Von Rätseln, Widersprüchen und Reflexionsblockaden - Auseinandersetzungen mit Ansätzen der Kritischen Theorie für eine reflexiv-empirische Sozialforschung von Luki Schmitz, Birgit Blättel-Mink und Patrick Mayer (Hrsg.)

Im Soziologie Magazin, Sonderheft 6, 2021 wird anhand von fünf Forschungsprojekten aufgezeigt wie die Prämissen der Kritischen Theorie – Denken in Widersprüchen, Notwendigkeit immanenter Kritiken oder die Beziehungsformen von Subjekt und Macht – wichtige Aspekte für empirische Forschungsvorhaben darstellen. Durch diese Verbindung entstehen Forschungsperspektiven, die weder Individualkritik ohne Struktur, noch Systemkritik ohne Subjekt unternehmen.

Kurzbeschreibung zu den Forschungsprojekten:

In ihrem Text Kapitalismus und Umweltschutz? Eine kritische Analyse zur medialen Reproduktion der kapitalistischen Totalität im Umweltschutzdiskurs setzen sich Luca Börner, Anita Schenker, Marcel Schwartz und Bianca Seifried kritisch-diskursorientiert mit der Thematisierung von Umweltpolitik im Magazin SPIEGEL auseinander. Hierbei kommen sie zu der Erkenntnis, dass es eine geteilte Norm des Umweltschutzes gibt, auf die in der Berichterstattung des SPIEGELs Bezug genommen wird. Dabei teilt sich die Verantwortungszuschreibung zur Erfüllung der Norm jedoch auf die Felder Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auf. Diese Trennung führt letztlich zu einer Verantwortungsdiffusion. Diese kann insofern als ideologisch verstanden werden, als dass sie die Möglichkeit bietet, einer notwendigen zusammenhängenden, gemeinsamen und damit gesamtgesellschaftlichen Erarbeitung von Lösungen für den Umweltschutz zu entkommen."

Helen Greiner, Matti-Léon Klieme, Hannah Krugmann und Georgios Mantikos nehmen in ihrem Text Bezug auf ein mediales Add-On: Werbung. Mittels einer hermeneutisch angelegten Videoanalyse zeigen sie in Love Sells. Romantische Liebe als Substitut? Ein kritischer Blick auf die kulturindustrielle Darstellung romantischer Liebe, inwiefern hegemoniale Formen romantischer Liebe in der Werbung genutzt und reproduziert werden. Durch die fetischisierte Kopplung von Liebe und Ware werden Vorstellungen von utopischen Ausbrüchen und paradiesischen Zuständen im Warenkonsum eingehegt.

Mittels einer tiefenhermeneutischen Analyse einer Gruppendiskussion werfen Melissa Dutz, Johanna Thiel und Irini Isho einen Blick auf Soziales Leiden an der neoliberalen Hochschule. Sie arbeiten heraus, dass es zu einem Widerspruch kommt zwischen der Hochschule als Ort der Reflexion, Auseinandersetzung sowie Kritik und der Unmöglichkeit, Leidenserfahrungen in diesem System gegenüber Mitstudierenden und der Hochschule zu artikulieren. Vielmehr wird der Druck, eine produktive und starke Subjektivität auszubilden, deutlich und damit eine Reflexion von Stress, Leiden, Enttäuschung blockiert.

Der Titel „Ich bin noch lang nicht ReSo“ des Beitrags von Juliane Ohnemus und Hannah Zoller ist ein Interviewzitat von einer jungen Person in einem deutschen Gefängnis. Mittels weiterer Interviews arbeiten die Autor:innen heraus, inwieweit der Resozialisationsprozess im Gefängnis einer gesellschaftlichen Integration durch Erwerbsarbeit dient. Deutlich wird, dass Arbeiten, klare Aufgaben und ein geregelter Tagesablauf als positive Erfolgsmarker von den jungen Inhaftierten selbst internalisiert werden, eine Reflexion über die Sinnhaftigkeit von Gefängnis jedoch verunmöglicht wird.

Der These, dass Stadtplanung und Häuserbau nicht bloße Konstruktions- und Bauarbeiten, sondern Ausdruck gesellschaftlicher Verhältnisse sind, folgen Gero Alexander Robert Menzel und Tobias Reuss in ihrer Arbeit Architektur und Ideologie – Tiefenhermeneutische Analysen von Erlebnisweisen der Neuen Frankfurter Altstadt. Mit der tiefenhermeneutisch angelegten Methode des Lauten Denkens suchen sie nach Affekten, Szenen und spontanen Deutungen beim Durchqueren der Altstadt. Deutlich wird dabei eine Ambivalenz, die durch städtebauliche Rekonstruktion entsteht: Welche Geschichte wird erzählt, was soll übersehen oder vergessen werden?

Hrsg.
Luki Schmitz arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiter:in am Institut für Soziologie der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Dr. Birgit Blättel-Mink ist Professorin für Soziologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Patrick Mayer studiert im Master Soziologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main

Soziologiemagazin, Sonderheft 6, DOI: https://doi.org/10.5281/zenedo.5347947

Link zum Heft: https://soziologieblog.hypotheses.org/soziologiemagazin

Gesellschaft unter Spannung. Verhandlungen des 40. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie 2020 von Birgit Blättel-Mink (Hrsg.)

Gesellschaft unter Spannung.
Beiträge des 40. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, digital, vom 14. - 24. September 2020.
veröffentlicht: 30.09.2021

https://publikationen.soziologie.de/index.php/kongressband_2020/issue/view/54


VERSCHOBEN - neuer Termin wird bekannt gegeben - Digitaler Vortrag von Dr. Onur Suzan Nobrega i.R.d. Vortragsreihe "Kritische Soziologie": Rassismus. Macht. Vergessen. Von München über den NSU bis Hanau: Symbolische und materielle Kämpfe

Alle Vorträge finden c.t. über Zoom statt; bitte melden Sie sich unbedingt bei OLAT an:
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Koordination AG Kritische Soziologie -
Birgit Blättel-Mink (Goethe Universität) und Susanne Martin (IfS)
Kontakt: b.blaettel-mink@soz.uni-frankfurt.de

Plakat Gesamtübersicht Vortragsreihe WS 21/22

Digitaler Vortrag von Dr. Tine Haubner am 02.11.2021, 16 Uhr c.t., i.R.d. Vortragsreihe "Kritische Soziologie": Community-Kapitalismus und die neue Kultur der Umsonst-Arbeit

Der Gegenwartskapitalismus steckt nicht nur in einer ökonomischen, sondern längst auch in einer ökologischen, politischen und sozialen Funktionskrise. Die multiplen Krisendynamiken der letzten Jahre verdichten sich zudem zu einer Krise der sozialen Reproduktion: Jahrzehnte der Privatisierung, Deregulierung und Kommodifizierung haben private und öffentliche Sorgekapazitäten erodieren lassen, auf die der Kapitalismus mit seiner strukturellen „Sorglosigkeit“ konstitutiv angewiesen ist.

Hat sich der neoliberale Kapitalismus also gewissermaßen selbst zu Tode gesiegt? Nein – lautet die Antwort. Der Kapitalismus stellt vielmehr aufs Neue seine enorme Wandlungsfähigkeit unter Beweis, nimmt vom jahrelang gepredigten radikalen Individualismus Abstand und treibt die Suche nach gemeinschaftsförmigen Krisenlösungen voran. Unbezahlte Arbeit war und ist das Lebenselixier des Kapitalismus: Nicht nur die modernisierungstheoretisch gerahmte Hoffnung der Durchsetzung regulärer Lohnarbeit bleibt im globalen Maßstab unerfüllt; auch in den Zentren des globalen Nordens ist eine Rückkehr informeller, rechtlich ungeschützter Arbeitsverhältnisse zu beobachten. Und je weniger selbstverständlich unbezahlte Arbeit im Privathaushalt erbracht wird, desto größer wird die Bedeutung informeller Sorgearbeit außerhalb der Familie, die in Zeiten der Krise der sozialen Reproduktion zum Gegenstand politischer Steuerung und Aktivierung avanciert.

Vor diesem Hintergrund diskutiert der auf einer aktuellen Publikation beruhende Vortrag die Bedeutung des Community-Kapitalismus, dessen politische und moralische Ökonomie sich durch die Verzivilgesellschaftlichung der sozialen Frage und die Verknüpfung von nicht regulär entlohnter Arbeit und Gemeinschaftspolitik auszeichnet: Wie verändert sich das Verhältnis von Markt, Staat, Familie und Zivilgesellschaft? Erleben wir eine Informalisierung von Arbeit und Sorge im Gewand neuer Gemeinschaftlichkeit? Und was bedeutet das für unser Verständnis von sozialen Rechten?

Dr. Tine Haubner ist Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena und forscht im Bereich Kapitalismus- und Gesellschaftstheorie sowie zur Arbeitsgesellschaft, insbesondere zu informellen oder unbezahlten Arbeitstätigkeiten, Reproduktions- und Sorgearbeit sowie freiwilliges Engagement.

Alle Vorträge finden c.t. über Zoom statt; bitte melden Sie sich unbedingt bei OLAT an:
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Plakat Tine Haubner

Plakat Gesamtübersicht Vortragsreihe WS 21/22

Vortragsreihe Kritische Soziologie im WS 2021/22

Ihr Verständnis der Soziologie als einer Instanz der kritischen gesellschaftlichen Selbstreflexion hat die Frankfurter Soziologie weltweit bekannt gemacht und auch heute noch ist das (inter-)nationale Bild der Frankfurter Soziologie hiervon geprägt. Die AG Kritische Soziologie, die sich vor einigen Jahren aus einer Kooperation von Industrie- und Organisationssoziolog*innen am IfS (Institut für Sozialforschung) und am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften heraus entwickelt hat, wird auch im WS 2021/22 ihre erfolgreiche Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ fortführen.

Dr. Tine Haubner
Friedrich-Schiller Universität Jena
Dienstag, 02. November 2021, 16 – 18 Uhr
Community-Kapitalismus und die neue Kultur der Umsonst-Arbeit

Dr. Onur Suzan Nobrega
Goethe-Universität Frankfurt am Main
VERSCHOBEN - Neuer Termin wird bekannt gegeben !
Rassismus.Macht.Vergessen.
Von München über den NSU bis Hanau: Symbolische und materielle Kämpfe entlang rechten Terrors

Almut Poppinga und Prof. Dr. Ferdinand Sutterlüty
Institut für Sozialforschung (IfS) / Goethe-Universität Frankfurt am Main
Dienstag, 18. Januar 2022, 16 – 18 Uhr
Verdeckter Widerstand in demokratischen Gesellschaften

PD Dr. Susanne Schultz
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Dienstag, 15. Februar 2022, 16 – 18 Uhr
Anti-Malthusianismus in Zeiten des Klimawandels: Die Perspektive der reproduktiven Gerechtigkeit
(zugleich Antrittsvorlesung zur Privatdozentin am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften)

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Birgit Blättel-Mink (Goethe Universität) und Susanne Martin (IfS)
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Handbuch Innovationsforschung - Sozialwissenschaftliche Perspektiven von Birgit Blättel-Mink, Ingo Schulz-Schaeffer, Arnold Windeler (Hrsg.)

Das neu erschienene Handbuch erörtert umfassend das komplexe Gebiet der sozialwissenschaftlichen Innovationsforschung. Es ordnet die Innovationsforschung geschichtlich, begrifflich und vom Gegenstand her ein. Es präsentiert etablierte und sich neu herausbildende theoretische Ansätze der sozialwissenschaftlichen Innovationsforschung. Und es informiert über empirische Befunde und Entwicklungen aus einer Vielzahl von Bereichen und Feldern der Innovation.

Hrsg:
Dr. Birgit Blättel-Mink
ist Professorin für Soziologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Dr. Ingo Schulz-Schaeffer ist Professor für Soziologie an der Technischen Universität Berlin.
Dr. Arnold Windeler ist Professor für Soziologie an der Technischen Universität Berlin.

Handbuch Innovationsforschung: Sozialwissenschaftliche Perspektiven; Springer Fachmedien Wiesbaden, 2021, 1043 Seiten

Weitere Informationen

Nachhaltige Entwicklung in einer Gesellschaft des Umbruchs von Birgit Blättel-Mink, Thomas Hickler, Sybille Küster, Henrike Becker (Hrsg.)

Dieses Open Access Buch befasst sich mit Nachhaltiger Entwicklung unter Bedingungen eines rasanten globalen Wandels. Noch nie waren Menschen global so vernetzt und Informationen wurden so schnell um den Globus ausgetauscht wie heute, und trotzdem bestehen massive Ungleichheiten bei der gerechten Verteilung von Ressourcen, dem Schutz von Menschenrechten, dem Schutz der Natur und den gewährten Hilfestellungen bei der Anpassung an den Klimawandel. Wir greifen so stark in das Erdsystem ein, dass man zunehmend von einem durch den Menschen geprägten Erdzeitalter spricht, dem „Anthropozän“. Um die für eine Begrenzung des Klimawandels und den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen unabdingbaren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Transformationen durchzusetzen, müssen wir es wagen, eine andere Welt zu denken und die Schranken in unseren Köpfen hinterfragen. Eine interdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung kann hierzu wichtige Beiträge liefern.

Die Herausgebenden

Prof.*in Dr. Birgit Blättel-Mink lehrt Soziologie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main.

Prof. Dr. Thomas Hickler arbeitet am Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum (SBiK-F) in Frankfurt am Main und lehrt Biogeographie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main.

Dr. Sybille Küster und Dr. Henrike Becker arbeiten bei GRADE - Goethe Research Academy for Early Career Researchers – an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main.
Nachhaltige Entwicklung in einer Gesellschaft des Umbruchs; Springer VS OPEN ACCESS, 2021, 249 Seiten

Weitere Informationen


Innovationen des Wirtschaftens - neuer Beitrag von Birgit Blättel-Mink und Barbara Brandl

Blättel-Mink, Birgit / Brandl, Barbara (2020): Innovationen des Wirtschaftens. In: Blättel-Mink, Birgit / Schulz-Schaeffer, Ingo / Windeler, Arnold (Hrsg.) Handbuch Innovationsforschung. Wiesbaden: Springer VS (online first).

Digitaler Vortrag von Dr. Vanessa Thompson (Europa Uni.Viadrina, Frankf.Oder) am 13.07.2021, 16-18 Uhr i.R.d. Vortragsreihe "Kritische Soziologie": Polizieren von Schwarzsein in Europa. Zur Intersektionalität von I can't breathe und abolitionism

Die globalen Proteste und Mobilisierungen für Schwarze Leben nach dem Tod von George Floyd, Breonna Taylor und Tony McDade haben auch in Deutschland zu öffentlichen Auseinandersetzungen und kontroversen Debatten über Rassismus und polizeiliche Diskriminierung und Gewalt geführt. Anti-rassistische Bewegungen und selbstorganisierte Initiativen verweisen bereits seit mehreren Jahren darauf, dass auch in Deutschland und Europa rassistisches Polizieren für viele Menschen zum Alltag gehört. Der Beitrag untersucht polizeiliche Diskriminierung vor dem Hintergrund rassistischer Konjunkturen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz aus einer schwarz-feministischen Perspektive. In Auseinandersetzung mit kritischen Theorien der Polizei und mit Bezug auf ein ethnographisches Projekt mit rassismuskritischen Kollektiven werden intersektionale Gewaltmodalitäten des differentiellen Polizierens als Artikulation der punitiven Wende untersucht. Abschließend werden soziale Kämpfe gegen Polizeigewalt sowie Politiken der Flüchtigkeit und ihr Verhältnis zu abolitionistischer Demokratie (W.E.B. Du Bois) ausgelotet.

Der Vortrag findet über Zoom statt, bitte melden Sie sich bei folgendem Olat-Ordner an:
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Ihr Verständnis der Soziologie als einer Instanz der kritischen gesellschaftlichen Selbstreflexion hat die Frankfurter Soziologie weltweit bekannt gemacht und auch heute noch ist das (inter-)nationale Bild der Frankfurter Soziologie hiervon geprägt. Die AG Kritische Soziologie, die sich vor einigen Jahren aus einer Kooperation von Industrie- und Organisationssoziolog*innen am IfS (Institut für Sozialforschung) und am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften heraus entwickelt hat, wird auch im nächsten Semester ihre erfolgreiche Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ fortführen.

Koordination: Birgit Blättel-Mink und Luigi Wenzl
Kontakt: b.blaettel-mink@soz.uni-frankfurt.de


Digitaler Vortrag von Gero Menzel und Tobias Reuss am 22.06.2021, 16 -18 Uhr im Rahmen der Vortragsreihe "Kritische Soziologie": Die Neue Frankfurter Altstadt - Tiefenhermeneutische Zugänge zu Architektur und Ideologie

An die Versuche anschließend, Kritische Theorie und kritische Soziologie mit Psychoanalyse zu verknüpfen, eröffnet sich für die Gesellschaftswissenschaften ein empirischer Zugang, der von jener allerdings nur sehr verhalten behandelt wird. Dabei bedarf kritische Gesellschaftswissenschaft der Psychoanalyse, will sie die Erlebnisstrukturen und Erlebnisweisen der Subjekte in ihre Analyse miteinbeziehen und sich ihrer Forschungsobjekte als lebendiger Individuen gewahr werden. Es gilt somit Synergieeffekte herzustellen zwischen einer von der Psychoanalyse inspirierten Erlebnisanalyse und einer gesellschaftswissenschaftlich organisierten Ereignisanalyse.
Forschungspraktisch realisieren sich diese Überlegungen beispielhaft in Alfred Lorenzers Texten zur Tiefenhermeneutik und den daran anknüpfenden methodologischen Ansätzen. Die mit der Tiefenhermeneutik zur Methode empirischer Forschung umgearbeitete Psychoanalyse bietet einen Ansatzpunkt für kritische Sozialforschung. Lorenzers Überlegungen greifen die Ausführungen Adornos und Horkheimers zu Psychologie und Psychoanalyse auf. Daraus entwickelt er ein (tiefen)hermeneutisches Verfahren, welches individuelles Erleben und individuelle Praxis im Spannungsfeld von leiblicher Triebbestimmtheit und Sprache verortet. Unter den Vorzeichen dieser Vermittlung rückt die kritische Analyse individueller Erlebnisstrukturen in den Blick.
Daran versuchen wir mit unserem, aus einem Forschungsseminar „Empirische Sozialforschung in der Tradition Kritischer Theorie“ angeboten von Birgit Blättel-Mink und Luki Schmitz hervorgegangenem, Forschungsprojekt anzuknüpfen: Anhand des Beispiels einer sozialpsychologischen Analyse der Erlebnisstrukturen der zuletzt breit diskutierten Frankfurter Neuen Altstadt, die sich auf die Entwürfe einer tiefenhermeneutischen Architekturanalyse nach Søren Nagbøl beruft, sollen kritische Potentiale und Limitationen einer psychoanalytisch inspirierten empirischen Sozialforschung herausgestellt werden. Das Forschungsprojekt zielt dabei darauf ab, die Erlebnisweisen in ihrem geographisch-architekturellen und sozialen-gesellschaftlichen Kontext herauszuarbeiten und für eine Analyse des Ensembles Neue Altstadt fruchtbar zu machen, dies soll im Vortrag abschließend reflektiert werden.

Der Vortrag findet über Zoom statt, bitte melden Sie sich bei folgendem Olat-Ordner an:
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Digitaler Vortrag von PD Dr. Yasemin Niephaus am 01.06.2021, 16 - 18 Uhr im Rahmen der Vortragsreihe Kritische Soziologie: Zur Hypostasierung des Lebensverlaufs in der Sozialstrukturanalyse. Ein Einblick in kritischer Absicht

Die Lebensverlaufsforschung ist innerhalb des Forschungsbereichs der Sozialstrukturanalyse sehr wirkmächtig. Dies lässt sich beispielsweise dadurch belegen, dass die meisten Inhaber und Inhaberinnen von Professuren und Lehrstühlen zur Sozialstrukturanaylse diese zumeist aus der Perspektive der Lebensverlaufsforschung betreiben.
Es wäre möglich, diese Entwicklung als Ausdruck des durch die Lebensverlaufsforschung ermöglichten Erkenntnisgewinns über die Sozialstruktur zu betrachten. Diese Interpretation mag sich unter Zugrundelegung einer verteilungsstrukturellen Konzeption von Sozialstruktur anbieten. Allerdings wurde diese bereits mehrfach kritisiert bezüglich ihres mangelnden Beitrages zur soziologischen Kernaufgabe, die Verfasstheit von Gesellschaften zu analysieren. Autoren wie Karl-Martin Bolte, Friedrich Fürstenberg, Max Haller und Stanley H. Udy sind hier beispielhaft zu nennen.
Steht nicht der mit einer verteilungsstrukturellen Konzeption von Sozialstruktur einhergehende Gliederungsaspekt von Struktur im Vordergrund, sondern vielmehr der Gefügeaspekt des Strukturbegriffes, kann man nicht umhin, die Lebensverlaufsforschung als eine Geschichte der Hypostasierung von Sozialstruktur zu lesen, die Qualität des Lebensverlaufs als Kategorie der Sozialstrukturanalyse in Frage zu stellen und diesen vielmehr als Ausdruck einer längsschnittlichen Perspektive auf individuell verortbare Struktureinflüsse zu interpretieren, wobei die Qualität der Struktureinflüsse nicht im Vordergrund der Betrachtung steht.

Der Vortrag findet über Zoom statt, bitte melden Sie sich bei folgendem Olat-Ordner an:
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Ihr Verständnis der Soziologie als einer Instanz der kritischen gesellschaftlichen Selbstreflexion hat die Frankfurter Soziologie weltweit bekannt gemacht und auch heute noch ist das (inter-)nationale Bild der Frankfurter Soziologie hiervon geprägt. Die AG Kritische Soziologie, die sich vor einigen Jahren aus einer Kooperation von Industrie- und Organisationssoziolog*innen am IfS (Institut für Sozialforschung) und am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften heraus entwickelt hat, wird auch im nächsten Semester ihre erfolgreiche Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ fortführen.

Koordination: Birgit Blättel-Mink, Friedericke Hardering und Luigi Wenzl
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Digitaler Vortrag von Dr. Mike Laufenberg am 27.04.21, 16 - 18 Uhr im Rahmen der Vortragsreihe Kritische Soziologie: Mehr als ein Lückenfüller: Zivilgesellschaftliche Solidarität im Strukturwandel des Wohlfahrtsstaats

Auch im SoSe 2021 veranstalten wir wieder eine Vortragsreihe zur Kritischen Soziologie. Wir starten mit  Dr. Mike Laufenberg, der im SoSe 2021 Prof. Dr. Sarah Speck vertritt.

Mehr als ein Lückenfüller: Zivilgesellschaftliche Solidarität im Strukturwandel des Wohlfahrtsstaats

Nachdem zivilgesellschaftliches Engagement in den (kritischen) Sozialwissenschaften lange eher affirmativ erforscht wurde, entwickelt sich seit geraumer Zeit ein regelrechter Zivilgesellschaftspessimismus. Insbesondere die kritische politische Ökonomie des sozialen Engagements wendet ein, dass freiwillige Arbeit im Kontext einer anhaltenden sozialen Reproduktionskrise zunehmend sozialpolitisch instrumentalisiert wird, um strukturelle Defizite in der sozialen Daseinsvorsorge zu kompensieren. Diese Lückenfüllerthese greift jedoch zu kurz, um das widersprüchliche Verhältnis von Zivilgesellschaft und Sozialstaat angemessen zu fassen. Um das zu korrigieren, gilt es, analytisch jene emanzipatorischen Rationalitäten und Potenziale zivilgesellschaftlichen Engagements in den Blick zu nehmen, die eine Kritik an den Unzulänglichkeiten und Zumutungen des Wohlfahrtskapitalismus enthalten. Das 'sorgende Gemeinwesen' rückt damit als Schauplatz für politische und soziale Kämpfe um Umverteilung, Anerkennung und Partizipation in den Blick, dessen Mobilisierungs- und Organisierungspotenziale soziologisch systematischer zu untersuchen sind.

