Vortrag Dr Natalie Grimm I Statusinkonsistenzen: Folgen erwerbsbiografischer Unsicherheiten
08.05.2017 I 19 Uhr c.t. I Institut für Sozialforschung I Raum 1
Statusfragen als Ausdruck sozialer Ungleichheiten erleben derzeit eine Renaissance, da Prekarisierungsprozesse und die Neujustierung sozialer Sicherungssysteme zu komplexeren sozialstrukturellen Verhältnissen geführt haben. Immer mehr Personen können ihren sozialen Status über Erwerbsarbeit nicht (mehr) auf Dauer absichern, so dass Statusturbulenzen und Statusverluste zu einer Alltagserfahrung werden. Dennoch
bleibt trotz verschiedener Hinweise auf neue soziale Verunsicherungen das Verhältnis von Prekarisierungsprozessen und sozialer Positionierung meist eine Leerstelle in der wissenschaftlichen Diskussion. Um diese Lücke zu schließen, plädiert Natalie Grimm für eine methodisch modifizierte Neuauflage der Statusinkonsistenzforschung, in der Statusinkonsistenzen vor allem sozialbiografisch im Längsschnitt und qualitativ auf der Subjektebene interpretiert werden. Der Vortrag zeigt zudem auf Basis biografischnarrativer Panelinterviews individuelle Verarbeitungsformen und soziale Folgen von vermehrten Statusinkonsistenzen im Erwerbsverlauf auf. Dabei wird die Statusakrobatik als eine neue Verarbeitungsform erwerbsbiografischer Unsicherheiten deutlich.
weitere Informationen zum Vortrag entnehmen Sie bitte dem Flyer