Jahreskonferenz der HSFK 22./23.06.2016

Normen in der Transitzone: Globale Skripte, lokale Praktiken

Veröffentlicht am: Dienstag, 15. März 2016, 14:03 Uhr (2016031501)

Normen in der Transitzone: Globale Skripte, lokale Praktiken

HSFK-Jahreskonferenz am 22. und 23. Juni 2016 in Frankfurt mit drei Panels: Globale Skripte ("Die
Verhandlung von Korruption im Deutschen Bundestag" und "Globale Skripte auf dem Weg in die
Krise? Schutzverantwortung und Internationaler Strafgerichtshof im Vergleich"), Translation und
Lokalisierung (Konzepte guter Polizeiarbeit in Nigeria und Menschenrechte in der Sicherheits-
sektorreform-Arena Indonesiens) und Praktische Aushandlungen mit Vertretern vom Auswärtigen
Amt, der GIZ und der Berghof Foundation..

Anmeldung bis 31. Mai bei Jahreskonferenz@hsfk.de

Am 22. Juni um 18 Uhr wird der Ernst-Otto-Czempiel-Preis für die beste postdoktorale Monographie aus
der Friedensforschung der vergangenen zwei Jahre verliehen.

Unsere Welt verändert sich ständig, aber manche Dinge sollen Bestand haben: Die internationale
Kodifikation von Menschenrechten, die Einführung einer Internationalen Schutzverantwortung, Skripte
zu Sicherheitssektorreformen in fragilen Staaten oder Regeln zu Korruption werden weltweit als
zentrale Errungenschaften internationaler Politik gefeiert.

Was bedeutet es jedoch, wenn wir tagtäglich Streit um die Umsetzung dieser Normen in vielen Teilen
der Welt beobachten, nicht zuletzt in westlichen Demokratien. Sind globale Normen in der Krise? Sind
sie schwach oder werden sie schwächer? „Die beste der möglichen Welten“ mag nicht die
hundertprozentige Umsetzung globaler Skripte in lokale Praktiken sein, sondern dynamische
Übersetzungsprozesse zwischen internationalen und lokalen Kontexten. Wie verändern sich also Normen
durch lokale Übersetzungen? Wie beeinflussen wiederum solche „Lokalisierungen“ globale Normen und
Skripte? Wo sind, und wo sollten die Grenzen sein: Wann stecken Normen, bildlich gesprochen, in der
Transitzone fest? Wann entstehen aus Konflikten und Streit bedeutungsvolle lokale Praktiken?

Experten aus Wissenschaft und Praxis werden diese Fragen während der Konferenz kritisch beleuchten.
Die diesjährige Jahreskonferenz des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und
Konfliktforschung wird von den Leiterinnen der Forschungsgruppen "Politische Globalisierung und
ihre kulturelle Dynamik", Leitung: Dr. Sabine Mannitz, und "Konflikt und normativer Wandel:
Normkonflikte im globalen Regieren", Leitung: Prof. Dr. Nicole Deitelhoff, organisiert.
Die Tagung findet in deutscher Sprache statt.

 

Programm:

Mittwoch, 22. Juni 2016
ab 18:00: Verleihung des Ernst-Otto-Czempiel-Preises: Laudatio & Dankesrede

Donnerstag, 23. Juni 2016
8:45-9:00: TN-Registrierung

9:00-9:30: Begrüßung / Eröffnung
Prof. Dr. Nicole Deitelhoff (Stellv. Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der HSFK und Programmbereichsleiterin)

9:30-11:15: Panel 1: Globale Skripte

Chair: Dr. Lisbeth Zimmermann (HSFK-Projektleiterin)
• Die Verhandlung von Korruption im Deutschen Bundestag (Max Lesch, HSFK)
• Globale Skripte auf dem Weg in die Krise? Schutzverantwortung und Internationaler Strafgerichtshof im Vergleich(Antonio Arcudi, HSFK)
• Kommentar: Prof. Dr. Anna Holzscheiter (FU Berlin)

11:15-11:45: Kaffeepause

11:45-13:30: Panel 2: Translation und Lokalisierung

Chair: Dr. Sabine Mannitz (HSFK-Forschungsgruppen-Leiterin)
• Konzepte guter Polizeiarbeit in Nigeria (Nina Müller, HSFK)
• Menschenrechte in der SSR-Arena Indonesiens (Dr. Philip Lorenz, Universität Heidelberg & HSFK)
• Kommentar: PD Dr. Thomas Zitelmann (FU Berlin)

13:30-14:15: Mittagspause/Catering

14:15-15:45: Panel 3: Praktische Aushandlungen

Chair: Julian Junk (HSFK-Projektkoordinator)
• Dr. Thomas Bagger (Leiter des Planungsstabs im Auswärtigen Amt)
• Dr. Lothar Jahn (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, GIZ, Eschborn)
• Dr. Kristóf Gosztonyi (Berghof Foundation)

15:45-16:15: Kaffeepause

16:15-17:45: Abschlussdiskussion

Chair: Dr. Caroline Fehl (HSFK-Projektleiterin)
• Prof. Dr. Thomas Risse (FU Berlin)
• Thorsten Benner, MA (Direktor des Global Public Policy Institute, GPPI, Berlin)
• Czempiel-Preisträger/in 2016 (N.N.)