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Ihr Verständnis der Soziologie als einer Instanz der kritischen gesellschaftlichen Selbstreflexion hat die Frankfurter Soziologie weltweit bekannt gemacht und auch heute noch ist das (inter-)nationale Bild der Frankfurter Soziologie hiervon geprägt. Die AG Kritische Soziologie, die sich vor einigen Jahren aus einer Kooperation von Industrie- und Organisationssoziolog*innen am IfS (Institut für Sozialforschung) und am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften heraus entwickelt hat, wird auch im nächsten Semester ihre erfolgreiche Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ fortführen.

Koordination: Birgit Blättel-Mink, Friedericke Hardering und Luigi Wenzl
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George Ritzer: Die McDonaldisierung der Gesellschaft - neuer Beitrag von Birgit Blättel-Mink und Dirk Dalichau

Blättel-Mink, Birgit / Dalichau, Dirk (2021): George Ritzer: Die McDonaldisierung der Gesellschaft. In: Kraemer, Klaus / Brugger, Florian (Hrsg.). Schlüsselwerke der Wirtschaftssoziologie. Wiesbaden: Springer VS, S.307-312.



Nachhaltiger Konsum, Prosuming und Digitalisierung - neuer Beitrag von Birgit Blättel-Mink

Blättel-Mink, Birgit (2020) Nachhaltiger Konsum, Prosuming und Digitalisierung - Gegenkultur(en) des Konsumerismus? In: Heidbrink, Ludger/Müller, Sebastian (Hrsg.): Consumer Social Responsibility - Zur gesellschaftlichen Verantwortung von Konsumenten.Marburg: Metropolis-Verlag S. 35-54.



Digitaler Vortrag von Sarah Mühlbacher im Rahmen der Vortragsreihe Kritische Soziologie am 16.02.2021, 16 - 18 : Adultismus und Familialismus in den Diskursen ums Recht – Paradoxien der Rechte der Kinder

Die Frage nach den Rechten der Kinder ist höchst umstritten. Im Vortrag soll es um diskursive Verhandlungen der Reformen in diesem Bereich in Recht, Politik und Wissenschaft gehen. Die Reformgeschichte der letzten Jahrzehnte ist von der Gleichzeitigkeit rechtlicher Ein- und Ausschlüsse geprägt. Dem Versuch, die rechtliche Stellung der Kinder zu verbessern, stehen immense Beharrungskräfte entgegen. Der Adultismus des Rechts führt dazu, dass die rechtlichen Regelungen, die eigentlich die Situation der Kinder verbessern sollen, lediglich Erwachsene adressieren. Familialistische rechtliche Regelungen benachteiligen alle Care-Arrangements jenseits der kleinfamilialen triadistischen Norm. Gleichzeitig werden solche Ausschlussmechanismen im rechtlichen Diskurs selbst benannt und sind Gegenstand von Streit. Besonders interessieren die Auseinandersetzungen über jene Reformen, in denen der Versuch der progressiven Öffnung selbst zu neuen Ausschlüssen führt. Im Vortrag werden diese Thesen anhand von empirischem Material zur Diskussion gestellt. Die Dichotomie von Autonomie und Fürsorgebedürftigkeit, auf der der Adultismus des Rechts – so die These – wesentlich beruht, soll aus einer differenz- und care-zentrierten Perspektive einer Kritik unterzogen werden. Daran anschließend fragt der Vortag nach Formen von Beteiligung, die nicht auf der Vorstellung solipsistischer autonomer Handlungsfähigkeit beruhen, sondern auf Interdependenz und Praktiken der Sorge und die damit Kindern ermöglichen, als „differente Gleiche“ zu partizipieren statt als rechtlich Unmündige ausgeschlossen zu werden.

Sarah Mühlbacher ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Goethe-Universität Frankfurt. Ihre Lehr- und Forschungsinteressen liegen in den Bereichen Intersektionaler Perspektiven auf Kindheit, des Familialismus des Rechts sowie der Feministischen Rechtstheorie.

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AG Kritische Soziologie

Koordination:     Birgit Blättel-Mink, Friedericke Hardering und Luigi Wenzl
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Digitaler Vortrag von Stephan Lessenich im Rahmen der Vortragsreihe "Kritische Soziologie" am 19. Januar 2021, 16 -18 Uhr: Die Doppelmoral von der Geschicht': Die wohlfahrtsstaatliche Erzählung auf dem Prüfstand

In der wissenschaftlichen Selbstbeschreibung des europäischen Wohlfahrtsstaats ist eine Erzählung dominant, die ihn als – wenn auch national unterschiedlich ausgeprägte – weltweit einzigartige Form der Institutionalisierung sozialer Solidarität versteht, die seit den 1980er-Jahren durch die neoliberale Transformation (gleichsam von außen) in Gefahr geraten sei. Der Beitrag setzt dieser Erzählung eine andere entgegen: Auch schon vor der „neoliberalen Revolution“ lebte das europäische Solidaritätsarrangement davon, dass es auf Kosten eines gesellschaftlichen „Außen“ organisiert wurde und systematisch Dritte schädigte. Solidarität in den europäischen „Externalisierungsgesellschaften“ funktioniert nur als exkludierende: Sie ist durch strukturelle soziale Schließungen nach innen, insbesondere aber – vermittelt über die Institution der „citizenship“ – nach außen charakterisiert. Insofern zeichnet sich das europäische Wohlfahrtsnarrativ durch eine fundamentale normative Selbstüberschätzung aus: Indem er „Solidarität“ eindimensional als nationalgesellschaftlichen Zusammenhalt ausbuchstabiert, verfährt der Wohlfahrtsstaat tatsächlich nach einem doppelten moralischen Standard.

Stephan Lessenich ist Professor für soziale Entwicklungen und Strukturen am Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Seine Lehr- und Forschungsinteressen liegen in den Bereichen von Wohlfahrtsstaatstheorie und Kapitalismusanalyse, der politischen Soziologie sozialer Ungleichheit sowie der Soziologie des Alter(n)s.

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Koordination:   Birgit Blättel-Mink, Friedericke Hardering und Luigi Wenzl
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Grenzen des Konsums im Lebensverlauf: Gelegenheiten, Hürden und Gestaltungsspielräume

neuer Artikel von Melanie Jaeger-Erben, Birgit Blättel-Mink u.a.

Jaeger-Erben, Melanie/Blättel-Mink, Birgit/Fuchs, Doris/Götz, Konrad/Langen, Nina/Rau, Henrike (2020) Grenzen des Konsums im Lebensverlauf: Gelegenheiten, Hürden und Gestaltungsspielräume. In: Consumption limits over a lifetime: Opportunities, obstacles and the scope of change | GAIA 29/4  S. 218 – 223


Akademische Sorgearbeit in der Krise

Artikel von Kendra Briken, Birgit Blättel-Mink und Alexandra Rau

Briken, Kendra /Blättel-Mink, Birgit/ Rau, Alexandra (2020): Akademische Sorgearbeit in der Krise. In: HfPV - spectrum, Wiesbaden, 4-6.


Klimakrise - Forschung Frankfurt 2.2020

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2 Artikel von Birgit Blättel-Mink im aktuellen Wissenschaftsmagazin der Goethe-Universität

Mensch und Klimakrise

Ich konsumiere, also bin ich - Warum nachhaltiges Konsumverhalten so schwierig ist

von Birgit Blättel-Mink 

Vom Wissen zum Handeln 

Gesamtausgabe 2.2020 Forschung Frankfurt


Multiparadigmatisches Tohuwabohu in Zeiten disziplinären „Wabuwabus“ - Hermeneutische Theorievergleiche als ‚Lösung'?

Digitaler Vortrag von Luigi Wenzl im Rahmen der Vortragsreihe "Kritische Soziologie" am 15. Dezember 2020

Ausgangspunkt des Vortrages ist die ‚heillose' Unordnung bzw. das Tohuwabohu einer präparadigmatischen Multiparadigmatik ‚der' Soziologie. Bestimmungs-, Bearbeitungs- und Qualifizierungsbemühungen aller, die sich damit forschungsbezogen belasten, sind ebenso plural wie die disziplinäre Binnenpluralität, die sie zu bearbeiten suchen. Zu allem ‚Überdruss' ist die deutsche Soziologie nun organisationsstrukturell und -politisch entzweit. Die AS-Ausgründung war begleitet gewesen von der Entfaltung ‚scharfer', ‚tribaler' Konfliktpraktiken, die über Organisationsmitgliedschaften konturiert werden. Dieses disziplinäre Wabuwabu neigt so dann zur Produktion von ‚Schimpfklatsch', der sich gegen das je paradigmatisch Fremde richtet. Trotz diverser Annäherungsbemühungen scheint die Ausgangslage insgesamt verfahren. Verständigung, gar Einigung ist unwahrscheinlich. Die Theorievergleichsdebatte, so ein Kernargument, hält jedoch einige Möglichkeiten parat, die paradigmenpolitische Lage der Soziologie forschungspraktisch ‚abzukühlen'. Ob und wie hermeneutische Theorievergleiche sowohl das disziplinäre Wabuwabu und darüber navigierte Theoriefremdzugriffe zu ‚disziplinieren' wissen als auch theorierelative und -übergreifende Lernhorizonte koordinieren können, ist Gegenstand des Vortrages. Um es schon einmal vorwegzuschicken, die Frage kann mit einem entschiedenen wie vorsichtigen Jein beantwortet werden. 

Luigi Wenzl ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich „Industrie- und Organisationssoziologie“ im Institut für Soziologie der Goethe-Universität Frankfurt. Seine Lehr- und Forschungsinteressen liegen in den Bereichen der allgemeinen Soziologie, Organisationssoziologie und der bildungswissenschaftlichen Ungleichheitsforschung.

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Vortragsreihe "Kritische Soziologie" im WS 2020/21


Ihr Verständnis der Soziologie als einer Instanz der kritischen gesellschaftlichen Selbstreflexion hat die Frankfurter Soziologie weltweit bekannt gemacht und auch heute noch ist das (inter-)nationale Bild der Frankfurter Soziologie hiervon geprägt. Die AG Kritische Soziologie, die sich vor einigen Jahren aus einer Kooperation von Industrie- und Organisationssoziolog*innen am IfS (Institut für Sozialforschung) und am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften heraus entwickelt hat, wird auch im WS 2020/21 ihre erfolgreiche Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ fortführen.

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Luigi Wenzl (Goethe-Universität, Frankfurt am Main)
Dienstag, 15. Dezember 2020, 16 – 18 Uhr
Multiparadigmatisches Tohuwabohu in Zeiten disziplinären „Wabuwabus“ - Hermeneutische Theorievergleiche als ‚Lösung'?

Stephan Lessenich (LMU, München)
Dienstag, 19. Januar 2021, 16 – 18 Uhr
Die Doppelmoral von der Geschicht': Die wohlfahrtsstaatliche Erzählung auf dem Prüfstand

Lars Meier (Goethe-Universität, Frankfurt am Main)
Mittwoch (!), 03. Februar 2021, 16 – 18 Uhr
Öffentlicher Raum - ein kritischer soziologischer Blick

Sarah Mühlbacher (IfS, Frankfurt am Main)
Dienstag, 16. Februar 2021, 16 – 18 Uhr
Adultische und familialistische Annahmen in den
Diskursen ums Recht – Paradoxien des Kindeswohls
und der Kinderrechte

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Was im Lockdown unsichtbar bleibt - Drei Perspektiven auf die "Systemrelevanz" von Care-Arbeit in der Corona-Krise

von Birgit Blättel-Mink, Sarah Speck und Helma Lutz, Goethe Universität Frankfurt


Die Care-Arbeit, unterbezahlt und größtenteils unsichtbar, erhält in den Zeiten von Corona eine unerwartete Aufmerksamkeit. Das hilft denjenigen, die vor allem und in ganz unterschiedlichen Feldern die Care-Arbeit leisten, jedoch kaum. Drei Soziologinnen, die sich aus unterschiedlicher Perspektive mit Care-Arbeit auseinandersetzen, beschäftigen sich mit den Gründen dafür und formulieren drei Thesen:

Link zum Covid-19-Blog des Cornelia Goethe Centrums

1. Die Unsichtbarkeit von Care-Arbeit verschärft sich in der Pandemie – trotz scheinbarer öffentlicher Fokussierung

Trotz des allmählichen Rückgangs des ‚männlichen Ernährermodells' leisten Frauen noch immer den Hauptanteil der unbezahlten Familienarbeit und der beachtliche gender pay gap zuungunsten der Frauen erhält sich so kontinuierlich; vergleichbare Entwicklungen lassen sich auch für die Hochschulen beobachten, in denen Sorgearbeit als konstitutiver und gleichzeitig unsichtbarer Bestandteil der Lehrtätigkeit meist Frauen überlassen wird, denen damit weniger Zeit für wissenschaftliche Profilierung bleibt. Diese Mechanismen der Reproduktion von Ungleichheit verschärfen sich in der Pandemie noch einmal.

2. Die Pandemie versetzt dem sowieso nur langsam voranschreitenden Prozess der geschlechtergerechten gesellschaftlichen Arbeitsteilung einen weiteren Dämpfer

Erste Studien belegen, dass die durch den ‚Lockdown' anfallende Mehrarbeit in den Privathaushalten in heterosexuellen Kleinfamilien vor allem von Frauen geschultert wird. Die ungleiche Verteilung von Care-Arbeit führt zur Überbelastung von Frauen und wird Folgen für Berufs- und Karrierewege haben. Auch für viele Wissenschaftlerinnen ergeben sich durch den Wegfall der Care-Infrastruktur Mehrbelastungen durch Haushaltsarbeit, Homeschooling und (Klein-)Kinderbetreuung, die konzentrierte Arbeitsstunden kaum mehr zulassen. Die Hoffnung, dass durch eine ‚Neuordnung des Privaten' eine geschlechtergerechte Umverteilung der abgewerteten Care-Arbeit realisiert werden kann, ist damit vorläufig in weite Ferne gerückt.

3. Der ‚Lockdown' innereuropäischer Grenzen macht die Fragilität einer ökonomisierten, internationalen Arbeitsteilung in der Fürsorge sichtbar, die auf Kosten von Migrantinnen aus osteuropäischen Ländern geht.

Die Folgen der europäischen Grenzschließungen für die geschätzten 500 000 transnationalen Migrantinnen aus Osteuropa, die in deutschen Haushalten pflegebedürftige ältere Menschen rund um die Uhr versorgen, und die von ihnen Betreuten, sind fatal. Das in diesem Bereich etablierte Rotationssystem von mehrwöchigen Pflegeperioden wird durch das Virus angetastet und legt die Fragilität eines Gesundheitssystems offen, dass unter Ausnutzung ökonomischer Differenzen die 24-Stunden-Pflege erfunden hat, um Betreuungskosten zu drücken und sich über das ‚Outsourcing' der Fürsorgeverantwortlichkeit zu entledigen.

Quellen:
Flaherty, C. (2020): No room of one's own
Kohlrausch B., Zucco, A. (2020): Corona trifft Frauen doppelt – weniger Erwerbseinkommen und mehr Sorgearbeit,WSI Policy Brief Nr. 40, Mai 2020


„Geschlechtsspezifische Sozialisation“ revisited: Persistenzender Ungleichheit im Diskurs der Gleichheit

Vortrag von Sarah Speck im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ am 07. Juli 2020


Ausgehend von einer interviewbasierten Studie zu geschlechtsbezogenen Deutungen und Praktiken im Kontext familialer Eltern-Kind-Beziehungen, nimmt der Vortrag die ‚alte', für die Geschlechtersoziologie hoch relevante Frage geschlechterdifferenzierender Sozialisation in den Blick. Im Kern steht dabei die Frage, wie Eltern heute - und zwar insbesondere solche, für die die Gleichheit der Geschlechter eine Selbstverständlichkeit ist - die 'Tatsache' verhandeln, dass ihre Kinder zu Mädchen oder Jungen werden.

Anhand von Interviews mit Eltern aus akademischen Milieus wird die These entwickelt, dass wir hier, wie in anderen gesellschaftlichen Feldern, von einer paradoxen Entwicklung sprechen können: Die normative Orientierung an Geschlechteregalität trägt selbst zu ‚traditionellen Mustern' und zur Perpetuierung von Strukturen der Ungleichheit bei. 

Sarah Speck ist seit Januar 2020 Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt Frauen- und Geschlechterforschung an der Goethe-Universität und Mitglied des Kollegiums des Instituts für Sozialforschung . Neben der Geschlechterforschung liegen ihre Arbeitsschwerpunkte und Interessen u.a. in der Paar- und Familiensoziologie, im Wandel der Erwerbswelt, in der Soziologie der Intimität und in der feministischen Gesellschaftstheorie.

Aufgrund der Corona-Krise wird der Vortrag am 07.07.2020 von 16 bis 18 Uhr digital stattfinden. Bitte melden Sie sich über zugehörigen OLAT-Link an.


Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ im Sommersemester 2020


Schriften zur interdisziplinären Frauen- und Geschlechterforschung

Prospekt der von Birgit Blättel-Mink mitherausgegebenen Schriftenreihe

Die Schriftenreihe zur interdisziplinären Frauen- und Geschlechterforschung dient als Plattform für unterschiedliche Publikationen im Themenfeld Frauen- und Geschlechterforschung, wie z. B. Forschungs- oder Tagungsberichte oder auch herausragende Qualifikationsarbeiten.

Die Reihe ist offen für Beiträge, die eine interdisziplinäre Perspektive einnehmen, sei dies auf theoretischer, empirischer oder auf anwendungsbezogener Ebene.

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Innovationssysteme: Technologie, Institutionen und die Dynamik der Wettbewerbsfähigkeit

Neuauflage des Sammelbandes von Birgit Blättel-Mink


Innovationen entstehen im Kontext interaktiver Lernprozesse systemisch vernetzter Akteure. Im Zentrum strukturell und institutionell eingebetteter Innovationsnetzwerke, die an der Generierung und Diffusion von Innovationen beteiligt sind, stehen private Wirtschaftsunternehmen. Sie kooperieren vorrangig mit öffentlichen und privaten Forschungseinrichtungen, Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen sowie mit Finanzdienstleistern. Historisch betrachtet sind Innovationssysteme zunächst auf nationalstaatlicher Ebene entstanden. Die Globalisierung führt jedoch zur Ausdifferenzierung lokaler, regionaler und supranationaler Arrangements.

Der Sammelband ist in drei Blöcke gegliedert. Der erste Block enthält deutsche Übersetzungen von Grundlagentexten des Innovationssysteme-Ansatzes. Im zweiten Block werden einzelne theoretische Aspekte vertiefend analysiert. Der dritte Block enthält Studien zur Ausdifferenzierung des deutschen Innovationssystems.

Blättel-Mink, Birgit/Ebner, Alexander (Hrsg.) (2020) Innovationssysteme: Technologie, Institutionen und die Dynamik der Wettbewerbsfähigkeit. 2. Auflage. Wiesbaden: VS-Verlag für Sozialwissenschaften.


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Fortschritt oder Emanzipation? Brauchen kritische Gesellschaftstheorien die Idee des Fortschritts?

Digitaler Vortrag von Peter Wehling im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ am 02. Juni 2020


In jüngster Zeit sind der Begriff und die Idee des Fortschritts (wieder) zum expliziten Thema in kritischer Gesellschaftstheorie und Sozialphilosophie geworden. Während Peter Wagner (2018) explizit für eine Erneuerung der Idee des Fortschritts plädiert, konstatiert Amy Allen (2019) zwar das „Ende des Fortschritts“ als eurozentrisches Narrativ, schlägt gleichzeitig aber ebenfalls eine modifizierte, „nach vorne blickende“ Konzeption von Fortschritt vor. In dem Vortrag wird demgegenüber, ausgehend von der radikalen Fortschrittskritik Walter Benjamins und von aktuellen Überlegungen Jacques Rancières zum Verhältnis von Zeit und Emanzipation, die These entwickelt, dass kritische Gesellschaftstheorie gegenüber jeglicher Idee des Fortschritts auf Distanz bleiben sollte. Denn als totalisierende Denkform und sozial hierarchisches Zeitregime gerät diese Idee in Widerspruch zur Perspektive radikaler Demokratie und gesellschaftlicher Emanzipation. Emanzipation von (vermeintlichen) historischen Zwängen und Notwendigkeiten kann nicht als Fortschritt oder durch Fortschritt erreicht werden, sondern muss als Befreiung emanzipatorischer Politik von der Idee des Fortschritts gedacht und praktiziert werden.

Peter Wehling ist PD am Institut für Soziologie, Biotechnologie, Natur und Gesellschaft, Goethe-Universität. Seine Forschungsinteressen: Wissenschafts- und Technikforschung, Wissenssoziologe, Soziologie der Biopolitik, Biomedizin und Bioethik, Soziologische u. Gesellschaftstheorie und kritische Soziologie, Umweltsoziologie, s.a. Forschungsprojekt „Anlageträger. Genetisches Wissen und die Entstehung einer neuen bisozialen Identität“.

Aufgrund der Corona-Krise wird der Vortrag am 02.06.2020 von 16 bis 18 Uhr digital stattfinden. Bitte melden Sie sich über zugehörigen OLAT-Link an.


Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ im Sommersemester 2020


Wasser im Anthropozän - Der Einfluss des Menschen auf den natürlichen Wasserkreislauf

Veranstaltung der Bürger-Uni am 20. Mai 2020 als Webinar

Das populäre Bild vom natürlichen Wasserkreislauf funktioniert im Anthropozän, dem Zeitalter des Menschen, nicht mehr. Demografische und ökonomische Entwicklungen, aber auch der Klimawandel haben diesen Kreislauf verändert. Dies zeigt sich unter anderem an großräumig veränderten Niederschlagsmustern, sinkenden Grundwasserspiegeln und einer veränderten chemischen Zusam-mensetzung von Wasserkörpern. Gleichzeitig ist die Verfügbarkeit von Wasser in guter Qualität und ausreichender Menge für eine nachhaltige Entwicklung von Gesellschaften unabdingbar.

Die „Soziale Hydrologie“ versucht den natürlichen Wasserkreislauf als ein vom Menschen signifikant beeinflusstes System neu zu verstehen. Sie zeigt damit enge Bezüge zur Sozialen Ökologie: Beide Ansätze integrieren gesellschaftliche Prozesse als wichtige Steuergrößen der Wasserressourcen in ihrer Forschung – dabei spielen materielle wie symbolische Ebenen eine Rolle.

Im Rahmen ihres Vortrags zeichnen die Wissenschaftler des Frankfurter ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung die Debatte um das Anthropozän nach und zeigen am Beispiel nationaler und internationaler Forschungsprojekte den Einfluss des Menschen auf den natürlichen Wasserkreislauf. Im Anschluss an den Vortrag soll in einem gemeinsamen Gespräch die Frage diskutiert werden, ob und wie eine nachhaltige Nutzung der Wasserressourcen aussehen kann und welche konkreten Gestal-tungsmöglichkeiten hier bestehen.

Die Veranstaltung findet am 20.05.2020 um 18:30 - 19:30 Uhr in Form eines Webinars statt. Interessierte können sich bis zum 19.05. hier anmelden.


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Organisationen in Zeiten der Digitalisierung

VERLÄNGERT: Call for Papers zur Schriftenreihe „Sozialwissenschaften und Berufspraxis“


Sie ist schon sehr lange kein Neuland mehr, die Digitalisierung. Aus sozialwissenschaftlicher Sicht sind allerdings längst noch nicht alle Veränderungen ausgeleuchtet, die in Organisationen unter dem Begriff „Digitalisierung“ als Innovation subsumiert und seit langer Zeit vollzogen werden oder sich auch erst in Planung befinden.

Mit diesem Band möchten wir dazu beitragen diese vielfältigen Prozesse, die einen sozialen Wandel in und durch Organisationen initiieren, sedimentieren und beschleunigen, durch soziologische Analysen abzubilden.

