Fachbereichstag 2016

Am 27.06.2016 fand der Fachbereichstag der Gesellschaftswissenschaften zum zweiten Mal statt. Erfolgreiche Berufseinsteiger*innen gaben Tipps für Studierende. Ehrung der Absolvent*innen als runder Abschluss.


ALUMNI-GESPRÄCHE  ABSOLVENT_INNENFEIER


Berufsperspektiven für Sozialwissenschaftler*innen

Wer sich für ein Studium der Sozialwissenschaften entscheidet, kennt die Unsicherheit bezüglich der späteren Berufswahl, die solch ein Studium mit sich bringt. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion am Fachbereichstag der Gesellschaftswissenschaften konnten sich Studierende von erfolgreichen Berufseinsteiger*innen inspirieren lassen. Wie Dekanin Sigrid Roßteutscher gleich zur Eröffnung der Diskussion zum Ausdruck brachte, bildet ein Studium der Sozialwissenschaften „bewusst nicht“ für ein eindeutiges Berufsfeld aus. Denn das wissenschaftliche Studium stehe im Vordergrund und die späteren Berufsmöglichkeiten sind äußerst zahlreich. Vizepräsidentin Tanja Brühl verwies in ihrem Beitrag auf Erkenntnisse aus der Hochschulforschung, wonach ein unklares Berufsziel in kritischen Phasen des Studiums eher zu einem Studienabbruch führen kann. Deshalb stellt die Hilfe bei der Berufsorientierung einen wichtigen Teil der Studienberatung am Fachbereich dar.

Die Podiumsteilnehmer*innen aus den Berufsfeldern Journalismus, Finanzwesen und aus internationalen Organisationen gaben nicht nur Auskunft über ihren Einstieg in den Beruf, sondern auch über die eigenen Unsicherheiten und die Umwege auf dem Weg dorthin. Von einem nahtlosen Übergang zwischen Studium und Beruf konnte keiner der Diskutant*innen berichten.

Als Quereinsteiger aus der Biologie kam Sascha Zoske zum Ressort Hochschule der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Angehenden Journalist*innen empfahl er, bereits im Studium mit dem Schreiben zu beginnen, beispielsweise über eine freie Mitarbeit bei einer kleineren Zeitung. Die eigene Entwicklung eines geschliffenen Schreibstils, um komplexe Sachverhalte zusammenzufassen und interessant aufzuarbeiten, stellte er dabei besonders heraus.

Nach einigen Praktika im Finanzsektor kam Dr. Sonja Juko über ein Trainee-Programm zur Deutschen Bundesbank. Dabei half ihr ein Doppelstudium aus Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre. Die Stärken von Sozialwissenschaftler*innen sieht sie darin, komplexe Texte schnell zu analysieren, politische Positionen formulieren zu können und über ein kritisches Denkvermögen zu verfügen. Sie ermunterte die Studierenden, bereits während des Studiums die geforderten Stellenprofile im gewünschten Tätigkeitsfeld im Auge zu behalten.

Über ihre Erfahrungen bei den Vereinten Nationen in Genf sowie in Rom berichtete Carolin Anthes. Sie riet den Studierenden nicht nur auf Praktika zu schielen, sondern unterstrich die Wichtigkeit von Engagement außerhalb des Curriculums. So beteiligte sie sich während ihres Studiums an der Frankfurter Hochschulgruppe „Modell United Nations“, die Konferenzen der UN mit Studierenden aus der ganzen Welt simuliert. Als einen möglichen Einstieg in das System der Vereinten Nationen nannte sie das Programm „Junior Professional Officer“, welches sich speziell an deutsche Bewerber*innen richtet. Ihre Arbeit bei den Vereinten Nationen hat Carolin Anthes mittlerweile aufgegeben, zugunsten einer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Hessischen Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung, bei der sie auf ihre Erfahrungen bei den Vereinten Nationen bauen kann.

Im Bereich internationaler Zusammenarbeit ist auch Elleke Maliepaard von der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft tätig. Sie verwies ebenfalls auf die Vorteile, die eine freiwillige Mitarbeit an internationalen Projekten außerhalb des Studiums verschafft. Es sei wichtig, sich neben dem Studium ein Netzwerk aufzubauen, welches beim Berufseinstieg helfen kann. Zudem gab sie den Studierenden mit auf den Weg, die Bedeutung von Assessment-Centern nicht zu unterschätzen.

Keiner der Diskutant*innen vermittelte ein Gefühl der beruflichen Hoffnungslosigkeit, wie es Sozialwissenschaftler*innen manchmal nachgesagt wird. Vielmehr machten sie den anwesenden Studierenden Mut und zeigten eine Vielzahl an Möglichkeiten zum erfolgreichen Berufseinstieg auf. Einigkeit bestand auch darin, sich frühzeitig und eigeninitiativ ein persönliches Profil neben dem Studium zu erarbeiten.

Nach der Podiumsdiskussion trafen sich alle Teilnehmer_innen mit den Gästen zu einem Get Together. Die Studierenden zeigten großes Interesse und pflegten einen regen Austausch mit den Diskutant*innen.

Absolvent_innenfeier ein großer Erfolg

Im Anschluss fand die diesjährige Absolvent_innenfeier des Fachbereichs 03 statt. In einem bis auf den letzten Platz gefüllten Renate von Metzler Saal nahmen die diesjährigen Absolvent*innen Ihre Urkunden persönlich von der Dekanin Sigrid Roßteutscher und dem Studiendekan Tim Engartner entgegen. Michael Schedelik, Adrian Oeser und Susanne Kram wurden für Ihre herausragenden Abschlussarbeiten mit dem diesjährigen Josef-Esser-Preis ausgezeichnet. Alle drei wurden in einer Laudatio durch Ihre Betreuer Markus Gangl, Andreas Nölke und Peter Gostmann gewürdigt. In einem Festvortrag über „Die historische Entwicklung des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften“ legte Prof. Klaus Lichtblau die Entwicklung des Fachbereichs über die letzten Jahrzehnte dar. Doris Wachsmuth wurde für Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum geehrt.

Nach der Festveranstaltung gab es einen Empfang für alle Gäste und Teilnehmer*innen der Festveranstaltung. Für das leibliche Wohl war gesorgt und viele der Teilnehmer_innen blieben in ausgelassener Runde bis in die späten Abendstunden.

Wir von der Studienfachberatung des FB 03 freuen uns auf Austausch und Anregungen zur Absolvent_innenfeier und zur Podiumsdiskussion und stehen dazu gern unter a.simon@soz.uni-frankfurt.de bzw. (069) 798-36564 zur Verfügung!


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