1979 |
Gründung des (in Deutschland zweiten und zweitgrössten) interdisziplinären Zentrums für Nordamerika-Forschung (ZENAF) auf Initiative der einschlägigen Politikwissenschaftler und Amerikanisten, vor allem Kurt L. Shell, der zwischen 1971 und 1985 die Forschung und Lehre über das amerikanische Regierungssystem zu einem Markenzeichen der vergleichenden Politikwissenschaft in Frankfurt ausbaute. Shells Nachfolger, mit breiteren komparativen und demokratietheoretischen Interessen, auch in der Demokratisierungs-, Parteien- und Lateinamerikaforschung war Hans-Jürgen Puhle (1990-2009).
Das ZENAF blieb für die nächsten drei Jahrzehnte einer der drei engsten Kooperationspartner der Frankfurter Politikwissenschaftler, neben der HSFK und dem Institut für Sozialforschung (IfS, gegr. 1923, nach dem New Yorker Exil wiedereröffnet 1950).
Ein weiterer Schwerpunktbereich war seit den 1970er Jahren auch die Staatstheorie (eng verbunden mit Kapitalismustheorien und der Analyse der Bundesrepublik), vertreten durch Joachim Hirsch (1972-2003) und Josef Esser (1981-2008); diesen folgten 2007 Jens Borchert und 2009 Brigitte Geißel. Der Bereich comparative politics wurde zeitweise ergänzt durch Franz Greß (1972-2006); Sigrid Roßteutscher (assoziiert, seit 2007) hat wichtige neue Kompetenzen eingebracht. Entwicklungsländerforschung (auch mit gender-Aspekten) und area studies vertraten bzw. vertreten Marianne Braig (1997-2002), Uta Ruppert (seit 2002); Melanie Tatur (1994-2009) und seit 2011 Heike Holbig (China).
Durch die Verbindung mit der HSFK entwickelten sich die Internationalen Beziehungen zum grössten einschlägigen Arbeitsbereich an deutschen Universitäten. Zu den Professoren, die auch Forschungsgruppen- bzw. (seit 2006) Programmbereichsleiter an der HSFK waren, gehörten neben Ernst Otto Czempiel (1970-95) Egbert Jahn (1975-93), Hans Nicklas (1975-96), Lothar Brock (1979-2004), Gert Krell (1995-2006) und Harald Müller (1999-2017). Von 1996 bis 2015 war Müller auch geschäftsführendes Vorstandsmitglied der HSFK. In Verbindung mit dem Exzellenzcluster ‚Die Herausbildung normativer Ordnungen‘ kamen ab 2009 Nicole Deitelhoff (ab 2015 auch gf. Leiterin der HSFK) und Christopher Daase hinzu. Ausserdem wirk(t)en im Bereich Internationale Beziehungen Manfred Knapp (1972-80), Gunther Hellmann (seit 1999), Tanja Brühl (seit 2002/07), Andreas Nölke (seit 2005), Reinhard Wolf (seit 2008) und Alexander Ebner (assoziiert, seit 2009).
Die Didaktik der Sozialwissenschaften vertrat zwischen den späten 70er und den späten 90er Jahren allein Volker Nitzschke; Nachfolger: Frank Nonnenmacher (1999-2009), Tim Engartner (seit 2012).
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