Dieser call der Reihe Sozialwissenschaften und Berufspraxis zielt auf das Interesse und die Motivation von Soziolog*innen und Sozialwissenschaftler*innen, die Situationen bzw. Projekte in allen organisational eingebundenen soziologischen beruflichen Praxen im Hinblick auf Digitalisierungsprozesse kritisch zu reflektieren: in Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen, in Organisationen des Gesundheitswesens und der Pflege, in Bildungs-, Forschungs- und Beratungseinrichtungen aller Art, in privatwirtschaftlich organisierten Unternehmen - von der Infrastruktur, Nahrungsmittelproduktion Güterproduktion bis zu Verlagen, Unternehmen im Kontext von Kultur- und Unterhaltungsindustrie, Marketing und Werbung.

Folgende Formate sind intendiert:

  • Konzeptionelle oder empirische Hauptbeiträge (20-25 Seiten; 30 bis 40 Tsd. Zeichen)
  • Aus der Praxis der empirischen Forschung (auch für Qualifikationsarbeiten; 12-15 Seiten; 20- 25 Tsd. Zeichen)
  • Von Praxen und Projekten (Berichte aus der soziologischen Praxis; 12-15 Seiten; 20 – 25 Tsd. Zeichen)

Wir freuen uns auf Ihr Abstract mit Angabe des geplanten Formats (3.000 - 4.000 Zeichen) bis 30. Juni 2020 an Prof. Dr. Rita Stein-Redent.

Die ausgewählten Beiträge sollen bis Ende November 2020 vorliegen. Es ist ein peer review-Verfahren vorgesehen. Die Publikation ist für August 2021 geplant.


Zum ausführlichen Call for Papers


Wert und Kritik der Patente. Wirtschaftssoziologische Betrachtungen geistigen Eigentums

Vortrag von Veit Braun im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ am 12.05.2020 über Zoom


Wie kann die Soziologie geistiges Eigentum kritisch verstehen? Am Beispiel von Biotech- und Saatgutpatenten will ich eine Ideengeschichte immateriellen Eigentums und seiner Kritik skizzieren. Patente sind seit ihrer Entstehung immer wieder auf Kritik gestoßen, haben sich aber auch fortlaufend weiterentwickelt und erfüllen heute andere Funktionen als vor 100 oder 200 Jahren. Sie sind nicht nur Instrumente zum Schutz und zur Vergütung von Forschungsinvestitionen; seit geraumer Zeit werden sie auch als Gradmesser für die Innovationsfähigkeit von unternehmen und Staaten herangezogen. Dabei ist der Wert, der sich hinter dem Konzept "Patent" verbirgt, alles andere als eindeutig. Der Vortrag fragt nach den verschiedenen Arten von Wert, die dem Patent unterstellt werden, sowie den jeweiligen Formen von Kritik, die daran anschließen. In der Auseinandersetzung mit geistigem Eigentum muss sich die Soziologie der Vielfalt seiner Funktionen stellen, statt es auf eine davon zu reduzieren. Das erschwert insbesondere einen konstruktiven Beitrag zur Debatte um die Finanzierung von "Innovationen" und ihrer Reform.

Veit Braun ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im ERC-Projekt CRYOSOCIETIES am Institut für Soziologie der Goethe-Universität Frankfurt. Seine Forschungsinteressen liegen an der Schnittstelle von Wirtschafts- Wissenschafts- und Rechtssoziologie.

Aufgrund der Corona-Krise wird der Vortrag am Dienstag, den 12. Mai um 16:00 Uhr über Zoom stattfinden. Bitte melden Sie sich über den zugehörigen OLAT-Link zu dem Vortrag an.


Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ im Sommersemester 2020


Existentielle Probleme und Machtkritik

Vortrag von Thomas Scheffer im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ am 28.04.2020 über Zoom


In den gegenwärtigen Krisenzeiten findet eine neuerliche „Entdeckung der Gesellschaft“ (Nassehi) statt. Diese Entdeckung ist spezifisch: sie betont ‚unsere' Abhängigkeit von handlungsfähigen Apparaten – aktuell etwa Intensivstationen, Testlabore, Homeoffices -, also solchen gerichteten soziomateriellen Einheiten, die die Bearbeitbarkeit existentieller Probleme ermöglichen.

Der Vortrag zeigt die konzeptionelle Lücke auf, die mit dem Begriff des Apparats gefüllt werden könnte, bestimmt den Begriff im Lichte insbesondere der ethnographischen Laborstudien und setzt sich mit der Machtkritik als Apparatekritik auseinander. Im Ergebnis plädiert der Vortrag für eine (kritische) Soziologie der Kapazitäten, die den Problemen inklusive der unterschiedlichen Betroffenheiten einen zentralen Status einräumt.     

Thomas Scheffer ist Professor für Soziologie und Sozialpsychologie mit dem Schwerpunkt der interpretativen Sozialforschung an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Aufgrund der Corona-Krise wird der Vortrag am Dienstag, den 28. April um 16:00 Uhr über Zoom stattfinden. Bitte melden Sie sich über den zugehörigen OLAT-Link zu dem Vortrag an.


Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ im Sommersemester 2020


Vortragsreihe „Kritische Soziologie“

Sommersemester 2020


Die Vorträge finden jeweils dienstags von 16:00 bis 18:00 im IG-Farben-Nebengebäude NG 1.741a statt.

Koordination:     Birgit Blättel-Mink, Friedericke Hardering, Stephan Voswinkel und Luigi Wenzl
Kontakt:   b.blaettel-mink@soz.uni-frankfurt.de


28. April 2020

Thomas Scheffer (Goethe-Universität)

Existentielle Probleme und Machtkritik

Der Vortrag findet über Zoom statt, bitte melden Sie sich bei OLAT an.


12. Mai 2020

Veit Braun (Goethe-Universität)

Wert und Kritik der Patente. Wirtschaftssoziologische Betrachtungen geistigen Eigentums


02. Juni 2020

Peter Wehling (Goethe-Universität)

Fortschritt oder Emanzipation? Brauchen kritische Gesellschaftstheorien die Idee des Fortschritts?


07. Juli 2020

Sarah Speck (Goethe-Universität)

„Geschlechtsspezifische Sozialisation“ revisited: Persistenzender Ungleichheit im Diskurs der Gleichheit


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Birgit Blättel-Mink ist Dekanin des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften

ab 01. April 2020


Birgit Blättel-Mink übernimmt zum 1. April 2020 das Amt der Dekanin von Heike Holbig. Die Leitung des Dekanats teilt sie sich mit Thomas Scheffer (Prodekan, zuständig für Promotionen, Forschung und Nachwuchsförderung) und Birgit Becker (Studiendekanin, zuständig für Lehre und Studium; Interims-Studiendekanin Heather Hofmeister im Wintersemester 2019/20).


Das Innovationsverständnis von Joseph A. Schumpeter

Neuer Beitrag von Birgit Blättel Mink


Joseph A. Schumpeter, einer der innovativen Nationalökonomen des letzten Jahrhunderts, verknüpft in seinem Innovationsansatz das persönliche Element im Wirtschaftsleben mit Prozessen wirtschaftlicher Entwicklung.

Er verortet die Funktion reinen Unternehmertums im Stören des Strebens nach Gleichgewicht auf dem Markt durch die Neukombination der Produktionsmittel einer Volkswirtschaft. Sein Innovationsverständnis reduziert sich nicht auf technische Innovationen und er betrachtet die kapitalistische Unternehmung und die Dynamiken des Wirtschaftslebens als in die Gesamtgesellschaft eingebettet.

Blättel-Mink B. (2020): Das Innovationsverständnis von Joseph A. Schumpeter. In: Blättel-Mink B., Schulz-Schaeffer I., Windeler A. (Hrsg.) Handbuch Innovationsforschung. Springer VS, Wiesbaden.


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P&G Nachhaltigkeitspreis 2020

Bewerbungen bis zum 31. März 2020 möglich


Seit 1972 wird jährlich zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses der Johann Wolfgang Goethe-Universität für die beste im Jahresablauf entstandene umweltrelevante oder auf ökologische Nachhaltigkeit fokussierte wissenschaftliche Arbeit der Nachhaltigkeitspreis verliehen. Auch im Jahr 2020 soll wieder der Procter & Gamble Nachhaltigkeitspreis für die beste wissenschaftliche Arbeit, die im Jahresablauf an unserer Universität auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit (Umweltforschung) entstanden ist, verliehen werden.

Bewerben können sich alle Universitätsangehörigen, die seit dem 01. April 2019 entsprechende Arbeiten angefertigt haben. Die beste wissenschaftliche Arbeit (in der Regel eine Dissertation), die sich mit Fragen aus der Nachhaltigkeits- bzw. Umweltforschung befasst, wird mit € 7.000,- prämiert. Daneben gibt es noch einen mit € 2.500,- dotierten Förderpreis, mit dem üblicherweise Master- oder Bachelorarbeiten ausgezeichnet werden.

Hauptpreis 7.000 Euro  Förderpreis 2.500 Euro

Zur Bewerbung um den Preis sind folgende Unterlagen online einzureichen: Ein selbstverfasstes Anschreiben, in dem nachvollziehbar dargestellt wird, worin die Umweltrelevanz bzw. der Nachhaltigkeitsaspekt der Arbeit besteht (1-2 Seiten), sowie eine pdf-Version der Arbeit. Bewerbungen in digitaler Form sind bis 31. März 2020 möglich an:

Kuratorium Procter & Gamble Nachhaltigkeitspreis, Umweltbibliothek
c/o Frau Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Fachbereich Gesellschaftswissenschaften
Institut für Soziologie

E-Mail: b.blaettel-mink@soz.uni-frankfurt.de


Weitere Informationen


Geschlecht und soziale Ungleichheit @ Work

Doktorand*innenworkshop des Instituts für Sozialforschung mit Birgit Blättel-Mink


Ziel des Workshops ist es, gemeinsam konkrete und solidarische Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Geschlecht und sozialen Ungleichheiten@work zu entwerfen. Den Austausch und das Sichtbarmachen von verschiedenen Perspektiven möchten wir zur Grundlage nehmen, um das eigene akademische, politische und soziale Blickfeld zu erweitern. Es geht uns dabei nicht nur um die Schilderung individueller Alltagsberichte, sondern um die gesellschaftlichen Dimensionen und die Möglichkeiten praktischer Kritik.

Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink und PD Dr. Astrid Franzke (stellv. Geschäftsführerin Mentoring Hessen) werden unsere Diskussion und Überlegungen mit zwei Impulsvorträgen einleiten. Am späten Nachmittag gibt es die Möglichkeit, in kleineren Gruppen Dissertationsprojekte in ihrem work-and-progress-Zustand zu diskutieren und sich zu beraten. Bitte bringt dafür ein kurzes Abstract mit (max. 2 Seiten) das als Grundlage der Diskussion dienen kann.

Der Workshop findet am Dienstag, den 24.03.2020 von 10:00 bis 17:15 Uhr statt.

Es wird um eine formlose Anmeldung bis zum 15.3.2020 unter c.mauritz@em.uni-frankfurt.de gebeten.


Programm und Organisatorisches


Der Gegenwart antworten: post-anthropozentrische Soziologie und postheroische Kritik

Vortrag von Katharina Hoppe im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ am 12. Februar 2020


Vor dem Hintergrund der Zuspitzung ökologischer Krisen und den damit einhergehenden Artikulationen des Unmuts über eine Politik, die diesen Krisen nicht angemessen begegnet, fragt der Vortrag nach Anforderungen an soziologische Analysen, die dieser Gemengelage gerecht werden können. Der Beitrag diskutiert die Frage, welche Form der Theoriebildung gegenwartsangemessen ist und skizziert eine ethische Haltung des Antwortens auf die Welt und mit der Welt als entscheidend. Dabei soll deutlich werden, welche Verschiebungen eine post-anthropozentrische Perspektive hier evoziert und welche Implikationen diese für eine kritische Soziologie hat. Ein Modus postheroischer Kritik, der Freiheit von der Notwendigkeit her begreift, wird sich für einen Kritikbegriff als produktiv erweisen, der die Einsichten post-anthropozentrischer Theoriebildung ernst nimmt.

Katharina Hoppe ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich „Biotechnologie, Natur und Gesellschaft“ im Institut für Soziologie der Goethe-Universität Frankfurt. Ihre Lehr- und Forschungsinteressen liegen in den Bereichen der allgemeinen Soziologie, soziologischen, politischen und feministischen Theorie sowie der soziologischen Auseinandersetzung mit ökologischen Krisen.

Die Veranstaltung im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ findet am Mittwoch, den 12.02.2020, um 16 Uhr c.t. im Raum SH 3.101 (Seminarhaus) statt.


Vortragsreihe „Kritische Soziologie" im Wintersemester 2019/2020


Bedrohte Wissenschaftsfreiheit

Ausstellung vom 16. Januar bis zum 14. Februar


Im Rahmen der Third Mission Aktivitäten der Goethe-Universität gibt es zur Zeit – noch bis 14. Februar 2020 - im Foyer des PEG die Ausstellung „Bedrohte Wissenschaftsfreiheit“ zu sehen. Studierende der Philipps-Universität Marburg stellen dort Ergebnisse ihrer Auseinandersetzung mit aktuellen und zurückliegenden Formen der Bedrohung der Wissenschaftsfreiheit vor. Dazu gehören die Infragestellung der Leistungen der Gender Studies in Deutschland, die Schließung der Central European University in Budapest oder die Entscheidung des brasilianischen Präsidenten die öffentlichen Gelder für die Soziologie und die Philosophie an den Hochschulen des Landes deutlich zu reduzieren. Die im Rahmen eines Studium-Generale-Projektes durchgeführten Studien fanden unter Leitung von Ursula Birsl statt. Sie ist in Marburg Professorin für „Demokratieforschung mit den Schwerpunkten EU, Politische Systeme im europäischen Vergleich und BRD“.


Bericht der Ausstellungseröffnung

In ihrem Grußwort zur Eröffnung der Ausstellung hob Ursula Birsldie Notwendigkeit hervor, diese Phänomene in ihrer Vielschichtigkeit einer genaueren wissenschaftlichen Analyse zu unterziehen. Professorin Birgit Blättel-Mink vom Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität, auf deren Initiative hin die Ausstellung nach Frankfurt geholt wurde, dankte in ihrem Grußwort den Studierenden für ihre Bereitschaft, sich der Diskussion zu stellen, aber auch dem Präsidium der Goethe-Universität für die finanzielle und organisatorische Unterstützung. Sie verwies zudem auf die zehn Thesen zur Wissenschaftsfreiheit,  die von der Allianz der Wissenschaftsorganisationen in Deutschland erarbeitet wurden, und die dazu dienen sollen, die Wissenschaftsfreiheit auch in Zukunft zu gewährleisten. Weitere Grußworte kamen von der Prodekanin des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften, Professorin Birgit Becker und von der Präsidentin der Goethe-Universität Professorin Birgitta Wolff. Die Besucher*innen der Vernissage hatten im Anschluss die Gelegenheit, mit den Studierenden zu diskutieren.

Die Ausstellung kann vom 16.01. bis zum 14.02.2020 Mo. - Fr. zwischen 08:00 und 18:00 im Foyer des PEG-Gebäudes, Campus Westend, besucht werden.


Zur Fotostrecke der Ausstellungseröffnung


Adornos Fortschrittsbegriff: Veränderungen in die Katastrophe oder Möglichkeiten von Befreiung?

Vortrag von PD Dr. Christine Resch (Hoschschule Ludwigshafen) am 22. Januar 2020


Adorno hat die klassische Vorstellung von Fortschritt entscheidend modifiziert. Er hat argumentiert, dass die Entwicklung der Produktivkräfte zugleich eine Entwicklung der destruktivkräfte und damit Herrschaft bedeutet. Das bedingt nicht notwendig Pessimismus, vielmehr lässt sich damit eine minimalistische Idee von Fortschritt begründen: als Verhinderung der Selbstzerstörung der Menschheit und als Anspruch, dass niemand mehr hungern soll, weltweit. Von einer neuen Produktionsweise kann nicht mehr erwartet werden, dass das zwingend Fortschritt als Befreiung bedeutet. Vielmehr bedarf es des permanenten Widerstands gegen Herrschaft, als die immerwährende Gefahr von Rückschlägen.

Christine Resch ist Privatdozentin am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität, vertritt zurzeit eine Professur an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen. Ihre Arbeitsschwerpunkte umfassen Kritische Theorie, Kunst- und Kultursoziologie, soziale Ausschließung und Partizipation.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ und als Begleitveranstaltung zum Jubiläum „100 Jahre Soziologie an der Goethe-Universität“ im Institut für Sozialforschung statt.

Der Vortrag findet am Mittwoch, den 22. Januar 2020, um 16 Uhr c.t., im Raum SH 5.104 (Seminarhaus Campus Westend) statt.


Vortragsreihe„Kritische Soziologie" im Wintersemester 2019/2020

Die Problematisierung von Community in offenen Innovationsprozessen

Neuer Beitrag von Birgit Blättel-Mink


Mit diesem Beitrag erarbeiten Birgit Blättel-Mink und Felix Brockmann eine Problematisierung des Gemeinschaftsverständnisses innerhalb der Open und User Innovation Debatte, welche (Internet-)Communities vornehmlich in Abgrenzung zur Organisation definieren. Dabei zeigen wir, wie auf der einen Seite die breit angelegte Betonung des Aspekts der Freiwilligkeit und auf der anderen die sehr eng angelegte Annahme eines zwischen Communities und Organisationen geteilten instrumentellen Ziels das Begriffsverständnis extrem einengt. Dies führt zu einem unscharfen Verständnis bis hin zu einer gewissen Pauschalität, welche wir aber auch als Ausdruck der Debatte um Gemeinschaft in der Soziologie verstehen. Wir setzen an dieser Stelle an und analysieren in einem Streifzug diese Debatte, um einen soziologischen Blick auf die Interaktion von (Internet-)Communities und Organisationen werfen zu können. Dabei nehmen wir einen aktuellen soziologischen Ansatz auf und ziehen eine sozialphilosophische Perspektive hinzu, um ein tragfähiges Konzept von Gemeinschaft in der Innovationsforschung zu ermöglichen.

Brockmann, Felix und Blättel-Mink, Birgit (2019): Die Problematisierung von Community in offenen Innovationsprozessen. In: Nicole Burzan (Hrsg.) 2019: Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen. Verhandlungen des 39. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Göttingen 2018. 39, (Okt. 2019).


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Soziologie ökonomischen Denkens als Gesellschaftstheorie

Vortrag von Dr. Jan Sparsam (Goethe-Universität Frankfurt) am 17. Dezember 2019 um 16 Uhr c.t.


In der Soziologie hat sich zunehmend die Einsicht durchgesetzt, dass die Wirtschaftswissenschaft ihren Gegenstand – die Wirtschaft – nicht nur beschreiben, sondern (mit) hervorbringt. In der Regel verbleiben die Beiträge aus diesem Feld jedoch bei Beschreibungen über den Einsatz wirtschaftswissenschaftlicher Technologien in spezialisierten Einzelmärkten. Im Vortrag wird danach gefragt, wie sich der Einfluss der Wirtschaftswissenschaft auf die Politik und die Wirtschaft gesamtgesellschaftlich einschätzen lassen. Dabei wird thematisiert, welche Rolle die Ökonomik im seit einigen Jahrzehnten diagnostizierten Prozess der Verwissenschaftlichung der Gesellschaft spielt.

Dr. Jan Sparsam vertritt 2019 die Professur für Soziologie mit Schwerpunkt Organisation und Wirtschaft. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Soziologie der Ökonomik, Makroökonomisches Wissen in Geldpolitik, Zentralbanken und Politikberatung sowie Kapitalismusforschung. 

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ und als Begleitveranstaltung zum Jubiläum „100 Jahre Soziologie an der Goethe-Universität“ im Institut für Sozialforschung statt.

Der Vortrag findet am am Dienstag, den 17. Dezember 2019, 16 Uhr c.t., im Raum SH 3.106 (Seminarhaus Campus Westend) statt.


Vortragsreihe "Kritische Soziologie" im Wintersemester 2019/2020


Suffering at Work as a Political and Epistemological Problem

Gastvortrag von Emmanuel Renault (Univ. Paris Nanterre) am Mi., 27.11.19, 16-18 Uhr, Cas 1.801


Der Vortrag von Prof. Emmanuel Renault findet im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ und als Begleitveranstaltung zum Jubiläum „100 Jahre Soziologie an der Goethe-Universität“ im Institut für Sozialforschung statt.

Wichtige Veröffentlichungen von Emmanuel Renault, Professor für Sozialphilosophie an der Universität Nanterre in Paris:
The Return of Work in Critical Theory: Self, Society, Politics (mit Christophe Dejours, Jean-Philippe Deranty und Nicholas Smith), Columbia UP 2018); Marx and Critical Theory (bei Brill 2018); Reconnaissance, conit, domination (Cnrs éditions, 2017; Connaître ce qui est. Enquête sur le présentisme hégélien (Paris 2015); Souffrances sociales. Philosophie, psychologie et politique (Paris 2008, englisch 2017: Social Suffering, Essex Studies).

AG Kritische Soziologie, veranstaltet von: Birgit Blättel-Mink, Friedericke Hardering, Stephan Voswinkel und Luigi Wenzl;
Kontakt: b.blaettel-mink@soz.uni-frankfurt.de


Vortragsreihe "Kritische Soziologie" im Wintersemester 2019/2020


Flüchtigkeiten. Sozialwissenschaftliche Debatten

Neuer Sammelband von Birgit Blättel-Mink


Die Willkommenskultur des Jahres 2015 in Deutschland ist umgeschlagen in eine Abschiebepolitik der Bundesregierung mit Hilfe der (Um-)Definition sicherer Herkunftsländer. Wie lässt sich dieser Politikwandel verstehen und geht er auch mit einem Gesinnungswandel in der Bevölkerung einher? Welche Gründe für und welche gegen die Aufnahme von Flüchtigen gibt es bzw. werden in den Debatten angeführt? Dieser Band versammelt Analysen zum gesellschaftlichen Diskurs im Umgang mit Flüchtlingen, zu Fragen der Arbeitsmarktintegration und zur Praxis der Beratung von Flüchtlingen. Neben wissenschaftlichen Analysen stehen  reflektierende Beiträge aus der Praxis der Migrationspolitik.

Blättel-Mink, Birgit/Noack Torsten/Onnen, Corinna/Späte, Katrin/Stein-Redent, Rita (Hrsg.) (2019) Flüchtigkeiten. Sozialwissenschaftliche Debatten. Wiesbaden: Springer VS.


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Who's Afraid of Critical Social Science?: Overcoming Social Science's Fear of Naturalism

Vortrag von Andrew Sayer (Lancaster University) am 04.11.2019


The talk will defend the proposition that we cannot understand and explain social phenomena without making evaluative – i.e. normative – judgements about the well-being of people, and that identifying suffering and flourishing is necessary for any adequate social science.

Themes

  • Anti-naturalism in society, social science and philosophy.
  • Social science's confusions over the relations between science and values.
  • Beings who can suffer or flourish: biological bases of normativity.
  • The rationality/reasonableness/'aboutness' of emotions/feelings.
  • 'Differently-cultivated natures': normativity and cultural difference.
  • Concerns, commitments, attachments and their relation to well-being.
  • Critical social science and the critique of avoidable suffering and restricted flourishing.

Der Vortrag von Prof. Andrew Sayer findet im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ und als Begleitveranstaltung zum Jubiläum „100 Jahre Soziologie an der Goethe-Universität“ im Institut für Sozialforschung statt.


Vortragsreihe „Kritische Soziologie" im Wintersemester 2019/2020


"Zum Ökobauern gehen reicht nicht"

Interview mit Birgit Blättel-Mink in der Süddeutschen Zeitung am 06.09.2019


 

Nicht nur das Fliegen schadet der Umwelt, sondern auch das viele Einkaufen. Soziologin Birgit Blättel-Mink erklärt, wie nachhaltiger Konsum funktionieren kann.

