteien und gewählten Vertreter  zunehmend schwierig, an ihrer Monopolstellung als (formale) Vertreter festzuhalten.

Jedoch stellt die heutige repräsentative Demokratie wahrscheinlich nicht das Ende der demokratischen Entwicklung dar. Im Gegenteil, innerhalb etablierter Demokratien wie z.B. Frankreich und Deutschland finden Prozesse von großer politischer Transformation statt und neue sowie konsolidierende Demokratien des globalen Südens wie Brasilien und Indien rücken davon ab, etablierte westliche Modelle blindlings zu duplizieren.

Zur gleichen Zeit erzeugt weltweit eine Vielzahl von Akteuren in verschiedenen Situationen eine Kakophonie von representative claims (Repräsentationsansprüche). Es ist nicht mehr klar, wer für wen spricht und warum er / sie das Recht hat, dies zu tun. Ein neuer konzeptioneller und analytischer Rahmen ist notwendig, um diese representative claims sowohl auf nationaler als auch auf globaler Ebene konzeptuell zu erfassen und  zu vergleichen.

Das CLAIMS Projekt befasste sich mit der drängenden Herausforderung, (neue) representative claims (politische Repräsentationsansprüche) innerhalb des auf Wahl und Parteienvertretung basierenden politischen Systems der Gegenwart, konzeptuell zu analysieren und zu verstehen. Es wurden neue Konzepte und Methoden entwickelt, um die Vielfalt der repräsentativen Ansprüche, welche auf der ganzen Welt entstehen, mittels einer globalen Perspektive zu untersuchen. Wir konzentrierten uns auf die Untersuchung der representative claims anhand von Diskursanalysen.

Sekretariat Prof. Geißel

Melina Cali - Office Managerin

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