THE GREEK DISASTER AND THE FUTURE OF THE EUROPEAN ECONOMIC AND MONETARY UNION (EMU)

Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe Europa in der Krise

Veröffentlicht am: Mittwoch, 27. April 2016, 16:05 Uhr (2016042701)

Vortrag mit Prof. Costas Lapavitsas

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Europa in der Krise. Fragmentierung, autoritäre
Entwicklungen und Widerstände

9.Mai 2016
19 Uhr c.t.

Vortrag in englischer Sprache.

Veranstaltungsort:
Institut für Sozialforschung
Senckenberganlage 26
60325 Frankfurt
Raum I

Costas Lapavitsas erörtet die grundlegenden Ursachen der griechischen Schulden- und öffentlichen
Finanzkrise seit 2009. Er zeigt, wie eng diese Ursachen mit der Funktionsweise und
Politik der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion verbunden sind, insbesondere mit
den Unterschieden in den nominalen Lohnkosten, die vor allem auf eine Politik der außerordentlichen
Lohnzurückhaltung in Deutschland zurückzuführen sind. Der Wettbewerbsvorteil
Deutschlands, so Lapavitsas These, muss als die zentrale Ursache der Krise der Europäischen
Wirtschafts- und Währungsunion sowie der damit verbundenen griechischen Katastrophe
verstanden werden. Die Austeritätspolitik und die Politik der finanzpolitischen Stabilisierung
haben in Griechenland zu einer tiefen Wirtschaftskrise ohne Aussicht auf nachhaltiges Wachstum
geführt. Um sich zu erholen, bräuchte Griechenland eine Reihe anderer politischer Maßnahmen,
einschließlich Schuldenerlass und Austritt aus der Europäischen Wirtschafts- und
Währungsunion. Mit Blick auf Europa als Ganzes müssten zentrale Praktiken und Institutionen
grundsätzlich überprüft werden.

Costas Lapavitsas ist Professor für Wirtschaftswissenschaften an der SOAS (School of Oriental
and African Studies), University of London. Er hat unter anderem im Bereich der Wirtschaftsgeschichte,
zur politischen Ökonomie des Geldes und über die gegenwärtige Weltwirtschaft
geforscht. Seine langfristigen Forschungsinteressen richten sich auf die Finanzialisierung des
Kapitalismus und deren vielfältige Auswirkungen auf die heutigen Gesellschaften.
Seit 2010 konzentriert sich Lapavitsas auf die Krise der Eurozone. Durch seine Arbeit hat er die
europäischen Debatten erheblich beeinflusst.

Das Plakat zur Veranstaltung finden Sie hier.