Zum Beitrag


Vortragsreihe „Kritische Soziologie“

Wintersemester 2019/20


Ihr Verständnis der Soziologie als einer Instanz der kritischen gesellschaftlichen Selbstreflexion hat die Frankfurter Soziologie weltweit bekannt gemacht und auch heute noch ist das (inter-)nationale Bild der Frankfurter Soziologie hiervon geprägt. Die AG Kritische Soziologie, die sich vor einigen Jahren aus einer Kooperation von Industrie- und Organisationssoziolog*innen am IfS (Institut für Sozialforschung) und am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften heraus entwickelt hat, will auch im Jubiläumsjahr der Soziologie 2019 ihre erfolgreiche Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ fortführen.

Koordination: Birgit Blättel-Mink, Friedericke Hardering, Stephan Voswinkel und Luigi Wenzl
Kontakt: b.blaettel-mink@soz.uni-frankfurt.de

 
100 Jahre Soziologie an der Goethe Universität“ –

Andrew Sayer (Lancaster University)

Mo., 4. November 2019, 19 – 21 Uhr im Institut für Sozialforschung

Who's Afraid of Critical Social Science?: Overcoming Social Science's Fear of Naturalism.

Emmanuel Renault (Université Paris Nanterre)

Mi., 27. November 2019, 16 – 18 Uhr, Casino 1.801

Suffering at Work as a Political and Epistemological Problem

Jan Sparsam (Goethe-Universität)

Di., 17. Dezember 2019, 16 – 18 Uhr, SH 3.106

Soziologie ökonomischen Denkens als Gesellschaftstheorie

Christine Resch (Hochschule Ludwigshafen am Rhein)

Mi., 22. Januar 2020, 16 – 18 Uhr, SH 5.104

Adornos Fortschrittsbegriff: Veränderungen in die Katastrophe oder Möglichkeiten von Befreiung?

Katharina Hoppe (Goethe-Universität)

Mi., 12. Februar 2020, 16 – 18 Uhr, SH 3.101

Der Gegenwart antworten: Post-anthropozentrische Soziologie und post-heroische Kritik"


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Commons als konkrete feministische Utopie? Zur Diskussion des Begehrens feministischer Utopien in neo-liberalen Strukturen

Neuer Artikel von Luki Sarah Schmitz


Ausgehend von einer ambivalenten Diagnose der Bedeutung von Utopien in neoliberalen Gesellschaftsstrukturen – als überflüssig und zugleich kontinuierlich möglich – wird in dem Beitrag der Versuch unternommen, mit Rückgriff auf Ernst Blochs Konzept der „konkreten Utopie“ und feministischen Auseinandersetzungen um Utopien, eine eigene konzeptionelle Erweiterung hin zu konkreten feministischen Utopien zu vollziehen. Hierbei wird die Figur des ‚Inneren' bestimmt, welche sowohl analytisch den Prozess des Übergangs von einer Jetztzeit zur Zukunft impliziert, als auch eine inhaltliche Ausrichtung an der Frage von fairer sozialer Reproduktion orientiert ist. Diese Ausarbeitung der konkreten feministischen Utopie wird sodann auf das Phänomen der Commons, einem Versuch einer alternativen Wirtschafts- und Sozialform, angewandt und reflexiv damit in Dialog gebracht.

Schmitz, Luki Sarah (2019): Commons als konkrete feministische Utopie? Zur Diskussion des Begehrens feministischer Utopien in neo-liberalen Strukturen. In: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft. 28 (1), S. 59-72.


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Der Umgang von Soziologie-Professor_innen mit Habitus-Struktur-Konflikten. Eine praxeologisch-empirische Rekonstruktion

Neuer Artikel von Stephanie Knuth


Aufgrund ihres Fachwissens müssten Soziologielehrende gegenüber einer heterogenen sozio-kulturellen Zusammensetzung der Studierenden eine besondere Auf­merksam­keit bzw. Wachsamkeit haben und darauf achten, dass die Repro­duk­tion sozialer Un­gleich­heit in Hochschulbildungsprozessen von allen Beteiligten re­flek­tiert wird. Um die­ser These nachzugehen habe ich vier leitfadengestützte Inter­views mit Soziologie-Pro­fessor_innen aus der qualitativen-theoretischen Soziologie an hessischen Uni­ver­si­täten geführt. Ich habe untersucht, welche Orientierungen die Lehr­praxis von So­zio­logie-Professor_innen im Umgang mit habituellen Passungs­pro­blemen von Stu­die­ren­den aus nicht-akademischen Familien bestimmen. Der Beitrag stellt die zentralen Un­ter­­suchungs­ergebnisse dar.

Knuth, Stephanie (2019) Der Umgang von Soziologie-Professor_innen mit Habitus-Struktur-Konflikten. Eine praxeologisch-empirische Rekonstruktion. In: Soziologie,  Zeitschrift der DGS, Jahrgang 48, Heft 3, 2019, Campus Verlag, Frankfurt a.M., S. 317-335.


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Vortragsreihe: „Kritische Soziologie“ im Sommersemester 2019

Begleitveranstaltungen zum Jubiläum „100 Jahre Soziologie an der Goethe Universität“


Ihr Verständnis der Soziologie als einer Instanz der kritischen gesellschaftlichen Selbstreflexion hat die Frankfurter Soziologie weltweit bekannt gemacht, und auch heute noch ist das (inter-)nationale Bild der Frankfurter Soziologie hiervon geprägt. Die AG Kritische Soziologie, die sich vor einigen Jahren aus einer Kooperation von Industrie- und Organisationssoziolog*innen am IfS (Institut für Sozialforschung) und am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften heraus entwickelt hat, will auch im Jubiläumsjahr der Soziologie 2019 ihre erfolgreiche Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ fortführen.

Koordination: Prof'in Dr. Birgit Blättel-Mink; Dr*in Friedericke Hardering; PD Dr. Stephan Voswinkel; Dipl. Soz. Luigi Wenzl



Mi., 24. April 2019 – Dr. Frieder Vogelmann, Goethe-Universität Frankfurt a. M.
(18 - 20 Uhr, Raum SH 4.105)
Ohnmacht und Intensivierung. Zur Logik des Verantwortungsbegriffs in Lohnarbeit und Arbeitslosigkeit

Mi., 15. Mai 2019 - Dr. Susanne Martin, Justus-Liebig-Universität Gießen
(18 - 20 Uhr, Raum SH 4.105)
Begrenzte Möglichkeiten. (Kritische) Intellektuelle der Gegenwart

Mi., 05. Juni 2019 – PD Dr. Stephan Voswinkel, Institut für Sozialforschung
(16 - 18 Uhr, Raum SH 4.105)
Entfremdung und Aneignung in der Arbeit

Mi., 03. Juli 2019 – Dr. Doris Schweitzer, Justus-Liebig-Universität Gießen
(16 - 18 Uhr, Raum SH 4.105)
Naturverhältnisse im Recht. Überlegungen zum kritischen Potential der Rechte der Dinge


Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ im Sommersemester 2019


Birgit Blättel-Mink ist die neue Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Soziologie


Die Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Soziologie haben turnusmäßig über die Neubesetzung ihrer Gremien entschieden. Zur DGS-Vorsitzenden wurde Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink gewählt.

Die Wahlergebnisse können Sie im Auszählungsprotokoll einsehen.


Zur DGS-Webseite von Birgit Blättel-Mink


P&G Nachhaltigkeitspreis 2019

Bewerbungen bis zum 31.03.2019 möglich


Seit 1972 wird jährlich zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses der Johann Wolfgang Goethe-Universität für die beste im Jahresablauf entstandene auf Nachhaltigkeit fokussierte wissenschaftliche Arbeit der Nachhaltigkeitspreis verliehen. Bewerben können sich alle Angehörigen der Goethe-Universität, die seit dem 01.04.2018 wissenschaftliche Arbeiten aus allen gesellschaftlichen und ökologischen Bereichen der Nachhaltigkeitsforschung angefertigt haben.

Zur Bewerbung um den Preis sind folgende Unterlagen einzureichen: Ein selbstverfasstes Anschreiben (in zweifacher Ausfertigung), in dem deutlich dargestellt wird, worin die Umweltrelevanz bzw. der Nachhaltigkeitsaspekt der Arbeit besteht (1-2 Seiten), sowie zwei Exemplare der Arbeit. Bitte vergessen Sie nicht Ihre Privat- und E-Mail-Adresse anzugeben.

Das Kuratorium „Procter & Gamble Nachhaltigkeitspreis, Umweltbibliothek“ wird die eingereichten Arbeiten begutachten und die Preisträger auswählen.

Hauptpreis 5.000 Euro

Förderpreis 1.500 Euro

Wir freuen uns über aussagekräftige Bewerbungen, die bis zum 31.03.2019 zu richten sind an:

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Kuratorium „Procter & Gamble Nachhaltigkeitspreis, Umweltbibliothek“
c/o Frau Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink
Sekretariat Raum PEG 3G030 oder PEG Hauspost 31,
Campus Westend, 60629 Frankfurt am Main

E-Mail: b.blaettel-mink@soz.uni-frankfurt.de


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Paradoxien des Verbraucherverhaltens. Dokumentation der Jahreskonferenz 2017 des Netzwerks Verbraucherforschung

Neuer Sammelband von Birgit Blättel-Mink


Das Konsumentenverhalten ist für Unternehmen eine wichtige Kennzahl, um Marketingstrategien erfolgreich gestalten zu können. Nur wer seine Zielgruppe kennt, kann auf deren Bedürfnisse und Wünsche eingehen. Die wissenschaftliche Konferenz des Netzwerks Verbraucherforschung aus dem Jahr 2017 hatte zum Ziel, Paradoxien, Widersprüche und Ambivalenzen im Consumer Behaviour aufzudecken. Die Ergebnisse der Konferenz wurden in diesem Buch zur Verbraucherforschung festgehalten und analysiert.Neben der Thematisierung des verbraucherwissenschaftlichen Kontextes waren auch Sprecher aus der Politik an der Konferenz beteiligt. Aus diesem Grund werden auch die politischen Konsequenzen des Verhaltens von Verbrauchern in diesem Tagungsband diskutiert. Das Buch über die Verbraucherforschung berücksichtigt aktuelle Forschungsergebnisse. Gleichzeitig identifiziert es Forschungspotentiale für die Zukunft. Den Autoren ist es wichtig, nicht nur Wissenschaftlern einen Zugang zu diesem Wissen und den Erfahrungen zu liefern, sondern auch praxisbezogene Leser anzusprechen.

Themen

  • Privatheit und Datenschutz beim Online-Shopping
  • Paradoxien der Nutzung von IT-Systemen
  • Das Spannungsverhältnis von Mode und nachhaltigem Konsum
  • Widersprüche der Digitalisierung und des nachhaltigen Konsums
  • Verbraucherpolitische Implikationen
  • Konsequenzen für die Verbraucher- und Konsumforschung

Blättel-Mink, Birgit/ Kenning, Peter (Hrsg.) (2019) Paradoxien des Verbraucherverhaltens. Dokumentation der Jahreskonferenz 2017 des Netzwerks Verbraucherforschung, Springer Verlag.


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Krisenwissenschaft Soziologie - Wissenschaft in der Krise?

Neuer Beitrag von Birgit Blättel-Mink

 

Blättel-Mink, Birgit (2019) Krisenwissenschaft Soziologie - Wissenschaft in der Krise? In: Soziologie,  Zeitschrift der DGS, Jahrgang 48, Heft 1, 2019, Campus Verlag, Frankfurt a.M., S. 37-51.


Die Ökonomisierung des Krankenhauses

Neue Monografie von Robin Mohan


Der Umbau der Krankenhäuser zu Unternehmen wird immer wieder als in sich konsistente Rationalisierungsstrategie verhandelt. Aus soziologischer Perspektive wird hingegen deutlich: Die viel diskutierte ›Ökonomisierung‹ der Krankenhäuser ist ein in sich widersprüchlicher Prozess.

Robin Mohan zeichnet die Geschichte des Krankenhauses mithilfe einer an Marx, Weber und Bourdieu orientierten Gesellschaftstheorie der Ökonomisierung nach, die den Widerspruch von Gebrauchswert und Tauschwert zum verbindenden Leitmotiv erhebt. Ergänzt wird die Analyse durch eine arbeitssoziologische Studie, die rekonstruiert, wie sich die Ökonomisierungsprozesse aus der Sicht der Pflegekräfte darstellen.

Mohan, Robin (2019): Die Ökonomisierung des Krankenhauses. Eine Studie über den Wandel pflegerischer Arbeit. Bielefeld: transcript Verlag.


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Commons als konkrete feministische Utopie? Zur Diskussion des Begehrens nach Utopien vor dem Hintergrund neo-liberaler Strukturen

Vortrag von Sarah Luki Schmitz am 30.01.2019


Wie lässt sich das Verhältnis von Utopien zu gegenwärtigen Praktiken sowie Ansätzen alternativer Wirtschafts- und Sozialformen beschreiben? Welchen Stellenwert haben Utopien gegenwärtig für Gesellschaftsanalysen und -kritiken? Durch die Auseinandersetzung mit bestehenden Utopiekon­zepten soll ein erweitertes feministisches Utopieverständnis vorgestellt werden. Dieses wird anschließend als heuristische Folie genutzt, um Commons – als eine alternative Wirtschafts- und Sozialform – auf die Frage des utopischen Gehalts hin untersuchen zu können. Dadurch werden Erkenntnisse über das Spannungsverhältnis von Commons als emanzipatorischer Ansatz und/oder als Teil neo-liberaler Gesellschaftstransformation möglich.

Der Vortrag findet am Mittwoch, den 30.01.2019, um 16 Uhr c.t., Campus Westend, Seminarhaus SH 2.104 im Rahmen der Vortragsreihe Kritische Soziologie statt.

Sarah Luki Schmitz arbeitet am Institut für Soziologie an der Goethe Universität und forscht und lehrt zu alternativen Wirtschafts- und Sozialformen, (queer-) materialistischen Feminismen sowie soziologischer Theoriebildung. Ein Artikel zu feministischen Utopietheorien wird im Frühjahr in der Femina Politica erscheinen.

Briken, Kendra /Blättel-Mink, Birgit /Rau, Alexandra /Siegel, Tilla (2018): „Sei ohne Sorge". Vom Vermessen und Un/Sichtbarmachen akademischer Sorgearbeit in der neoliberalen Hochschule. In: Hark, Sabine /Hofbauer, Johanna (Hrsg.): Vermessene Räume, gespannte Beziehungen, Suhrkamp Verlag, Berlin, S. 311-339


Lamichhane Dhimal, Mandira (2018): Gender Dimensions of Health Impact of Climate Change in Nepal, Nomos Verlag, Baden-Baden, 271 S.


Vortrag von Dr. Saša Bosančić(Goethe Universität Frankfurt) am Mittwoch, den 05.12.2018, um 16 Uhr c.t., Campus Westend, Seminarhaus SH 2.104. Thema: Empirische Subjektivierungsforschung als kritische Gesellschaftsanalyse“ im Rahmen der Vortragsreihe Kritische Soziologie (veranstaltet von B. Blättel-Mink, F. Hardering, S. Voswinkel, L. Wenzl).

Die empirische Subjektivierungsforschung befasst sich mit den Wechselbeziehungen zwischen menschlichen Selbstverhältnissen, Identitäten und Biographien einerseits und den normativen, kulturellen und diskursiven Wissens- und Wahrheitsordnungen andererseits. Dabei werden aus einer machttheoretischen Perspektive sowohl die gesellschaftlichen Verhältnisse kritisch analysiert, als auch die kritischen und widerständigen Potentiale der handelnden und verkörperten Menschen ausgelotet werden. In dem Vortrag wird diese Doppelperspektive anhand von empirischen Studien diskutiert, die die ökonomischen Marginalisierung und diskursiv-kulturelle Stigmatisierung von vermeintlich ‘gering-qualifizierten’ ArbeitnehmerInnen oder Menschen mit ‘Lernbehinderungen’ untersuchen. Dabei wird deutlich gemacht, dass Menschen gegenüber den defizitären Adressierungen unterschiedliche Handlungspotentiale aufweisen können, die sich jenseits von vollständiger Unterwerfung oder subversiver Widerständigkeit auf einem breiten Spektrum mehr oder weniger kreativ-eigensinniger menschlicher Reaktionsweisen entfalten.

Dr. Saša Bosančić ist Vertretungsprofessor für den Bereich Soziologie mit dem Schwerpunkt Soziale Ungleichheit an der Goethe Universität Frankfurt und Akademischer Rat an der Universität Augsburg, Lehrstuhl für Soziologie. 


Vortrag von PD Dr. Karin Stögner (Goethe Universität Frankfurt) am Mittwoch, den 21.11.2018, um 16 Uhr c.t., Campus Westend, Seminarhaus SH 5.104. Thema: - "Natur als Ideologie - Intersektionen von Antisemitismus und Sexismus“ im Rahmen der Vortragsreihe Kritische Soziologie (veranstaltet von B. Blättel-Mink, F. Hardering, S. Voswinkel, L. Wenzl).

Worin bestehen die Konstruktionen des „Jüdischen“ und des „Weiblichen“ in Antisemitismus und Sexismus? Und lassen sich darin Gemeinsamkeiten aufzeigen, welche zum Verständnis ihrer ideologischen Strukturen, Funktionen und Motivationen beitragen? Diesen Fragen geht Karin Stögner in ihrem Vortrag nach. Sie analysiert Antisemitismus und Sexismus als zwei durchaus unterschiedliche Ideologien, die in Praxis und Diskurs widersprüchliche, aber umso wirkungsvollere Vermittlungen eingehen.

PD Dr. Karin Stögner ist Gastprofessorin für Kritische Gesellschaftstheorie an der Goethe Universität Frankfurt und Privatdozentin an der Universität Wien. Sie koordiniert das Forschungsnetzwerk Ethnic Relations, Racism and Antisemitism in der European Sociological Association. 2014 veröffentlichte sie bei Nomos den Band Antisemitismus und Sexismus. Historisch-gesellschaftliche Konstellationen in der Reihe „Interdisziplinäre Antisemitismusforschung“. 


Wenzl, Luigi und Blättel-Mink, Birgit (2018). Grandfathers For Rent – If Aging Men Care. In: Masculinities. A Journal of Identity and Culture, 9-10: 65-96


Vortrag von Dr. Friedericke Hardering (Goethe Universität Frankfurt) am Mittwoch, den 24.10.2018, um 16 Uhr c.t., Campus Westend, Seminarhaus SH 5.104. Thema: - "Wie leiste ich einen gesellschaftlichen Beitrag mit meiner Arbeit?" – Befunde aus helfenden Berufen -  im Rahmen der Vortragsreihe Kritische Soziologie (veranstaltet von B. Blättel-Mink, F. Hardering, S. Voswinkel, L. Wenzl).


Pettibone, Lisa; Blättel-Mink, Birgit u.a.: Transdisciplinary Sustainability Research and Citizen Science: Options for Mutual Learning, GAIA 27/2 (2018): 222 – 225


21.-22.04.2018 | 10 Uhr | Campus Westend, Seminarhaus
Tagung: Marx in Hessen, Tagung anlässlich des 200. Geburtstags von Karl Marx | Kooperationsveranstaltung mit Apl. Prof. Dr. Alex Demirović + Prof. Dr. Bernd Belina, Goethe Universität und Rosa Luxemburg Stiftung u.a.


Birgit Blättel-Mink, Sarah Schmitz, Alexandra Rau (2018): Postwachstumsprojekte - Neue soziale Praktiken in Zeiten der Vielfachkrise des Kapitalismus. In: Kannengiesser, Sigrid /Weller, Ines (Hrsg.): Konsumkritische Projekte und Praktiken - Interdisziplinäre Perspektiven auf gemeinschaftlichen Konsum, oekom verlag, München, S. 57-73


Vortrag von Darja Klingenberg (Goethe Universität Frankfurt) am Mittwoch, den 04.07.2018, um 16 Uhr c.t., Campus Westend, Seminarhaus SH 5.105. Thema: "Wohnen als Feld kritischer Migrationsforschung. Oder warum das Wohnen von Migrant_innen politisch ist." im Rahmen der Vortragsreihe Kritische Soziologie (veranstaltet von B. Blättel-Mink, F. Hardering, S. Voswinkel, L. Wenzl).


Vortrag von Carolin Mauritz (TU Darmstadt / Institut für Sozialforschung) am Mittwoch, den 06.06.2018, um 16 Uhr c.t., Campus Westend, Seminarhaus SH 5.105. Thema: "Arbeiten wir? - Drei Zugänge zur 'freiwilligen" Arbeit?"
im Rahmen der Vortragsreihe Kritische Soziologie (veranstaltet von B. Blättel-Mink, F. Hardering, S. Voswinkel, L. Wenzl).


Vortrag von Prof. Dr. Ilse Lenz am Mi., 25.04.2018, um 16 Uhr c.t., SH 5.105: "Genderflexer? Zum Wandel von Kapitalismus und Geschlechterordnung", i.R.d. Vortragsreihe "Kritische Soziologie" (Blättel-Mink, Hardering, Voswinkel, Wenzl).


Diskussions-Veranstaltung "Slow Science – Ausweg aus der „evolutionären Sackgasse“ der Exzellenz?am Donnerstag, den 25. Januar 2018, 16.00 c.t., Casino 1.811, Campus Westend, mit Prof. Dr. Peter Weichhart (Universität Wien) und Dr. des. Johanna Leinius (Universität Kassel), Moderation: Prof. Dr. Kira Kosnick (Goethe-Universität, Demokratische Liste im Senat).

Die knapper werdende Grundausstattung von Universitäten führt zu einem zunehmenden Wettbewerb um Drittmittel, welche im Übrigen mehr und mehr dazu genutzt werden, die Lehre zu finanzieren. Die Leistungen der Hochschullehrer*innen, der Doktorand*innen und Postdoktorand*innen, aber auch der Studierenden werden vermessen, evaluiert und sanktioniert. Folgen sind Erschöpfung, Studienabbruch und die vorzeitige Aufgabe der Hoffnung auf eine Universitätskarriere. Verschärft wird diese Entwicklung noch einmal durch die Idee, die Universitäten in der Exzellenzinitiative gegeneinander antreten zu lassen, aber auch innerhalb der Universitäten den exzellenten „Leuchtturm“ der „Normalwissenschaft“ gegenüber zu stellen. „Wir arbeiten zunehmend am Limit!“ Diese Beobachtung hat die Demokratische Liste im Senat dazu veranlasst, sich nicht nur gegen die Exzellenzinitiative zu stellen, sondern auch ein Umdenken in Richtung „Slow Science“ einzuläuten. Es wird Zeit, die Spielregeln insgesamt zu diskutieren und zu verändern. Aber, können wir uns das überhaupt leisten?
Darüber wollen wir diskutieren mit Univ.-Prof. Dr. i.R. Peter Weichhart (Universität Wien), der durch den Aufsatz „Slow Science versus Exzellenzstalinismus. Vom Nutzen wissenschaftlicher Reflexionen abseits der Evaluierungsbuchhaltung“ die Debatte mit prägte, und Dr. des. Johanna Leinius (Universität Kassel), die in ihrer Zeit an der Goethe- Universität die Interessen der Wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen im Senat vertreten hat.

Demokratische Liste im Senat (DL) │ Kontakt/Sprecherin: Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink, Institut für Soziologie, FB 03 │ b.blaettel-mink@soz.uni-frankfurt.de


Positionspapier des Arbeitsbereichs Industrie- und Organisationssoziologie anläßlich des Wissenschaftstags Geschlechterforschung #4genderstudies


Vortrag von Dr. Greta Wagner (Exzellenzcluster Die Herausbildung normativer Ordnungen, Goethe-Universität) am Mittwoch, den 7. Februar 2018, um 16 Uhr c.t., Raum SH 4.101, Seminarhaus Campus Westend. Thema: „Helfen in der Krise – Solidarität oder Wohltätigkeit?“ im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ (veranstaltet von B.Blättel-Mink /F. Hardering).


Open Space - AG Kritische Soziologie und Studierende am Mittwoch, den 17. Januar 2018, um 16 Uhr c.t., Raum SH 4.101, Seminarhaus Campus Westend.
Bei unserem Mini-Open-Space laden wir alle Interessierten herzlich ein, über aktuelle Themen und Fragen der kritischen Soziologie sowie über Möglichkeiten weiterer Zusammenarbeit zu sprechen. JedeR kann eigene Themen einbringen, die in Kleingruppen diskutiert werden. Anschließend werden die diskutierten Themen im Plenum vorgestellt. Die Ziele des Mini-Open-Space sind Austausch, Vernetzung und Planung weiterer Aktivitäten (im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ - veranstaltet von B.Blättel-Mink /F. Hardering).

Blättel-Mink, Birgit (2017): Varieties of Prosuming - konzeptionelle Überlegungen und empirische Befunde zur veränderten Rolle von Konsument_innen. In: Kenning, Peter /Lamla, Jörn (Hrsg.): Entgrenzungen des Konsums, Dokumentation der Jahreskonferenz des Netzwerks Verbraucherforschung, Springer Gabler, S. 17-31


Blättel-Mink, Birgit (2017) Transdisziplinarität. Rezension von: Defila, Rico u Di Giulio, Antonietta (Hrsg.): Transdisziplinär forschen - zwischen Ideal und gelebter Praxis. Hotspots, Geschichten, Wirkungen. Frankfurt am Main: Campus Verlag 2016 in Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 69:537-540


Vortrag von Alex Demirovic am Mittwoch, den 29. November 2017, um 16 Uhr c.t., Raum SH 4.101, Seminarhaus Campus Westend. Thema: „Die Historizität der Hegemonie - Gramscianische Perspektiven auf den Neoliberalismus“ im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ (veranstaltet von B.Blättel-Mink /F. Hardering).


Vortrag von Thomas Lemke am Mittwoch, den 1. November 2017, um 16 Uhr c.t., Raum SH 3.104, Seminarhaus Campus Westend. Thema: „ ‚Suspendiertes Leben‘. Bausteine einer kritischen Soziologie kryotechnologischer Praktiken“ im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ (veranstaltet von B.Blättel-Mink /F. Hardering).


Neue Schriftenreihe „Sozialwissenschaften und Berufspraxis“ bei Springer VS! Call for Papers zu „ Flüchtigkeiten – Sozialwissenschaftliche Debatten“


Blättel-Mink, Birgit (2017), Transdisziplinarität. In: KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, (), 1-4, DOI: 10.1007/s11577-017-0472-z
als 'Online First'-Artikel verfügbar:
http://link.springer.com/article/10.1007/s11577-017-0472-z


Birgit Blättel-Mink, Moritz Boddenberg, Lenard Gunkel, Sarah Schmitz und Franziska Vaessen (2017): Beyond the Market – New Practices of Supply in Times of Crisis. The Example Community-Supported Agriculture. In: International Journal of Consumer Studies, Nr. 41, S. 415-421


Gastvortrag von Dr. Kendra Briken (University of Strathclyde, Glasgow, UK) am Mittwoch, den 5. Juli 2017, um 18 Uhr c.t., Raum SH 5.101, Seminarhaus Campus Westend. Der Vortrag zum Thema  KAPOVAZ 4.0 – Arbeit auf Abruf in der Gig Economy. Das Beispiel der zero hour contracts in UK.“ findet im Rahmen der Vortragsreihe „Gegenstände der Kritik“  statt.


Dr. Daniela Gottschlich: Commons und Care - Strategien und Debatten für solidarische Praktiken

03. Juli 2017 – HZ 15 (Hörsaalzentrum), 14-16 Uhr

Unter Commons werden theoretische Ansätze und soziale Praktiken definiert, bei denen Güter geteilt und gemeinschaftlich verwaltet werden. Commons erfüllen dabei meist auch eine ideologische Funktion, indem sie einen Gegenentwurf zu kapitalistischen Gesellschaftslogiken, hier insbesondere der Logik des Eigentums und der Logik der Kapitalprofitorientierung, setzen. Dies umspannt auch die Frage des Potentials für gesamtgesellschaftliche Transformationen. Aus feministischer Perspektive stellt die Transformation von Privateigentum in Gemeinschaftsgüter zwar ein zentraler Schritt dar, jedoch ist dies nicht ausreichend. Fragen von Reproduktionsarbeit und Care-Leistungen werden in den Debatten um Commons nicht selten ausgeblendet und als gesellschaftlich notwendige Tätigkeiten negiert. Daniela Gottschlich möchte in diese Lücke intervenieren und Logiken der Commons und Care-Theorie verbinden. Daher werden wir uns gemeinsam mit ihr theoretischen Perspektiven zu Care widmen, um darauf aufbauend an praktischen Beispielen zu diskutieren, wo Überschneidungen, aber eben auch Unterschiede in den Ansätze sind. Letztlich soll es darum gehen beide Debatten produktiv zu erweitern.

Da es sich um eine Veranstaltung im Rahmen eines regulären Seminars zu Commonsökonomie handelt, werden externe Interessierte gebeten sich bei der Dozentin Sarah Schmitz vorab zu melden (E-Mail: s.schmitz@em.uni-frankfurt.de)


Blättel-Mink, Birgit/Rau, Alexandra/Schmitz, Sarah (2017) Arbeit in der Postwachstumsgesellschaft. In: Diefenbacher, Hans/Held, Benjamin/Rodenhäuser, Dorothee (Hrsg.): Ende des Wachstums - Arbeit ohne Ende? Arbeiten in einer Wachstumsgesellschaft. Metropolis Verlag, Marburg, S. 185-222
Verlagsinformation


Gastvortrag von Fredrick Odhiambo Ajwang  (Faculty of Arts & Social Sciences, The Open University, Milton Keynes, UK) mit dem Titel: „Stable transactions in unstable markets. Making an argument for a theory of market clientelism“ am Montag, den 19. Juni 2017, um 18 Uhr c.t., Raum SH 3.104, Seminarhaus Campus Westend.


Vortrag von Sarah Lenz, M.A. (Institut für Soziologie, FB 03) am Mittwoch, den 7. Juni 2017, um 18 Uhr c.t., Raum SH 5.101, Seminarhaus Campus Westend. Der Vortrag zum Thema  „Unsere Währung heißt Wandel!?“ Ethische Banken zwischen moralischer Selbstverpflichtung und ökonomischer Expansion findet im Rahmen der Vortragsreihe „Gegenstände der Kritik“  statt.


Vortrag von PD Dr. Peter Wehling  (Institut für Soziologie, FB 03) am Mittwoch, den 17. Mai 2017, um 18 Uhr c.t., Raum SH 5.101, Seminarhaus Campus Westend. Der Vortrag zum Thema  „Anlageträger-Screening - ein fragwürdiges genetisches Testverfahren und die Perspektiven soziologischer Kritikfindet im Rahmen der Vortragsreihe „Gegenstände der Kritik“  statt.


Moritz Boddenberg, Max Heinrich Frauenlob, Lenard Gunkel, Sarah Schmitz, Franziska Vaessen und Blättel-Mink, Birgit (2017) Solidarische Landwirtschaft als innovative Praxis - Potenziale für einen sozial-ökologischen Wandel. In: Melanie Jaeger-Erben / Jana Rückert-John / Martina Schäfer (Hrsg.): Soziale Innovationen für nachhaltigen Konsum. Springer VS, Innovation + Gesellschaft, Wiesbaden, S. 125 - 148.
Verlagsinformation


Gastvortrag von Dr. Thomas Matys (Fernuniversität Hagen) am Dienstag, den 31. Januar 2017, 12 Uhr c.t., SH Raum 4 G 101, Campus Westend. Der Vortrag zum Thema „Organisation als Institution. Rating-Agenturen in Zeiten globaler Finanzkrisen"  findet im Rahmen der Veranstaltung „Konzepte und aktuelle Themen der Arbeits- und Organisationssoziologie“ (Prof. Dr. B. Blättel-Mink) statt.

Wenn Opa nur geliehen ist. Zeitungsartikel von Kerstin Mitternacht über das Projekt der Leih-Opas, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 15.08.2016


Krings, Bettina-Johanna (2016) Strategien der Indivualisierung. Neue Konzepte und Befunde zur soziologischen Individualisierungsthese. transcript, Bielefeld, 301 S.


Dalichau, Dirk (2016) Rationalisierung im Konsum. Eine enthnographische Studie von Einkaufspraktiken am Beispiel von Frankfurt am Main. Springer VS, Wiesbaden, 268 S.


Moritz Boddenberg, Lenard Gunkel, Sarah Schmitz, Franziska Vaessen und Blättel-Mink, Birgit (2016) Jenseits des Marktes - Neue Praktiken der Versorgung in Zeiten der Krise. Das Beispiel Solidarischer Landwirtschaft. In: Sachweh, Patrick / Münnich Sascha (Hrsg.): Kapitalismus als Lebensform. Deutungsmuster, Legitimation und Kritik in der Marktgesellschaft. Springer VS, Wirtschaft + Gesellschaft, Wiesbaden, S. 245 - 272.


Blättel-Mink, Birgit (2016) Konsum und Nachhaltigkeit. In: Besio, Christina/Romano, Gaetano (Hrsg.): Zum gesellschaftlichen Umgang mit dem Klimawandel. Nomos, Umweltsoziologie Band 1, Baden-Baden, S. 241 - 268.


Vortrag von Harald Wolf (Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen) am Dienstag, den 12. Juli 2016, um 18 Uhr c.t., Raum SH 3.105, Seminarhaus Campus Westend. Der Vortrag zum Thema  „Die schärfsten Kritiker der Elche sind selber welche. Normative Ansprüche und Kritik an Erwerbsarbeit“ findet im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ sowie der Gastprofessur Kritische Gesellschaftstheorie statt.


Vortrag von Robin Mohan (IPP Transnational Goethe Universität, Frankfurt am Main) am Dienstag, den 14. Juni 2016, um 18 Uhr c.t., Raum SH 3.105, Seminarhaus Campus Westend. Der Vortrag zum Thema  „Die Ökonomisierung der Krankenhäuser und ihre Bedeutung für den Arbeitsalltag der Pflegekräfte“ findet im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ sowie der Gastprofessur Kritische Gesellschaftstheorie statt.


Vortrag von Sarah Speck (Institut für Sozialforschung, Frankfurt) am Dienstag, den 24. Mai 2016, um 18 Uhr c.t., Raum SH 3.105, Seminarhaus Campus Westend. Der Vortrag zum Thema  „Liebe, Autonomie, Arbeitsteilung. Zur Kritik partnerschaftlicher Geschlechterarrangements“ findet im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ sowie der Gastprofessur Kritische Gesellschaftstheorie statt.


„Third Mission“ – wie und für wen?  am  Montag, den 9. Mai 2016, 18.00 c.t.,  PEG 1. G191
Diskutand_innen:

Prof. Dr. Peer Pasternack (Direktor Institut für Hochschulforschung - HoF, Halle-Wittenberg), Prof. Dr. Manfred Schubert Zsilavecz (Vizepräsident Goethe-Universität), Myrella Dorn (Vertreterin der Studierenden)
Moderation: Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink (Demokratische Liste im Senat)

Das Präsidium der Goethe-Universität hat einen universitätsinternen Prozess der Identifizierung, Selbstvergewisserung und Systematisierung von Third Mission Aktivitäten eingeleitet. Die zentralen Herausforderungen bei der Implementierung einer solchen Transfer-Strategie bestehen in der Identifikation und der Systematisierung von Aktivitäten, aber auch in der Verortung dieser Aktivitäten innerhalb der Universität. Eine ganz Reihe an Fragen sind dabei noch nicht endgültig beantwortet: wie reiht sich die Third Mission in die Prozesse von Lehre und Forschung ein, wie organisiert man Third Mission Aktivitäten, wer sind die Adressat/innen dieser Aktivitäten? Darüber soll in dieser Veranstaltung diskutiert werden. Dabei geht es zum einen um die generelle Debatte um Third Mission, zum anderen geht es um die spezifischen Herausforderungen von Third Mission für die Goethe Universität, die sich als relativ junge Stiftungsuniversität der Tradition einer Kritischen Theorie verpflichtet sieht und ihren Studierenden und Mitgliedern optimale Lehr- und Forschungsbedingungen, aber auch optimale Chancen der gesellschaftlichen Nutzung ihres Wissens ermöglichen will.

Vortrag von Ferdinand Sutterlüty (Goethe-Universität, FB 03, Institut für Soziologie) am Dienstag, den 3. Mai 2016, um 18 Uhr c.t., im Institut für Sozialforschung, Senckenberganalge 26, Raum 1, Frankfurt am Main.
Der Vortrag zum Thema  „Normative Paradoxien der rechtsstaatlichen Sorge um das Kindeswohl“ findet im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“, dem Arbeitskreis Familie, Sozialisation, Geschlechterverhältnisse sowie der Gastprofessur Kritische Gesellschaftstheorie statt.

Blättel-Mink, Birgit (2016) Berufung zu Freiheit und Vielfalt: Soziologieprofessur an einer Universität. In: Berger, Wolfram/Späte, Katrin/Wiesemann, Paula (Hrsg.): Handbuch sozialwissenschaftliche Berufsfelder. Wiesbaden, Springer, S. 215 -226


Blättel-Mink, Birgit/Dalichau, Dirk (2016) Organizations as Change Agents Towards New Modes of (Sustainable) Mobility: Insights from Practice Oriented Projects. In: Fornahl, Dirk/Hülsmann, Michael (Hrsg.): Markets and Policy Measures in the Evolution of Electric Mobility. Springer, Heidelberg, S. 131 -144

http://link.springer.com/chapter/10.1007%2F978-3-319-24229-3_8

Blättel-Mink, Birgit & Rau, Alexandra & Schmitz, Sarah (2015): Solidarische Landwirtschaft: Die neue Saat, Eine alte soziale Praktik entfaltet neue (Postwachstums-)Potenziale: Die Solidarische Landwirtschaft gibt Impulse für die Gestaltung einer neuen, nachhaltigen Ökonomie. Trend Update, Online-Service des Zukunftsinstituts, Fokusthema "Next Economy" Teil 3 



Vortrag von Diana Hummel (Institut für sozial-ökologische Forschung, ISOE, Frankfurt am Main) am Dienstag, den 8. Dezember 2015, um 18 Uhr c.t., Seminarhaus, Raum SH 5.101. Der Vortrag zum Thema „ Klimaflüchtlinge – Ein Blick auf den Stand der wissenschaftlichen Debatte " findet im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ statt.

Blättel-Mink, Birgit (2015) Diffusionsprozesse sozialer Innovationen erforschen. In: Sozialwissenschaften und Berufspraxis. Jg. 38, Heft 2, S. 177-192.

Blättel-Mink, Birgit/Dalichau, Dirk (2015) Soziale Innovationen zur nachhaltigen Mobilität. Der Beitrag soziologischer Theorie und Praxis zur Förderung von Nachhaltigkeit. In: Sozialwissenschaften und Berufspraxis. Jg. 38, Heft 2, S. 193-204.


Blättel-Mink, Birgit (2015) Re-Akkreditierung im Rahmen der Systemakkreditierung. Das Beispiel Soziologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. In: Sozialwissenschaften und Berufspraxis. Jg. 38, Heft 1, S. 127-136.


Dirk Dalichau Die Akzeptanz von Elektroautos. In: Praxis der Naturwissenschaften, Physik in der Schule, Heft Nr. 8/64. Jg., Dez. 2015, Aulis Verlag, S.35-38

Leihopas – Wenn Männer der dritten Lebensphase Kinder betreuen. Eine Vorstudie

Die explorative Vorstudie untersucht das Phänomen des Leihopas in Hessen. Im Fokus stehen also „alte(rnde)“ Männer, die nacherwerbliche Kinderfremdbetreuung leisten und dadurch mit „typischen“ nacherwerblichen Aktivitäten der gleichen Genusgruppe brechen. Zunächst werden quantitative Daten hinsichtlich der Struktur und Verbreitung des Phänomens bestimmt. Auf der Basis von leitfadengestützten Interviews werden darauf erstens zentrale Motive sowie Ursachen der Leihopaschaft und zweitens die Ausgestaltung der Care-Praxis rekonstruiert. Der analytische Rahmen speist sich dabei aus drei Diskursen: die Diagnose einer (sozialen) Reproduktionskrise, die Prekarisierung von Arbeit und Leben sowie die Debatte um „aktive(s) Alte(rn)“. Ob und inwieweit dabei auch tradierte und/oder sich verändernde Männlichkeitsvorstellungen und damit korrespondierende Konzepte von Großväterlichkeit subjektseitig thematisiert werden, ist die zentrale geschlechtssoziologische Fragestellung der Untersuchung. Hierzu werden im Rahmen der qualitativen Untersuchungsphase ebenfalls Leihomas befragt, die ein komparatives Maß für die Interpretation darstellen.

Projektleitung: Prof. Dr. Birgit, Blättel-Mink / Dr. Alexandra, Rau
Projektmitarbeit: Luigi Wenzl, Dipl.-Soz.
Projektdauer: Juni 2015 – November 2016
Gefördert durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst


Vortrag von Friedericke Hardering (Goethe-Universität, FB 03, Institut für Soziologie) am Dienstag, den 27. Oktober 2015, um 18 Uhr c.t., PEG, Raum G 202. Der Vortrag zum Thema „Arbeit bedeutsam machen: Über Praktiken der Sinnzuschreibung und die Herstellung subjektiver Handlungsfähigkeit" findet im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ statt.

Blättel-Mink, Birgit (2015): Meyer/Rowan (1977): Institutionalized Organizations, S. 471 - 474 und Zucker (1983) Organizations as Institutions, S. 762 -765. In: Kühl, Stefan (Hg.) Schlüsselwerke der Organisationsforschung. Wiesbaden, Springer-VS Verlag.

zum Buch - Verlagsinformation


Rau, Alexandra (2015): Historische Ontologie unserer selbst, Subjektivierung und Psychopolitik. In: Bargetz, Brigitte/ Ludwig, Gundula/ Sauer, Birgit (Hg.): Gouvernementalität und Geschlecht. Politische Theorie im Anschluss an Michel Foucault. Frankfurt/New York, 185-206


Steinhardt, Isabel (2015): Lehre stärkt Forschung - Studiengangsentwicklung durch ProfessorInnen im Handlungssystem Universität, Springer-VS Verlag, 297 S.

zum Buch Verlagsinformation


Zur Tagung „Energiegenossenschaften als Vorreiter der Prosumer-Idee - Das Klima durch genossenschaftliche Selbstversorgung schützen“ lädt der Bundesverein zur Förderung des Genossenschaftsgedankens e.V. anlässlich des internationalen Genossenschaftstages in eine angenehme Umgebung ein: in die Evangelische Akademie Loccum vom 03.7.-05.07.2015.


Blättel-Mink, Birgit / Menez, Raphael (2015) Kompendium der Innovationsforschung (2. Auflage), Springer-VS Verlag, Wiesbaden

zum Buch_Verlagsinformation


Gastvortrag von Dr. Arianna Ferrari  und Bettina-Johanna Krings (Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse, ITAS, Karlsruhe) am Mittwoch, den 3. Juni 2015, um 18 Uhr c.t., Raum SH 5.105 (Neues Seminarhaus, Campus Westend). Der Vortrag zum Thema Technisiertes Schlachten als eine Form instrumenteller Vernunft in aktuellen Gesellschaften
– neue Formen der Kritik
findet im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ statt.


Wenn Frauen zu Familienernährerinnen werden –
Zur Bedeutung und Konstruktion von Geschlecht/sidentitäten in Familien mit weiblichem Haushaltsvorstand im Kontext der Prekarisierung von Arbeits- und Lebensverhältnissen

Im Zentrum des beantragten Projekts stehen Familien, in denen als Folge einer Prekarisierung erwerbstätige Frauen zu den Haupternährerinnen geworden sind und damit eine Funktion übernehmen, die zuvor – dem traditionellen Verständnis entsprechend – dem männlichen Part zugeordnet war. Konkret soll die Frage untersucht werden, ob und wie diese Arrangementveränderung die Konstruktion der Geschlechtsidentitäten irritiert, ob und wie damit Anerkennungsnormen in der Paarbeziehung neu verhandelt werden und schließlich ob und wie die traditionellen Konzepte von Weiblichkeit und Männlichkeit rekonfiguriert oder reaffirmiert werden. Mit dieser Fragestellung verortet sich das beantragte Projekt im noch jungen Feld der Prekaritätsforschung, schlägt jedoch eine Brücke zur Geschlechter- und Familienforschung.

Gefördert von der Goethe-Universität Frankfurt und dem FB03 im Rahmen der „Kleinen Gender Projekte“
Projektleitung: Dr. Alexandra Rau/ Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink
Projektmitarbeiter_in: Sarah Schmitz
Kontakt: b.blaettel-mink@soz.uni-frankfurt.de/ rau@soz.uni-frankfurt.de


Soziale Innovation Verstehen

12.-14. Juni 2015, Goethe-Universität Frankfurt

Tagung für Angewandte Sozialwissenschaften
des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK), Zentrum der Goethe-Universität Frankfurt am Main und des BDS (Berufsverband Deutscher SoziologInnen e.v.) in Kooperation mit der Sozialforschungsstelle Dortmund, Zentrale Wissenschaftliche Einrichtung der TU Dortmund

Soziale Innovation ist, wenn viele etwas anders machen. So einfach könnte man es auf den Punkt bringen.
Die Tagung soll dazu beitragen, Innovationen in der Gesellschaft als soziale Prozesse zu begreifen und deren Verläufe verstehend nachzuvollziehen und mitgestaltend zu begleiten. Konkrete Prozesse sozialer Innovation sollen in unterschiedlichen sozialen Bereichen greifbar gemacht werden.


Das Team von Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink ist am GoetheLab beteiligt und führte im Juni 2014 zusammen mit den Fachbereichen Chemie und Physik das Teilprojekt "Elektromobilität" durch.
 
 
GoetheLab ist das gemeinsame Programm der Fachbereiche für Schülerinnen und Schüler. GoetheLab bietet Schulklassen und Oberstufenkursen die Möglichkeit in ganztätgigen Workshops interdisziplinäre Projekte zu erleben, die Universität und ihre Forschungseinrichtungen kennenzulernen und sich mit wissenschaftlichen Herausforderungen und Fragen zu befassen.
Weitere Informationen zur Beteiligung des Teams von Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink finden Sie unter der Projektübersicht. Informationen zum Gesamtprogramm GoetheLab finden Sie hier.
 

Von Rätseln, Widersprüchen und Reflexionsblockaden - Auseinandersetzungen mit Ansätzen der Kritischen Theorie für eine reflexiv-empirische Sozialforschung von Luki Schmitz, Birgit Blättel-Mink und Patrick Mayer (Hrsg.)

Im Soziologie Magazin, Sonderheft 6, 2021 wird anhand von fünf Forschungsprojekten aufgezeigt wie die Prämissen der Kritischen Theorie – Denken in Widersprüchen, Notwendigkeit immanenter Kritiken oder die Beziehungsformen von Subjekt und Macht – wichtige Aspekte für empirische Forschungsvorhaben darstellen. Durch diese Verbindung entstehen Forschungsperspektiven, die weder Individualkritik ohne Struktur, noch Systemkritik ohne Subjekt unternehmen.

Kurzbeschreibung zu den Forschungsprojekten:

In ihrem Text Kapitalismus und Umweltschutz? Eine kritische Analyse zur medialen Reproduktion der kapitalistischen Totalität im Umweltschutzdiskurs setzen sich Luca Börner, Anita Schenker, Marcel Schwartz und Bianca Seifried kritisch-diskursorientiert mit der Thematisierung von Umweltpolitik im Magazin SPIEGEL auseinander. Hierbei kommen sie zu der Erkenntnis, dass es eine geteilte Norm des Umweltschutzes gibt, auf die in der Berichterstattung des SPIEGELs Bezug genommen wird. Dabei teilt sich die Verantwortungszuschreibung zur Erfüllung der Norm jedoch auf die Felder Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auf. Diese Trennung führt letztlich zu einer Verantwortungsdiffusion. Diese kann insofern als ideologisch verstanden werden, als dass sie die Möglichkeit bietet, einer notwendigen zusammenhängenden, gemeinsamen und damit gesamtgesellschaftlichen Erarbeitung von Lösungen für den Umweltschutz zu entkommen."

Helen Greiner, Matti-Léon Klieme, Hannah Krugmann und Georgios Mantikos nehmen in ihrem Text Bezug auf ein mediales Add-On: Werbung. Mittels einer hermeneutisch angelegten Videoanalyse zeigen sie in Love Sells. Romantische Liebe als Substitut? Ein kritischer Blick auf die kulturindustrielle Darstellung romantischer Liebe, inwiefern hegemoniale Formen romantischer Liebe in der Werbung genutzt und reproduziert werden. Durch die fetischisierte Kopplung von Liebe und Ware werden Vorstellungen von utopischen Ausbrüchen und paradiesischen Zuständen im Warenkonsum eingehegt.

Mittels einer tiefenhermeneutischen Analyse einer Gruppendiskussion werfen Melissa Dutz, Johanna Thiel und Irini Isho einen Blick auf Soziales Leiden an der neoliberalen Hochschule. Sie arbeiten heraus, dass es zu einem Widerspruch kommt zwischen der Hochschule als Ort der Reflexion, Auseinandersetzung sowie Kritik und der Unmöglichkeit, Leidenserfahrungen in diesem System gegenüber Mitstudierenden und der Hochschule zu artikulieren. Vielmehr wird der Druck, eine produktive und starke Subjektivität auszubilden, deutlich und damit eine Reflexion von Stress, Leiden, Enttäuschung blockiert.

Der Titel „Ich bin noch lang nicht ReSo“ des Beitrags von Juliane Ohnemus und Hannah Zoller ist ein Interviewzitat von einer jungen Person in einem deutschen Gefängnis. Mittels weiterer Interviews arbeiten die Autor:innen heraus, inwieweit der Resozialisationsprozess im Gefängnis einer gesellschaftlichen Integration durch Erwerbsarbeit dient. Deutlich wird, dass Arbeiten, klare Aufgaben und ein geregelter Tagesablauf als positive Erfolgsmarker von den jungen Inhaftierten selbst internalisiert werden, eine Reflexion über die Sinnhaftigkeit von Gefängnis jedoch verunmöglicht wird.

Der These, dass Stadtplanung und Häuserbau nicht bloße Konstruktions- und Bauarbeiten, sondern Ausdruck gesellschaftlicher Verhältnisse sind, folgen Gero Alexander Robert Menzel und Tobias Reuss in ihrer Arbeit Architektur und Ideologie – Tiefenhermeneutische Analysen von Erlebnisweisen der Neuen Frankfurter Altstadt. Mit der tiefenhermeneutisch angelegten Methode des Lauten Denkens suchen sie nach Affekten, Szenen und spontanen Deutungen beim Durchqueren der Altstadt. Deutlich wird dabei eine Ambivalenz, die durch städtebauliche Rekonstruktion entsteht: Welche Geschichte wird erzählt, was soll übersehen oder vergessen werden?

Hrsg.
Luki Schmitz arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiter:in am Institut für Soziologie der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Dr. Birgit Blättel-Mink ist Professorin für Soziologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Patrick Mayer studiert im Master Soziologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main

Soziologiemagazin, Sonderheft 6, DOI: https://doi.org/10.5281/zenedo.5347947

Link zum Heft: https://soziologieblog.hypotheses.org/soziologiemagazin

Gesellschaft unter Spannung. Verhandlungen des 40. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie 2020 von Birgit Blättel-Mink (Hrsg.)

Gesellschaft unter Spannung.
Beiträge des 40. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, digital, vom 14. - 24. September 2020.
veröffentlicht: 30.09.2021

https://publikationen.soziologie.de/index.php/kongressband_2020/issue/view/54


VERSCHOBEN - neuer Termin wird bekannt gegeben - Digitaler Vortrag von Dr. Onur Suzan Nobrega i.R.d. Vortragsreihe "Kritische Soziologie": Rassismus. Macht. Vergessen. Von München über den NSU bis Hanau: Symbolische und materielle Kämpfe

Alle Vorträge finden c.t. über Zoom statt; bitte melden Sie sich unbedingt bei OLAT an:
https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/13252886582?2

Koordination AG Kritische Soziologie -
Birgit Blättel-Mink (Goethe Universität) und Susanne Martin (IfS)
Kontakt: b.blaettel-mink@soz.uni-frankfurt.de

Plakat Gesamtübersicht Vortragsreihe WS 21/22

Digitaler Vortrag von Dr. Tine Haubner am 02.11.2021, 16 Uhr c.t., i.R.d. Vortragsreihe "Kritische Soziologie": Community-Kapitalismus und die neue Kultur der Umsonst-Arbeit

Der Gegenwartskapitalismus steckt nicht nur in einer ökonomischen, sondern längst auch in einer ökologischen, politischen und sozialen Funktionskrise. Die multiplen Krisendynamiken der letzten Jahre verdichten sich zudem zu einer Krise der sozialen Reproduktion: Jahrzehnte der Privatisierung, Deregulierung und Kommodifizierung haben private und öffentliche Sorgekapazitäten erodieren lassen, auf die der Kapitalismus mit seiner strukturellen „Sorglosigkeit“ konstitutiv angewiesen ist.

Hat sich der neoliberale Kapitalismus also gewissermaßen selbst zu Tode gesiegt? Nein – lautet die Antwort. Der Kapitalismus stellt vielmehr aufs Neue seine enorme Wandlungsfähigkeit unter Beweis, nimmt vom jahrelang gepredigten radikalen Individualismus Abstand und treibt die Suche nach gemeinschaftsförmigen Krisenlösungen voran. Unbezahlte Arbeit war und ist das Lebenselixier des Kapitalismus: Nicht nur die modernisierungstheoretisch gerahmte Hoffnung der Durchsetzung regulärer Lohnarbeit bleibt im globalen Maßstab unerfüllt; auch in den Zentren des globalen Nordens ist eine Rückkehr informeller, rechtlich ungeschützter Arbeitsverhältnisse zu beobachten. Und je weniger selbstverständlich unbezahlte Arbeit im Privathaushalt erbracht wird, desto größer wird die Bedeutung informeller Sorgearbeit außerhalb der Familie, die in Zeiten der Krise der sozialen Reproduktion zum Gegenstand politischer Steuerung und Aktivierung avanciert.

Vor diesem Hintergrund diskutiert der auf einer aktuellen Publikation beruhende Vortrag die Bedeutung des Community-Kapitalismus, dessen politische und moralische Ökonomie sich durch die Verzivilgesellschaftlichung der sozialen Frage und die Verknüpfung von nicht regulär entlohnter Arbeit und Gemeinschaftspolitik auszeichnet: Wie verändert sich das Verhältnis von Markt, Staat, Familie und Zivilgesellschaft? Erleben wir eine Informalisierung von Arbeit und Sorge im Gewand neuer Gemeinschaftlichkeit? Und was bedeutet das für unser Verständnis von sozialen Rechten?

Dr. Tine Haubner ist Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena und forscht im Bereich Kapitalismus- und Gesellschaftstheorie sowie zur Arbeitsgesellschaft, insbesondere zu informellen oder unbezahlten Arbeitstätigkeiten, Reproduktions- und Sorgearbeit sowie freiwilliges Engagement.

Alle Vorträge finden c.t. über Zoom statt; bitte melden Sie sich unbedingt bei OLAT an:
https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/13252886582?2

Koordination AG Kritische Soziologie -
Birgit Blättel-Mink (Goethe Universität) und Susanne Martin (IfS)
Kontakt: b.blaettel-mink@soz.uni-frankfurt.de

Plakat Tine Haubner

Plakat Gesamtübersicht Vortragsreihe WS 21/22

Vortragsreihe Kritische Soziologie im WS 2021/22

Ihr Verständnis der Soziologie als einer Instanz der kritischen gesellschaftlichen Selbstreflexion hat die Frankfurter Soziologie weltweit bekannt gemacht und auch heute noch ist das (inter-)nationale Bild der Frankfurter Soziologie hiervon geprägt. Die AG Kritische Soziologie, die sich vor einigen Jahren aus einer Kooperation von Industrie- und Organisationssoziolog*innen am IfS (Institut für Sozialforschung) und am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften heraus entwickelt hat, wird auch im WS 2021/22 ihre erfolgreiche Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ fortführen.

Dr. Tine Haubner
Friedrich-Schiller Universität Jena
Dienstag, 02. November 2021, 16 – 18 Uhr
Community-Kapitalismus und die neue Kultur der Umsonst-Arbeit

Dr. Onur Suzan Nobrega
Goethe-Universität Frankfurt am Main
VERSCHOBEN - Neuer Termin wird bekannt gegeben !
Rassismus.Macht.Vergessen.
Von München über den NSU bis Hanau: Symbolische und materielle Kämpfe entlang rechten Terrors

Almut Poppinga und Prof. Dr. Ferdinand Sutterlüty
Institut für Sozialforschung (IfS) / Goethe-Universität Frankfurt am Main
Dienstag, 18. Januar 2022, 16 – 18 Uhr
Verdeckter Widerstand in demokratischen Gesellschaften

PD Dr. Susanne Schultz
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Dienstag, 15. Februar 2022, 16 – 18 Uhr
Anti-Malthusianismus in Zeiten des Klimawandels: Die Perspektive der reproduktiven Gerechtigkeit
(zugleich Antrittsvorlesung zur Privatdozentin am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften)

Alle Vorträge finden c.t. über Zoom statt; bitte melden Sie sich unbedingt bei OLAT an:
https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/13252886582?2

Koordination AG Kritische Soziologie -
Birgit Blättel-Mink (Goethe Universität) und Susanne Martin (IfS)
Kontakt: b.blaettel-mink@soz.uni-frankfurt.de

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Handbuch Innovationsforschung - Sozialwissenschaftliche Perspektiven von Birgit Blättel-Mink, Ingo Schulz-Schaeffer, Arnold Windeler (Hrsg.)

Das neu erschienene Handbuch erörtert umfassend das komplexe Gebiet der sozialwissenschaftlichen Innovationsforschung. Es ordnet die Innovationsforschung geschichtlich, begrifflich und vom Gegenstand her ein. Es präsentiert etablierte und sich neu herausbildende theoretische Ansätze der sozialwissenschaftlichen Innovationsforschung. Und es informiert über empirische Befunde und Entwicklungen aus einer Vielzahl von Bereichen und Feldern der Innovation.

Hrsg:
Dr. Birgit Blättel-Mink
ist Professorin für Soziologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Dr. Ingo Schulz-Schaeffer ist Professor für Soziologie an der Technischen Universität Berlin.
Dr. Arnold Windeler ist Professor für Soziologie an der Technischen Universität Berlin.

Handbuch Innovationsforschung: Sozialwissenschaftliche Perspektiven; Springer Fachmedien Wiesbaden, 2021, 1043 Seiten

Weitere Informationen

Nachhaltige Entwicklung in einer Gesellschaft des Umbruchs von Birgit Blättel-Mink, Thomas Hickler, Sybille Küster, Henrike Becker (Hrsg.)

Dieses Open Access Buch befasst sich mit Nachhaltiger Entwicklung unter Bedingungen eines rasanten globalen Wandels. Noch nie waren Menschen global so vernetzt und Informationen wurden so schnell um den Globus ausgetauscht wie heute, und trotzdem bestehen massive Ungleichheiten bei der gerechten Verteilung von Ressourcen, dem Schutz von Menschenrechten, dem Schutz der Natur und den gewährten Hilfestellungen bei der Anpassung an den Klimawandel. Wir greifen so stark in das Erdsystem ein, dass man zunehmend von einem durch den Menschen geprägten Erdzeitalter spricht, dem „Anthropozän“. Um die für eine Begrenzung des Klimawandels und den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen unabdingbaren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Transformationen durchzusetzen, müssen wir es wagen, eine andere Welt zu denken und die Schranken in unseren Köpfen hinterfragen. Eine interdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung kann hierzu wichtige Beiträge liefern.

Die Herausgebenden

Prof.*in Dr. Birgit Blättel-Mink lehrt Soziologie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main.

Prof. Dr. Thomas Hickler arbeitet am Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum (SBiK-F) in Frankfurt am Main und lehrt Biogeographie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main.

Dr. Sybille Küster und Dr. Henrike Becker arbeiten bei GRADE - Goethe Research Academy for Early Career Researchers – an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main.
Nachhaltige Entwicklung in einer Gesellschaft des Umbruchs; Springer VS OPEN ACCESS, 2021, 249 Seiten

Weitere Informationen


Innovationen des Wirtschaftens - neuer Beitrag von Birgit Blättel-Mink und Barbara Brandl

Blättel-Mink, Birgit / Brandl, Barbara (2020): Innovationen des Wirtschaftens. In: Blättel-Mink, Birgit / Schulz-Schaeffer, Ingo / Windeler, Arnold (Hrsg.) Handbuch Innovationsforschung. Wiesbaden: Springer VS (online first).

Digitaler Vortrag von Dr. Vanessa Thompson (Europa Uni.Viadrina, Frankf.Oder) am 13.07.2021, 16-18 Uhr i.R.d. Vortragsreihe "Kritische Soziologie": Polizieren von Schwarzsein in Europa. Zur Intersektionalität von I can't breathe und abolitionism

Die globalen Proteste und Mobilisierungen für Schwarze Leben nach dem Tod von George Floyd, Breonna Taylor und Tony McDade haben auch in Deutschland zu öffentlichen Auseinandersetzungen und kontroversen Debatten über Rassismus und polizeiliche Diskriminierung und Gewalt geführt. Anti-rassistische Bewegungen und selbstorganisierte Initiativen verweisen bereits seit mehreren Jahren darauf, dass auch in Deutschland und Europa rassistisches Polizieren für viele Menschen zum Alltag gehört. Der Beitrag untersucht polizeiliche Diskriminierung vor dem Hintergrund rassistischer Konjunkturen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz aus einer schwarz-feministischen Perspektive. In Auseinandersetzung mit kritischen Theorien der Polizei und mit Bezug auf ein ethnographisches Projekt mit rassismuskritischen Kollektiven werden intersektionale Gewaltmodalitäten des differentiellen Polizierens als Artikulation der punitiven Wende untersucht. Abschließend werden soziale Kämpfe gegen Polizeigewalt sowie Politiken der Flüchtigkeit und ihr Verhältnis zu abolitionistischer Demokratie (W.E.B. Du Bois) ausgelotet.

Der Vortrag findet über Zoom statt, bitte melden Sie sich bei folgendem Olat-Ordner an:
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Ihr Verständnis der Soziologie als einer Instanz der kritischen gesellschaftlichen Selbstreflexion hat die Frankfurter Soziologie weltweit bekannt gemacht und auch heute noch ist das (inter-)nationale Bild der Frankfurter Soziologie hiervon geprägt. Die AG Kritische Soziologie, die sich vor einigen Jahren aus einer Kooperation von Industrie- und Organisationssoziolog*innen am IfS (Institut für Sozialforschung) und am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften heraus entwickelt hat, wird auch im nächsten Semester ihre erfolgreiche Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ fortführen.

Koordination: Birgit Blättel-Mink und Luigi Wenzl
Kontakt: b.blaettel-mink@soz.uni-frankfurt.de


Digitaler Vortrag von Gero Menzel und Tobias Reuss am 22.06.2021, 16 -18 Uhr im Rahmen der Vortragsreihe "Kritische Soziologie": Die Neue Frankfurter Altstadt - Tiefenhermeneutische Zugänge zu Architektur und Ideologie

An die Versuche anschließend, Kritische Theorie und kritische Soziologie mit Psychoanalyse zu verknüpfen, eröffnet sich für die Gesellschaftswissenschaften ein empirischer Zugang, der von jener allerdings nur sehr verhalten behandelt wird. Dabei bedarf kritische Gesellschaftswissenschaft der Psychoanalyse, will sie die Erlebnisstrukturen und Erlebnisweisen der Subjekte in ihre Analyse miteinbeziehen und sich ihrer Forschungsobjekte als lebendiger Individuen gewahr werden. Es gilt somit Synergieeffekte herzustellen zwischen einer von der Psychoanalyse inspirierten Erlebnisanalyse und einer gesellschaftswissenschaftlich organisierten Ereignisanalyse.
Forschungspraktisch realisieren sich diese Überlegungen beispielhaft in Alfred Lorenzers Texten zur Tiefenhermeneutik und den daran anknüpfenden methodologischen Ansätzen. Die mit der Tiefenhermeneutik zur Methode empirischer Forschung umgearbeitete Psychoanalyse bietet einen Ansatzpunkt für kritische Sozialforschung. Lorenzers Überlegungen greifen die Ausführungen Adornos und Horkheimers zu Psychologie und Psychoanalyse auf. Daraus entwickelt er ein (tiefen)hermeneutisches Verfahren, welches individuelles Erleben und individuelle Praxis im Spannungsfeld von leiblicher Triebbestimmtheit und Sprache verortet. Unter den Vorzeichen dieser Vermittlung rückt die kritische Analyse individueller Erlebnisstrukturen in den Blick.
Daran versuchen wir mit unserem, aus einem Forschungsseminar „Empirische Sozialforschung in der Tradition Kritischer Theorie“ angeboten von Birgit Blättel-Mink und Luki Schmitz hervorgegangenem, Forschungsprojekt anzuknüpfen: Anhand des Beispiels einer sozialpsychologischen Analyse der Erlebnisstrukturen der zuletzt breit diskutierten Frankfurter Neuen Altstadt, die sich auf die Entwürfe einer tiefenhermeneutischen Architekturanalyse nach Søren Nagbøl beruft, sollen kritische Potentiale und Limitationen einer psychoanalytisch inspirierten empirischen Sozialforschung herausgestellt werden. Das Forschungsprojekt zielt dabei darauf ab, die Erlebnisweisen in ihrem geographisch-architekturellen und sozialen-gesellschaftlichen Kontext herauszuarbeiten und für eine Analyse des Ensembles Neue Altstadt fruchtbar zu machen, dies soll im Vortrag abschließend reflektiert werden.

Der Vortrag findet über Zoom statt, bitte melden Sie sich bei folgendem Olat-Ordner an:
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Digitaler Vortrag von PD Dr. Yasemin Niephaus am 01.06.2021, 16 - 18 Uhr im Rahmen der Vortragsreihe Kritische Soziologie: Zur Hypostasierung des Lebensverlaufs in der Sozialstrukturanalyse. Ein Einblick in kritischer Absicht

Die Lebensverlaufsforschung ist innerhalb des Forschungsbereichs der Sozialstrukturanalyse sehr wirkmächtig. Dies lässt sich beispielsweise dadurch belegen, dass die meisten Inhaber und Inhaberinnen von Professuren und Lehrstühlen zur Sozialstrukturanaylse diese zumeist aus der Perspektive der Lebensverlaufsforschung betreiben.
Es wäre möglich, diese Entwicklung als Ausdruck des durch die Lebensverlaufsforschung ermöglichten Erkenntnisgewinns über die Sozialstruktur zu betrachten. Diese Interpretation mag sich unter Zugrundelegung einer verteilungsstrukturellen Konzeption von Sozialstruktur anbieten. Allerdings wurde diese bereits mehrfach kritisiert bezüglich ihres mangelnden Beitrages zur soziologischen Kernaufgabe, die Verfasstheit von Gesellschaften zu analysieren. Autoren wie Karl-Martin Bolte, Friedrich Fürstenberg, Max Haller und Stanley H. Udy sind hier beispielhaft zu nennen.
Steht nicht der mit einer verteilungsstrukturellen Konzeption von Sozialstruktur einhergehende Gliederungsaspekt von Struktur im Vordergrund, sondern vielmehr der Gefügeaspekt des Strukturbegriffes, kann man nicht umhin, die Lebensverlaufsforschung als eine Geschichte der Hypostasierung von Sozialstruktur zu lesen, die Qualität des Lebensverlaufs als Kategorie der Sozialstrukturanalyse in Frage zu stellen und diesen vielmehr als Ausdruck einer längsschnittlichen Perspektive auf individuell verortbare Struktureinflüsse zu interpretieren, wobei die Qualität der Struktureinflüsse nicht im Vordergrund der Betrachtung steht.

Der Vortrag findet über Zoom statt, bitte melden Sie sich bei folgendem Olat-Ordner an:
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Ihr Verständnis der Soziologie als einer Instanz der kritischen gesellschaftlichen Selbstreflexion hat die Frankfurter Soziologie weltweit bekannt gemacht und auch heute noch ist das (inter-)nationale Bild der Frankfurter Soziologie hiervon geprägt. Die AG Kritische Soziologie, die sich vor einigen Jahren aus einer Kooperation von Industrie- und Organisationssoziolog*innen am IfS (Institut für Sozialforschung) und am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften heraus entwickelt hat, wird auch im nächsten Semester ihre erfolgreiche Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ fortführen.

Koordination: Birgit Blättel-Mink, Friedericke Hardering und Luigi Wenzl
Kontakt: b.blaettel-mink@soz.uni-frankfurt.de


Digitaler Vortrag von Dr. Mike Laufenberg am 27.04.21, 16 - 18 Uhr im Rahmen der Vortragsreihe Kritische Soziologie: Mehr als ein Lückenfüller: Zivilgesellschaftliche Solidarität im Strukturwandel des Wohlfahrtsstaats

Auch im SoSe 2021 veranstalten wir wieder eine Vortragsreihe zur Kritischen Soziologie. Wir starten mit  Dr. Mike Laufenberg, der im SoSe 2021 Prof. Dr. Sarah Speck vertritt.

Mehr als ein Lückenfüller: Zivilgesellschaftliche Solidarität im Strukturwandel des Wohlfahrtsstaats

Nachdem zivilgesellschaftliches Engagement in den (kritischen) Sozialwissenschaften lange eher affirmativ erforscht wurde, entwickelt sich seit geraumer Zeit ein regelrechter Zivilgesellschaftspessimismus. Insbesondere die kritische politische Ökonomie des sozialen Engagements wendet ein, dass freiwillige Arbeit im Kontext einer anhaltenden sozialen Reproduktionskrise zunehmend sozialpolitisch instrumentalisiert wird, um strukturelle Defizite in der sozialen Daseinsvorsorge zu kompensieren. Diese Lückenfüllerthese greift jedoch zu kurz, um das widersprüchliche Verhältnis von Zivilgesellschaft und Sozialstaat angemessen zu fassen. Um das zu korrigieren, gilt es, analytisch jene emanzipatorischen Rationalitäten und Potenziale zivilgesellschaftlichen Engagements in den Blick zu nehmen, die eine Kritik an den Unzulänglichkeiten und Zumutungen des Wohlfahrtskapitalismus enthalten. Das 'sorgende Gemeinwesen' rückt damit als Schauplatz für politische und soziale Kämpfe um Umverteilung, Anerkennung und Partizipation in den Blick, dessen Mobilisierungs- und Organisierungspotenziale soziologisch systematischer zu untersuchen sind.

Der Vortrag findet über Zoom statt, bitte melden Sie sich bei folgendem Olat-Ordner an:
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Ihr Verständnis der Soziologie als einer Instanz der kritischen gesellschaftlichen Selbstreflexion hat die Frankfurter Soziologie weltweit bekannt gemacht und auch heute noch ist das (inter-)nationale Bild der Frankfurter Soziologie hiervon geprägt. Die AG Kritische Soziologie, die sich vor einigen Jahren aus einer Kooperation von Industrie- und Organisationssoziolog*innen am IfS (Institut für Sozialforschung) und am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften heraus entwickelt hat, wird auch im nächsten Semester ihre erfolgreiche Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ fortführen.

Koordination: Birgit Blättel-Mink, Friedericke Hardering und Luigi Wenzl
Kontakt: b.blaettel-mink@soz.uni-frankfurt.de


George Ritzer: Die McDonaldisierung der Gesellschaft - neuer Beitrag von Birgit Blättel-Mink und Dirk Dalichau

Blättel-Mink, Birgit / Dalichau, Dirk (2021): George Ritzer: Die McDonaldisierung der Gesellschaft. In: Kraemer, Klaus / Brugger, Florian (Hrsg.). Schlüsselwerke der Wirtschaftssoziologie. Wiesbaden: Springer VS, S.307-312.



Nachhaltiger Konsum, Prosuming und Digitalisierung - neuer Beitrag von Birgit Blättel-Mink

Blättel-Mink, Birgit (2020) Nachhaltiger Konsum, Prosuming und Digitalisierung - Gegenkultur(en) des Konsumerismus? In: Heidbrink, Ludger/Müller, Sebastian (Hrsg.): Consumer Social Responsibility - Zur gesellschaftlichen Verantwortung von Konsumenten.Marburg: Metropolis-Verlag S. 35-54.



Digitaler Vortrag von Sarah Mühlbacher im Rahmen der Vortragsreihe Kritische Soziologie am 16.02.2021, 16 - 18 : Adultismus und Familialismus in den Diskursen ums Recht – Paradoxien der Rechte der Kinder

Die Frage nach den Rechten der Kinder ist höchst umstritten. Im Vortrag soll es um diskursive Verhandlungen der Reformen in diesem Bereich in Recht, Politik und Wissenschaft gehen. Die Reformgeschichte der letzten Jahrzehnte ist von der Gleichzeitigkeit rechtlicher Ein- und Ausschlüsse geprägt. Dem Versuch, die rechtliche Stellung der Kinder zu verbessern, stehen immense Beharrungskräfte entgegen. Der Adultismus des Rechts führt dazu, dass die rechtlichen Regelungen, die eigentlich die Situation der Kinder verbessern sollen, lediglich Erwachsene adressieren. Familialistische rechtliche Regelungen benachteiligen alle Care-Arrangements jenseits der kleinfamilialen triadistischen Norm. Gleichzeitig werden solche Ausschlussmechanismen im rechtlichen Diskurs selbst benannt und sind Gegenstand von Streit. Besonders interessieren die Auseinandersetzungen über jene Reformen, in denen der Versuch der progressiven Öffnung selbst zu neuen Ausschlüssen führt. Im Vortrag werden diese Thesen anhand von empirischem Material zur Diskussion gestellt. Die Dichotomie von Autonomie und Fürsorgebedürftigkeit, auf der der Adultismus des Rechts – so die These – wesentlich beruht, soll aus einer differenz- und care-zentrierten Perspektive einer Kritik unterzogen werden. Daran anschließend fragt der Vortag nach Formen von Beteiligung, die nicht auf der Vorstellung solipsistischer autonomer Handlungsfähigkeit beruhen, sondern auf Interdependenz und Praktiken der Sorge und die damit Kindern ermöglichen, als „differente Gleiche“ zu partizipieren statt als rechtlich Unmündige ausgeschlossen zu werden.

Sarah Mühlbacher ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Goethe-Universität Frankfurt. Ihre Lehr- und Forschungsinteressen liegen in den Bereichen Intersektionaler Perspektiven auf Kindheit, des Familialismus des Rechts sowie der Feministischen Rechtstheorie.

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AG Kritische Soziologie

Koordination:     Birgit Blättel-Mink, Friedericke Hardering und Luigi Wenzl
Kontakt: b.blaettel-mink@soz.uni-frankfurt.de



Digitaler Vortrag von Stephan Lessenich im Rahmen der Vortragsreihe "Kritische Soziologie" am 19. Januar 2021, 16 -18 Uhr: Die Doppelmoral von der Geschicht': Die wohlfahrtsstaatliche Erzählung auf dem Prüfstand

In der wissenschaftlichen Selbstbeschreibung des europäischen Wohlfahrtsstaats ist eine Erzählung dominant, die ihn als – wenn auch national unterschiedlich ausgeprägte – weltweit einzigartige Form der Institutionalisierung sozialer Solidarität versteht, die seit den 1980er-Jahren durch die neoliberale Transformation (gleichsam von außen) in Gefahr geraten sei. Der Beitrag setzt dieser Erzählung eine andere entgegen: Auch schon vor der „neoliberalen Revolution“ lebte das europäische Solidaritätsarrangement davon, dass es auf Kosten eines gesellschaftlichen „Außen“ organisiert wurde und systematisch Dritte schädigte. Solidarität in den europäischen „Externalisierungsgesellschaften“ funktioniert nur als exkludierende: Sie ist durch strukturelle soziale Schließungen nach innen, insbesondere aber – vermittelt über die Institution der „citizenship“ – nach außen charakterisiert. Insofern zeichnet sich das europäische Wohlfahrtsnarrativ durch eine fundamentale normative Selbstüberschätzung aus: Indem er „Solidarität“ eindimensional als nationalgesellschaftlichen Zusammenhalt ausbuchstabiert, verfährt der Wohlfahrtsstaat tatsächlich nach einem doppelten moralischen Standard.

Stephan Lessenich ist Professor für soziale Entwicklungen und Strukturen am Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Seine Lehr- und Forschungsinteressen liegen in den Bereichen von Wohlfahrtsstaatstheorie und Kapitalismusanalyse, der politischen Soziologie sozialer Ungleichheit sowie der Soziologie des Alter(n)s.

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Koordination:   Birgit Blättel-Mink, Friedericke Hardering und Luigi Wenzl
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Grenzen des Konsums im Lebensverlauf: Gelegenheiten, Hürden und Gestaltungsspielräume

neuer Artikel von Melanie Jaeger-Erben, Birgit Blättel-Mink u.a.

Jaeger-Erben, Melanie/Blättel-Mink, Birgit/Fuchs, Doris/Götz, Konrad/Langen, Nina/Rau, Henrike (2020) Grenzen des Konsums im Lebensverlauf: Gelegenheiten, Hürden und Gestaltungsspielräume. In: Consumption limits over a lifetime: Opportunities, obstacles and the scope of change | GAIA 29/4  S. 218 – 223


Akademische Sorgearbeit in der Krise

Artikel von Kendra Briken, Birgit Blättel-Mink und Alexandra Rau

Briken, Kendra /Blättel-Mink, Birgit/ Rau, Alexandra (2020): Akademische Sorgearbeit in der Krise. In: HfPV - spectrum, Wiesbaden, 4-6.


Klimakrise - Forschung Frankfurt 2.2020

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2 Artikel von Birgit Blättel-Mink im aktuellen Wissenschaftsmagazin der Goethe-Universität

Mensch und Klimakrise

Ich konsumiere, also bin ich - Warum nachhaltiges Konsumverhalten so schwierig ist

von Birgit Blättel-Mink 

Vom Wissen zum Handeln 

Gesamtausgabe 2.2020 Forschung Frankfurt


Multiparadigmatisches Tohuwabohu in Zeiten disziplinären „Wabuwabus“ - Hermeneutische Theorievergleiche als ‚Lösung'?

Digitaler Vortrag von Luigi Wenzl im Rahmen der Vortragsreihe "Kritische Soziologie" am 15. Dezember 2020

Ausgangspunkt des Vortrages ist die ‚heillose' Unordnung bzw. das Tohuwabohu einer präparadigmatischen Multiparadigmatik ‚der' Soziologie. Bestimmungs-, Bearbeitungs- und Qualifizierungsbemühungen aller, die sich damit forschungsbezogen belasten, sind ebenso plural wie die disziplinäre Binnenpluralität, die sie zu bearbeiten suchen. Zu allem ‚Überdruss' ist die deutsche Soziologie nun organisationsstrukturell und -politisch entzweit. Die AS-Ausgründung war begleitet gewesen von der Entfaltung ‚scharfer', ‚tribaler' Konfliktpraktiken, die über Organisationsmitgliedschaften konturiert werden. Dieses disziplinäre Wabuwabu neigt so dann zur Produktion von ‚Schimpfklatsch', der sich gegen das je paradigmatisch Fremde richtet. Trotz diverser Annäherungsbemühungen scheint die Ausgangslage insgesamt verfahren. Verständigung, gar Einigung ist unwahrscheinlich. Die Theorievergleichsdebatte, so ein Kernargument, hält jedoch einige Möglichkeiten parat, die paradigmenpolitische Lage der Soziologie forschungspraktisch ‚abzukühlen'. Ob und wie hermeneutische Theorievergleiche sowohl das disziplinäre Wabuwabu und darüber navigierte Theoriefremdzugriffe zu ‚disziplinieren' wissen als auch theorierelative und -übergreifende Lernhorizonte koordinieren können, ist Gegenstand des Vortrages. Um es schon einmal vorwegzuschicken, die Frage kann mit einem entschiedenen wie vorsichtigen Jein beantwortet werden. 

Luigi Wenzl ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich „Industrie- und Organisationssoziologie“ im Institut für Soziologie der Goethe-Universität Frankfurt. Seine Lehr- und Forschungsinteressen liegen in den Bereichen der allgemeinen Soziologie, Organisationssoziologie und der bildungswissenschaftlichen Ungleichheitsforschung.

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Vortragsreihe "Kritische Soziologie" im WS 2020/21


Ihr Verständnis der Soziologie als einer Instanz der kritischen gesellschaftlichen Selbstreflexion hat die Frankfurter Soziologie weltweit bekannt gemacht und auch heute noch ist das (inter-)nationale Bild der Frankfurter Soziologie hiervon geprägt. Die AG Kritische Soziologie, die sich vor einigen Jahren aus einer Kooperation von Industrie- und Organisationssoziolog*innen am IfS (Institut für Sozialforschung) und am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften heraus entwickelt hat, wird auch im WS 2020/21 ihre erfolgreiche Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ fortführen.

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Koordination:     Birgit Blättel-Mink, Friedericke Hardering und Luigi Wenzl
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Luigi Wenzl (Goethe-Universität, Frankfurt am Main)
Dienstag, 15. Dezember 2020, 16 – 18 Uhr
Multiparadigmatisches Tohuwabohu in Zeiten disziplinären „Wabuwabus“ - Hermeneutische Theorievergleiche als ‚Lösung'?

Stephan Lessenich (LMU, München)
Dienstag, 19. Januar 2021, 16 – 18 Uhr
Die Doppelmoral von der Geschicht': Die wohlfahrtsstaatliche Erzählung auf dem Prüfstand

Lars Meier (Goethe-Universität, Frankfurt am Main)
Mittwoch (!), 03. Februar 2021, 16 – 18 Uhr
Öffentlicher Raum - ein kritischer soziologischer Blick

Sarah Mühlbacher (IfS, Frankfurt am Main)
Dienstag, 16. Februar 2021, 16 – 18 Uhr
Adultische und familialistische Annahmen in den
Diskursen ums Recht – Paradoxien des Kindeswohls
und der Kinderrechte

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Was im Lockdown unsichtbar bleibt - Drei Perspektiven auf die "Systemrelevanz" von Care-Arbeit in der Corona-Krise

von Birgit Blättel-Mink, Sarah Speck und Helma Lutz, Goethe Universität Frankfurt


Die Care-Arbeit, unterbezahlt und größtenteils unsichtbar, erhält in den Zeiten von Corona eine unerwartete Aufmerksamkeit. Das hilft denjenigen, die vor allem und in ganz unterschiedlichen Feldern die Care-Arbeit leisten, jedoch kaum. Drei Soziologinnen, die sich aus unterschiedlicher Perspektive mit Care-Arbeit auseinandersetzen, beschäftigen sich mit den Gründen dafür und formulieren drei Thesen:

Link zum Covid-19-Blog des Cornelia Goethe Centrums

1. Die Unsichtbarkeit von Care-Arbeit verschärft sich in der Pandemie – trotz scheinbarer öffentlicher Fokussierung

Trotz des allmählichen Rückgangs des ‚männlichen Ernährermodells' leisten Frauen noch immer den Hauptanteil der unbezahlten Familienarbeit und der beachtliche gender pay gap zuungunsten der Frauen erhält sich so kontinuierlich; vergleichbare Entwicklungen lassen sich auch für die Hochschulen beobachten, in denen Sorgearbeit als konstitutiver und gleichzeitig unsichtbarer Bestandteil der Lehrtätigkeit meist Frauen überlassen wird, denen damit weniger Zeit für wissenschaftliche Profilierung bleibt. Diese Mechanismen der Reproduktion von Ungleichheit verschärfen sich in der Pandemie noch einmal.

2. Die Pandemie versetzt dem sowieso nur langsam voranschreitenden Prozess der geschlechtergerechten gesellschaftlichen Arbeitsteilung einen weiteren Dämpfer

Erste Studien belegen, dass die durch den ‚Lockdown' anfallende Mehrarbeit in den Privathaushalten in heterosexuellen Kleinfamilien vor allem von Frauen geschultert wird. Die ungleiche Verteilung von Care-Arbeit führt zur Überbelastung von Frauen und wird Folgen für Berufs- und Karrierewege haben. Auch für viele Wissenschaftlerinnen ergeben sich durch den Wegfall der Care-Infrastruktur Mehrbelastungen durch Haushaltsarbeit, Homeschooling und (Klein-)Kinderbetreuung, die konzentrierte Arbeitsstunden kaum mehr zulassen. Die Hoffnung, dass durch eine ‚Neuordnung des Privaten' eine geschlechtergerechte Umverteilung der abgewerteten Care-Arbeit realisiert werden kann, ist damit vorläufig in weite Ferne gerückt.

3. Der ‚Lockdown' innereuropäischer Grenzen macht die Fragilität einer ökonomisierten, internationalen Arbeitsteilung in der Fürsorge sichtbar, die auf Kosten von Migrantinnen aus osteuropäischen Ländern geht.

Die Folgen der europäischen Grenzschließungen für die geschätzten 500 000 transnationalen Migrantinnen aus Osteuropa, die in deutschen Haushalten pflegebedürftige ältere Menschen rund um die Uhr versorgen, und die von ihnen Betreuten, sind fatal. Das in diesem Bereich etablierte Rotationssystem von mehrwöchigen Pflegeperioden wird durch das Virus angetastet und legt die Fragilität eines Gesundheitssystems offen, dass unter Ausnutzung ökonomischer Differenzen die 24-Stunden-Pflege erfunden hat, um Betreuungskosten zu drücken und sich über das ‚Outsourcing' der Fürsorgeverantwortlichkeit zu entledigen.

Quellen:
Flaherty, C. (2020): No room of one's own
Kohlrausch B., Zucco, A. (2020): Corona trifft Frauen doppelt – weniger Erwerbseinkommen und mehr Sorgearbeit,WSI Policy Brief Nr. 40, Mai 2020


„Geschlechtsspezifische Sozialisation“ revisited: Persistenzender Ungleichheit im Diskurs der Gleichheit

Vortrag von Sarah Speck im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ am 07. Juli 2020


Ausgehend von einer interviewbasierten Studie zu geschlechtsbezogenen Deutungen und Praktiken im Kontext familialer Eltern-Kind-Beziehungen, nimmt der Vortrag die ‚alte', für die Geschlechtersoziologie hoch relevante Frage geschlechterdifferenzierender Sozialisation in den Blick. Im Kern steht dabei die Frage, wie Eltern heute - und zwar insbesondere solche, für die die Gleichheit der Geschlechter eine Selbstverständlichkeit ist - die 'Tatsache' verhandeln, dass ihre Kinder zu Mädchen oder Jungen werden.

Anhand von Interviews mit Eltern aus akademischen Milieus wird die These entwickelt, dass wir hier, wie in anderen gesellschaftlichen Feldern, von einer paradoxen Entwicklung sprechen können: Die normative Orientierung an Geschlechteregalität trägt selbst zu ‚traditionellen Mustern' und zur Perpetuierung von Strukturen der Ungleichheit bei. 

Sarah Speck ist seit Januar 2020 Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt Frauen- und Geschlechterforschung an der Goethe-Universität und Mitglied des Kollegiums des Instituts für Sozialforschung . Neben der Geschlechterforschung liegen ihre Arbeitsschwerpunkte und Interessen u.a. in der Paar- und Familiensoziologie, im Wandel der Erwerbswelt, in der Soziologie der Intimität und in der feministischen Gesellschaftstheorie.

Aufgrund der Corona-Krise wird der Vortrag am 07.07.2020 von 16 bis 18 Uhr digital stattfinden. Bitte melden Sie sich über zugehörigen OLAT-Link an.


Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ im Sommersemester 2020


Schriften zur interdisziplinären Frauen- und Geschlechterforschung

Prospekt der von Birgit Blättel-Mink mitherausgegebenen Schriftenreihe

Die Schriftenreihe zur interdisziplinären Frauen- und Geschlechterforschung dient als Plattform für unterschiedliche Publikationen im Themenfeld Frauen- und Geschlechterforschung, wie z. B. Forschungs- oder Tagungsberichte oder auch herausragende Qualifikationsarbeiten.

Die Reihe ist offen für Beiträge, die eine interdisziplinäre Perspektive einnehmen, sei dies auf theoretischer, empirischer oder auf anwendungsbezogener Ebene.

Zum Prospekt


Innovationssysteme: Technologie, Institutionen und die Dynamik der Wettbewerbsfähigkeit

Neuauflage des Sammelbandes von Birgit Blättel-Mink


Innovationen entstehen im Kontext interaktiver Lernprozesse systemisch vernetzter Akteure. Im Zentrum strukturell und institutionell eingebetteter Innovationsnetzwerke, die an der Generierung und Diffusion von Innovationen beteiligt sind, stehen private Wirtschaftsunternehmen. Sie kooperieren vorrangig mit öffentlichen und privaten Forschungseinrichtungen, Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen sowie mit Finanzdienstleistern. Historisch betrachtet sind Innovationssysteme zunächst auf nationalstaatlicher Ebene entstanden. Die Globalisierung führt jedoch zur Ausdifferenzierung lokaler, regionaler und supranationaler Arrangements.

Der Sammelband ist in drei Blöcke gegliedert. Der erste Block enthält deutsche Übersetzungen von Grundlagentexten des Innovationssysteme-Ansatzes. Im zweiten Block werden einzelne theoretische Aspekte vertiefend analysiert. Der dritte Block enthält Studien zur Ausdifferenzierung des deutschen Innovationssystems.

Blättel-Mink, Birgit/Ebner, Alexander (Hrsg.) (2020) Innovationssysteme: Technologie, Institutionen und die Dynamik der Wettbewerbsfähigkeit. 2. Auflage. Wiesbaden: VS-Verlag für Sozialwissenschaften.


Weitere Informationen


Fortschritt oder Emanzipation? Brauchen kritische Gesellschaftstheorien die Idee des Fortschritts?

Digitaler Vortrag von Peter Wehling im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ am 02. Juni 2020


In jüngster Zeit sind der Begriff und die Idee des Fortschritts (wieder) zum expliziten Thema in kritischer Gesellschaftstheorie und Sozialphilosophie geworden. Während Peter Wagner (2018) explizit für eine Erneuerung der Idee des Fortschritts plädiert, konstatiert Amy Allen (2019) zwar das „Ende des Fortschritts“ als eurozentrisches Narrativ, schlägt gleichzeitig aber ebenfalls eine modifizierte, „nach vorne blickende“ Konzeption von Fortschritt vor. In dem Vortrag wird demgegenüber, ausgehend von der radikalen Fortschrittskritik Walter Benjamins und von aktuellen Überlegungen Jacques Rancières zum Verhältnis von Zeit und Emanzipation, die These entwickelt, dass kritische Gesellschaftstheorie gegenüber jeglicher Idee des Fortschritts auf Distanz bleiben sollte. Denn als totalisierende Denkform und sozial hierarchisches Zeitregime gerät diese Idee in Widerspruch zur Perspektive radikaler Demokratie und gesellschaftlicher Emanzipation. Emanzipation von (vermeintlichen) historischen Zwängen und Notwendigkeiten kann nicht als Fortschritt oder durch Fortschritt erreicht werden, sondern muss als Befreiung emanzipatorischer Politik von der Idee des Fortschritts gedacht und praktiziert werden.

Peter Wehling ist PD am Institut für Soziologie, Biotechnologie, Natur und Gesellschaft, Goethe-Universität. Seine Forschungsinteressen: Wissenschafts- und Technikforschung, Wissenssoziologe, Soziologie der Biopolitik, Biomedizin und Bioethik, Soziologische u. Gesellschaftstheorie und kritische Soziologie, Umweltsoziologie, s.a. Forschungsprojekt „Anlageträger. Genetisches Wissen und die Entstehung einer neuen bisozialen Identität“.

Aufgrund der Corona-Krise wird der Vortrag am 02.06.2020 von 16 bis 18 Uhr digital stattfinden. Bitte melden Sie sich über zugehörigen OLAT-Link an.


Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ im Sommersemester 2020


Wasser im Anthropozän - Der Einfluss des Menschen auf den natürlichen Wasserkreislauf

Veranstaltung der Bürger-Uni am 20. Mai 2020 als Webinar

Das populäre Bild vom natürlichen Wasserkreislauf funktioniert im Anthropozän, dem Zeitalter des Menschen, nicht mehr. Demografische und ökonomische Entwicklungen, aber auch der Klimawandel haben diesen Kreislauf verändert. Dies zeigt sich unter anderem an großräumig veränderten Niederschlagsmustern, sinkenden Grundwasserspiegeln und einer veränderten chemischen Zusam-mensetzung von Wasserkörpern. Gleichzeitig ist die Verfügbarkeit von Wasser in guter Qualität und ausreichender Menge für eine nachhaltige Entwicklung von Gesellschaften unabdingbar.

Die „Soziale Hydrologie“ versucht den natürlichen Wasserkreislauf als ein vom Menschen signifikant beeinflusstes System neu zu verstehen. Sie zeigt damit enge Bezüge zur Sozialen Ökologie: Beide Ansätze integrieren gesellschaftliche Prozesse als wichtige Steuergrößen der Wasserressourcen in ihrer Forschung – dabei spielen materielle wie symbolische Ebenen eine Rolle.

Im Rahmen ihres Vortrags zeichnen die Wissenschaftler des Frankfurter ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung die Debatte um das Anthropozän nach und zeigen am Beispiel nationaler und internationaler Forschungsprojekte den Einfluss des Menschen auf den natürlichen Wasserkreislauf. Im Anschluss an den Vortrag soll in einem gemeinsamen Gespräch die Frage diskutiert werden, ob und wie eine nachhaltige Nutzung der Wasserressourcen aussehen kann und welche konkreten Gestal-tungsmöglichkeiten hier bestehen.

Die Veranstaltung findet am 20.05.2020 um 18:30 - 19:30 Uhr in Form eines Webinars statt. Interessierte können sich bis zum 19.05. hier anmelden.


Weitere Informationen


Organisationen in Zeiten der Digitalisierung

VERLÄNGERT: Call for Papers zur Schriftenreihe „Sozialwissenschaften und Berufspraxis“


Sie ist schon sehr lange kein Neuland mehr, die Digitalisierung. Aus sozialwissenschaftlicher Sicht sind allerdings längst noch nicht alle Veränderungen ausgeleuchtet, die in Organisationen unter dem Begriff „Digitalisierung“ als Innovation subsumiert und seit langer Zeit vollzogen werden oder sich auch erst in Planung befinden.

Mit diesem Band möchten wir dazu beitragen diese vielfältigen Prozesse, die einen sozialen Wandel in und durch Organisationen initiieren, sedimentieren und beschleunigen, durch soziologische Analysen abzubilden.

Dieser call der Reihe Sozialwissenschaften und Berufspraxis zielt auf das Interesse und die Motivation von Soziolog*innen und Sozialwissenschaftler*innen, die Situationen bzw. Projekte in allen organisational eingebundenen soziologischen beruflichen Praxen im Hinblick auf Digitalisierungsprozesse kritisch zu reflektieren: in Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen, in Organisationen des Gesundheitswesens und der Pflege, in Bildungs-, Forschungs- und Beratungseinrichtungen aller Art, in privatwirtschaftlich organisierten Unternehmen - von der Infrastruktur, Nahrungsmittelproduktion Güterproduktion bis zu Verlagen, Unternehmen im Kontext von Kultur- und Unterhaltungsindustrie, Marketing und Werbung.

Folgende Formate sind intendiert:

  • Konzeptionelle oder empirische Hauptbeiträge (20-25 Seiten; 30 bis 40 Tsd. Zeichen)
  • Aus der Praxis der empirischen Forschung (auch für Qualifikationsarbeiten; 12-15 Seiten; 20- 25 Tsd. Zeichen)
  • Von Praxen und Projekten (Berichte aus der soziologischen Praxis; 12-15 Seiten; 20 – 25 Tsd. Zeichen)

Wir freuen uns auf Ihr Abstract mit Angabe des geplanten Formats (3.000 - 4.000 Zeichen) bis 30. Juni 2020 an Prof. Dr. Rita Stein-Redent.

Die ausgewählten Beiträge sollen bis Ende November 2020 vorliegen. Es ist ein peer review-Verfahren vorgesehen. Die Publikation ist für August 2021 geplant.


Zum ausführlichen Call for Papers


Wert und Kritik der Patente. Wirtschaftssoziologische Betrachtungen geistigen Eigentums

Vortrag von Veit Braun im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ am 12.05.2020 über Zoom


Wie kann die Soziologie geistiges Eigentum kritisch verstehen? Am Beispiel von Biotech- und Saatgutpatenten will ich eine Ideengeschichte immateriellen Eigentums und seiner Kritik skizzieren. Patente sind seit ihrer Entstehung immer wieder auf Kritik gestoßen, haben sich aber auch fortlaufend weiterentwickelt und erfüllen heute andere Funktionen als vor 100 oder 200 Jahren. Sie sind nicht nur Instrumente zum Schutz und zur Vergütung von Forschungsinvestitionen; seit geraumer Zeit werden sie auch als Gradmesser für die Innovationsfähigkeit von unternehmen und Staaten herangezogen. Dabei ist der Wert, der sich hinter dem Konzept "Patent" verbirgt, alles andere als eindeutig. Der Vortrag fragt nach den verschiedenen Arten von Wert, die dem Patent unterstellt werden, sowie den jeweiligen Formen von Kritik, die daran anschließen. In der Auseinandersetzung mit geistigem Eigentum muss sich die Soziologie der Vielfalt seiner Funktionen stellen, statt es auf eine davon zu reduzieren. Das erschwert insbesondere einen konstruktiven Beitrag zur Debatte um die Finanzierung von "Innovationen" und ihrer Reform.

Veit Braun ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im ERC-Projekt CRYOSOCIETIES am Institut für Soziologie der Goethe-Universität Frankfurt. Seine Forschungsinteressen liegen an der Schnittstelle von Wirtschafts- Wissenschafts- und Rechtssoziologie.

Aufgrund der Corona-Krise wird der Vortrag am Dienstag, den 12. Mai um 16:00 Uhr über Zoom stattfinden. Bitte melden Sie sich über den zugehörigen OLAT-Link zu dem Vortrag an.


Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ im Sommersemester 2020


Existentielle Probleme und Machtkritik

Vortrag von Thomas Scheffer im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ am 28.04.2020 über Zoom


In den gegenwärtigen Krisenzeiten findet eine neuerliche „Entdeckung der Gesellschaft“ (Nassehi) statt. Diese Entdeckung ist spezifisch: sie betont ‚unsere' Abhängigkeit von handlungsfähigen Apparaten – aktuell etwa Intensivstationen, Testlabore, Homeoffices -, also solchen gerichteten soziomateriellen Einheiten, die die Bearbeitbarkeit existentieller Probleme ermöglichen.

Der Vortrag zeigt die konzeptionelle Lücke auf, die mit dem Begriff des Apparats gefüllt werden könnte, bestimmt den Begriff im Lichte insbesondere der ethnographischen Laborstudien und setzt sich mit der Machtkritik als Apparatekritik auseinander. Im Ergebnis plädiert der Vortrag für eine (kritische) Soziologie der Kapazitäten, die den Problemen inklusive der unterschiedlichen Betroffenheiten einen zentralen Status einräumt.     

Thomas Scheffer ist Professor für Soziologie und Sozialpsychologie mit dem Schwerpunkt der interpretativen Sozialforschung an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Aufgrund der Corona-Krise wird der Vortrag am Dienstag, den 28. April um 16:00 Uhr über Zoom stattfinden. Bitte melden Sie sich über den zugehörigen OLAT-Link zu dem Vortrag an.


Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ im Sommersemester 2020


Vortragsreihe „Kritische Soziologie“

Sommersemester 2020


Die Vorträge finden jeweils dienstags von 16:00 bis 18:00 im IG-Farben-Nebengebäude NG 1.741a statt.

Koordination:     Birgit Blättel-Mink, Friedericke Hardering, Stephan Voswinkel und Luigi Wenzl
Kontakt:   b.blaettel-mink@soz.uni-frankfurt.de


28. April 2020

Thomas Scheffer (Goethe-Universität)

Existentielle Probleme und Machtkritik

Der Vortrag findet über Zoom statt, bitte melden Sie sich bei OLAT an.


12. Mai 2020

Veit Braun (Goethe-Universität)

Wert und Kritik der Patente. Wirtschaftssoziologische Betrachtungen geistigen Eigentums


02. Juni 2020

Peter Wehling (Goethe-Universität)

Fortschritt oder Emanzipation? Brauchen kritische Gesellschaftstheorien die Idee des Fortschritts?


07. Juli 2020

Sarah Speck (Goethe-Universität)

„Geschlechtsspezifische Sozialisation“ revisited: Persistenzender Ungleichheit im Diskurs der Gleichheit


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Birgit Blättel-Mink ist Dekanin des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften

ab 01. April 2020


Birgit Blättel-Mink übernimmt zum 1. April 2020 das Amt der Dekanin von Heike Holbig. Die Leitung des Dekanats teilt sie sich mit Thomas Scheffer (Prodekan, zuständig für Promotionen, Forschung und Nachwuchsförderung) und Birgit Becker (Studiendekanin, zuständig für Lehre und Studium; Interims-Studiendekanin Heather Hofmeister im Wintersemester 2019/20).


Das Innovationsverständnis von Joseph A. Schumpeter

Neuer Beitrag von Birgit Blättel Mink


Joseph A. Schumpeter, einer der innovativen Nationalökonomen des letzten Jahrhunderts, verknüpft in seinem Innovationsansatz das persönliche Element im Wirtschaftsleben mit Prozessen wirtschaftlicher Entwicklung.

Er verortet die Funktion reinen Unternehmertums im Stören des Strebens nach Gleichgewicht auf dem Markt durch die Neukombination der Produktionsmittel einer Volkswirtschaft. Sein Innovationsverständnis reduziert sich nicht auf technische Innovationen und er betrachtet die kapitalistische Unternehmung und die Dynamiken des Wirtschaftslebens als in die Gesamtgesellschaft eingebettet.

Blättel-Mink B. (2020): Das Innovationsverständnis von Joseph A. Schumpeter. In: Blättel-Mink B., Schulz-Schaeffer I., Windeler A. (Hrsg.) Handbuch Innovationsforschung. Springer VS, Wiesbaden.


Weitere Informationen


P&G Nachhaltigkeitspreis 2020

Bewerbungen bis zum 31. März 2020 möglich


Seit 1972 wird jährlich zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses der Johann Wolfgang Goethe-Universität für die beste im Jahresablauf entstandene umweltrelevante oder auf ökologische Nachhaltigkeit fokussierte wissenschaftliche Arbeit der Nachhaltigkeitspreis verliehen. Auch im Jahr 2020 soll wieder der Procter & Gamble Nachhaltigkeitspreis für die beste wissenschaftliche Arbeit, die im Jahresablauf an unserer Universität auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit (Umweltforschung) entstanden ist, verliehen werden.

Bewerben können sich alle Universitätsangehörigen, die seit dem 01. April 2019 entsprechende Arbeiten angefertigt haben. Die beste wissenschaftliche Arbeit (in der Regel eine Dissertation), die sich mit Fragen aus der Nachhaltigkeits- bzw. Umweltforschung befasst, wird mit € 7.000,- prämiert. Daneben gibt es noch einen mit € 2.500,- dotierten Förderpreis, mit dem üblicherweise Master- oder Bachelorarbeiten ausgezeichnet werden.

Hauptpreis 7.000 Euro  Förderpreis 2.500 Euro

Zur Bewerbung um den Preis sind folgende Unterlagen online einzureichen: Ein selbstverfasstes Anschreiben, in dem nachvollziehbar dargestellt wird, worin die Umweltrelevanz bzw. der Nachhaltigkeitsaspekt der Arbeit besteht (1-2 Seiten), sowie eine pdf-Version der Arbeit. Bewerbungen in digitaler Form sind bis 31. März 2020 möglich an:

Kuratorium Procter & Gamble Nachhaltigkeitspreis, Umweltbibliothek
c/o Frau Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Fachbereich Gesellschaftswissenschaften
Institut für Soziologie

E-Mail: b.blaettel-mink@soz.uni-frankfurt.de


Weitere Informationen


Geschlecht und soziale Ungleichheit @ Work

Doktorand*innenworkshop des Instituts für Sozialforschung mit Birgit Blättel-Mink


Ziel des Workshops ist es, gemeinsam konkrete und solidarische Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Geschlecht und sozialen Ungleichheiten@work zu entwerfen. Den Austausch und das Sichtbarmachen von verschiedenen Perspektiven möchten wir zur Grundlage nehmen, um das eigene akademische, politische und soziale Blickfeld zu erweitern. Es geht uns dabei nicht nur um die Schilderung individueller Alltagsberichte, sondern um die gesellschaftlichen Dimensionen und die Möglichkeiten praktischer Kritik.

Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink und PD Dr. Astrid Franzke (stellv. Geschäftsführerin Mentoring Hessen) werden unsere Diskussion und Überlegungen mit zwei Impulsvorträgen einleiten. Am späten Nachmittag gibt es die Möglichkeit, in kleineren Gruppen Dissertationsprojekte in ihrem work-and-progress-Zustand zu diskutieren und sich zu beraten. Bitte bringt dafür ein kurzes Abstract mit (max. 2 Seiten) das als Grundlage der Diskussion dienen kann.

Der Workshop findet am Dienstag, den 24.03.2020 von 10:00 bis 17:15 Uhr statt.

Es wird um eine formlose Anmeldung bis zum 15.3.2020 unter c.mauritz@em.uni-frankfurt.de gebeten.


Programm und Organisatorisches


Der Gegenwart antworten: post-anthropozentrische Soziologie und postheroische Kritik

Vortrag von Katharina Hoppe im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ am 12. Februar 2020


Vor dem Hintergrund der Zuspitzung ökologischer Krisen und den damit einhergehenden Artikulationen des Unmuts über eine Politik, die diesen Krisen nicht angemessen begegnet, fragt der Vortrag nach Anforderungen an soziologische Analysen, die dieser Gemengelage gerecht werden können. Der Beitrag diskutiert die Frage, welche Form der Theoriebildung gegenwartsangemessen ist und skizziert eine ethische Haltung des Antwortens auf die Welt und mit der Welt als entscheidend. Dabei soll deutlich werden, welche Verschiebungen eine post-anthropozentrische Perspektive hier evoziert und welche Implikationen diese für eine kritische Soziologie hat. Ein Modus postheroischer Kritik, der Freiheit von der Notwendigkeit her begreift, wird sich für einen Kritikbegriff als produktiv erweisen, der die Einsichten post-anthropozentrischer Theoriebildung ernst nimmt.

Katharina Hoppe ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich „Biotechnologie, Natur und Gesellschaft“ im Institut für Soziologie der Goethe-Universität Frankfurt. Ihre Lehr- und Forschungsinteressen liegen in den Bereichen der allgemeinen Soziologie, soziologischen, politischen und feministischen Theorie sowie der soziologischen Auseinandersetzung mit ökologischen Krisen.

Die Veranstaltung im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ findet am Mittwoch, den 12.02.2020, um 16 Uhr c.t. im Raum SH 3.101 (Seminarhaus) statt.


Vortragsreihe „Kritische Soziologie" im Wintersemester 2019/2020


Bedrohte Wissenschaftsfreiheit

Ausstellung vom 16. Januar bis zum 14. Februar


Im Rahmen der Third Mission Aktivitäten der Goethe-Universität gibt es zur Zeit – noch bis 14. Februar 2020 - im Foyer des PEG die Ausstellung „Bedrohte Wissenschaftsfreiheit“ zu sehen. Studierende der Philipps-Universität Marburg stellen dort Ergebnisse ihrer Auseinandersetzung mit aktuellen und zurückliegenden Formen der Bedrohung der Wissenschaftsfreiheit vor. Dazu gehören die Infragestellung der Leistungen der Gender Studies in Deutschland, die Schließung der Central European University in Budapest oder die Entscheidung des brasilianischen Präsidenten die öffentlichen Gelder für die Soziologie und die Philosophie an den Hochschulen des Landes deutlich zu reduzieren. Die im Rahmen eines Studium-Generale-Projektes durchgeführten Studien fanden unter Leitung von Ursula Birsl statt. Sie ist in Marburg Professorin für „Demokratieforschung mit den Schwerpunkten EU, Politische Systeme im europäischen Vergleich und BRD“.


Bericht der Ausstellungseröffnung

In ihrem Grußwort zur Eröffnung der Ausstellung hob Ursula Birsldie Notwendigkeit hervor, diese Phänomene in ihrer Vielschichtigkeit einer genaueren wissenschaftlichen Analyse zu unterziehen. Professorin Birgit Blättel-Mink vom Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität, auf deren Initiative hin die Ausstellung nach Frankfurt geholt wurde, dankte in ihrem Grußwort den Studierenden für ihre Bereitschaft, sich der Diskussion zu stellen, aber auch dem Präsidium der Goethe-Universität für die finanzielle und organisatorische Unterstützung. Sie verwies zudem auf die zehn Thesen zur Wissenschaftsfreiheit,  die von der Allianz der Wissenschaftsorganisationen in Deutschland erarbeitet wurden, und die dazu dienen sollen, die Wissenschaftsfreiheit auch in Zukunft zu gewährleisten. Weitere Grußworte kamen von der Prodekanin des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften, Professorin Birgit Becker und von der Präsidentin der Goethe-Universität Professorin Birgitta Wolff. Die Besucher*innen der Vernissage hatten im Anschluss die Gelegenheit, mit den Studierenden zu diskutieren.

Die Ausstellung kann vom 16.01. bis zum 14.02.2020 Mo. - Fr. zwischen 08:00 und 18:00 im Foyer des PEG-Gebäudes, Campus Westend, besucht werden.


Zur Fotostrecke der Ausstellungseröffnung


Adornos Fortschrittsbegriff: Veränderungen in die Katastrophe oder Möglichkeiten von Befreiung?

Vortrag von PD Dr. Christine Resch (Hoschschule Ludwigshafen) am 22. Januar 2020


Adorno hat die klassische Vorstellung von Fortschritt entscheidend modifiziert. Er hat argumentiert, dass die Entwicklung der Produktivkräfte zugleich eine Entwicklung der destruktivkräfte und damit Herrschaft bedeutet. Das bedingt nicht notwendig Pessimismus, vielmehr lässt sich damit eine minimalistische Idee von Fortschritt begründen: als Verhinderung der Selbstzerstörung der Menschheit und als Anspruch, dass niemand mehr hungern soll, weltweit. Von einer neuen Produktionsweise kann nicht mehr erwartet werden, dass das zwingend Fortschritt als Befreiung bedeutet. Vielmehr bedarf es des permanenten Widerstands gegen Herrschaft, als die immerwährende Gefahr von Rückschlägen.

Christine Resch ist Privatdozentin am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität, vertritt zurzeit eine Professur an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen. Ihre Arbeitsschwerpunkte umfassen Kritische Theorie, Kunst- und Kultursoziologie, soziale Ausschließung und Partizipation.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ und als Begleitveranstaltung zum Jubiläum „100 Jahre Soziologie an der Goethe-Universität“ im Institut für Sozialforschung statt.

Der Vortrag findet am Mittwoch, den 22. Januar 2020, um 16 Uhr c.t., im Raum SH 5.104 (Seminarhaus Campus Westend) statt.


Vortragsreihe„Kritische Soziologie" im Wintersemester 2019/2020

Die Problematisierung von Community in offenen Innovationsprozessen

Neuer Beitrag von Birgit Blättel-Mink


Mit diesem Beitrag erarbeiten Birgit Blättel-Mink und Felix Brockmann eine Problematisierung des Gemeinschaftsverständnisses innerhalb der Open und User Innovation Debatte, welche (Internet-)Communities vornehmlich in Abgrenzung zur Organisation definieren. Dabei zeigen wir, wie auf der einen Seite die breit angelegte Betonung des Aspekts der Freiwilligkeit und auf der anderen die sehr eng angelegte Annahme eines zwischen Communities und Organisationen geteilten instrumentellen Ziels das Begriffsverständnis extrem einengt. Dies führt zu einem unscharfen Verständnis bis hin zu einer gewissen Pauschalität, welche wir aber auch als Ausdruck der Debatte um Gemeinschaft in der Soziologie verstehen. Wir setzen an dieser Stelle an und analysieren in einem Streifzug diese Debatte, um einen soziologischen Blick auf die Interaktion von (Internet-)Communities und Organisationen werfen zu können. Dabei nehmen wir einen aktuellen soziologischen Ansatz auf und ziehen eine sozialphilosophische Perspektive hinzu, um ein tragfähiges Konzept von Gemeinschaft in der Innovationsforschung zu ermöglichen.

Brockmann, Felix und Blättel-Mink, Birgit (2019): Die Problematisierung von Community in offenen Innovationsprozessen. In: Nicole Burzan (Hrsg.) 2019: Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen. Verhandlungen des 39. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Göttingen 2018. 39, (Okt. 2019).


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Soziologie ökonomischen Denkens als Gesellschaftstheorie

Vortrag von Dr. Jan Sparsam (Goethe-Universität Frankfurt) am 17. Dezember 2019 um 16 Uhr c.t.


In der Soziologie hat sich zunehmend die Einsicht durchgesetzt, dass die Wirtschaftswissenschaft ihren Gegenstand – die Wirtschaft – nicht nur beschreiben, sondern (mit) hervorbringt. In der Regel verbleiben die Beiträge aus diesem Feld jedoch bei Beschreibungen über den Einsatz wirtschaftswissenschaftlicher Technologien in spezialisierten Einzelmärkten. Im Vortrag wird danach gefragt, wie sich der Einfluss der Wirtschaftswissenschaft auf die Politik und die Wirtschaft gesamtgesellschaftlich einschätzen lassen. Dabei wird thematisiert, welche Rolle die Ökonomik im seit einigen Jahrzehnten diagnostizierten Prozess der Verwissenschaftlichung der Gesellschaft spielt.

Dr. Jan Sparsam vertritt 2019 die Professur für Soziologie mit Schwerpunkt Organisation und Wirtschaft. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Soziologie der Ökonomik, Makroökonomisches Wissen in Geldpolitik, Zentralbanken und Politikberatung sowie Kapitalismusforschung. 

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ und als Begleitveranstaltung zum Jubiläum „100 Jahre Soziologie an der Goethe-Universität“ im Institut für Sozialforschung statt.

Der Vortrag findet am am Dienstag, den 17. Dezember 2019, 16 Uhr c.t., im Raum SH 3.106 (Seminarhaus Campus Westend) statt.


Vortragsreihe "Kritische Soziologie" im Wintersemester 2019/2020


Suffering at Work as a Political and Epistemological Problem

Gastvortrag von Emmanuel Renault (Univ. Paris Nanterre) am Mi., 27.11.19, 16-18 Uhr, Cas 1.801


Der Vortrag von Prof. Emmanuel Renault findet im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ und als Begleitveranstaltung zum Jubiläum „100 Jahre Soziologie an der Goethe-Universität“ im Institut für Sozialforschung statt.

Wichtige Veröffentlichungen von Emmanuel Renault, Professor für Sozialphilosophie an der Universität Nanterre in Paris:
The Return of Work in Critical Theory: Self, Society, Politics (mit Christophe Dejours, Jean-Philippe Deranty und Nicholas Smith), Columbia UP 2018); Marx and Critical Theory (bei Brill 2018); Reconnaissance, conit, domination (Cnrs éditions, 2017; Connaître ce qui est. Enquête sur le présentisme hégélien (Paris 2015); Souffrances sociales. Philosophie, psychologie et politique (Paris 2008, englisch 2017: Social Suffering, Essex Studies).

AG Kritische Soziologie, veranstaltet von: Birgit Blättel-Mink, Friedericke Hardering, Stephan Voswinkel und Luigi Wenzl;
Kontakt: b.blaettel-mink@soz.uni-frankfurt.de


Vortragsreihe "Kritische Soziologie" im Wintersemester 2019/2020


Flüchtigkeiten. Sozialwissenschaftliche Debatten

Neuer Sammelband von Birgit Blättel-Mink


Die Willkommenskultur des Jahres 2015 in Deutschland ist umgeschlagen in eine Abschiebepolitik der Bundesregierung mit Hilfe der (Um-)Definition sicherer Herkunftsländer. Wie lässt sich dieser Politikwandel verstehen und geht er auch mit einem Gesinnungswandel in der Bevölkerung einher? Welche Gründe für und welche gegen die Aufnahme von Flüchtigen gibt es bzw. werden in den Debatten angeführt? Dieser Band versammelt Analysen zum gesellschaftlichen Diskurs im Umgang mit Flüchtlingen, zu Fragen der Arbeitsmarktintegration und zur Praxis der Beratung von Flüchtlingen. Neben wissenschaftlichen Analysen stehen  reflektierende Beiträge aus der Praxis der Migrationspolitik.

Blättel-Mink, Birgit/Noack Torsten/Onnen, Corinna/Späte, Katrin/Stein-Redent, Rita (Hrsg.) (2019) Flüchtigkeiten. Sozialwissenschaftliche Debatten. Wiesbaden: Springer VS.


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Who's Afraid of Critical Social Science?: Overcoming Social Science's Fear of Naturalism

Vortrag von Andrew Sayer (Lancaster University) am 04.11.2019


The talk will defend the proposition that we cannot understand and explain social phenomena without making evaluative – i.e. normative – judgements about the well-being of people, and that identifying suffering and flourishing is necessary for any adequate social science.

Themes

  • Anti-naturalism in society, social science and philosophy.
  • Social science's confusions over the relations between science and values.
  • Beings who can suffer or flourish: biological bases of normativity.
  • The rationality/reasonableness/'aboutness' of emotions/feelings.
  • 'Differently-cultivated natures': normativity and cultural difference.
  • Concerns, commitments, attachments and their relation to well-being.
  • Critical social science and the critique of avoidable suffering and restricted flourishing.

Der Vortrag von Prof. Andrew Sayer findet im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ und als Begleitveranstaltung zum Jubiläum „100 Jahre Soziologie an der Goethe-Universität“ im Institut für Sozialforschung statt.


Vortragsreihe „Kritische Soziologie" im Wintersemester 2019/2020


"Zum Ökobauern gehen reicht nicht"

Interview mit Birgit Blättel-Mink in der Süddeutschen Zeitung am 06.09.2019


 

Nicht nur das Fliegen schadet der Umwelt, sondern auch das viele Einkaufen. Soziologin Birgit Blättel-Mink erklärt, wie nachhaltiger Konsum funktionieren kann.

Zum Beitrag


Vortragsreihe „Kritische Soziologie“

Wintersemester 2019/20


Ihr Verständnis der Soziologie als einer Instanz der kritischen gesellschaftlichen Selbstreflexion hat die Frankfurter Soziologie weltweit bekannt gemacht und auch heute noch ist das (inter-)nationale Bild der Frankfurter Soziologie hiervon geprägt. Die AG Kritische Soziologie, die sich vor einigen Jahren aus einer Kooperation von Industrie- und Organisationssoziolog*innen am IfS (Institut für Sozialforschung) und am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften heraus entwickelt hat, will auch im Jubiläumsjahr der Soziologie 2019 ihre erfolgreiche Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ fortführen.

Koordination: Birgit Blättel-Mink, Friedericke Hardering, Stephan Voswinkel und Luigi Wenzl
Kontakt: b.blaettel-mink@soz.uni-frankfurt.de

 
100 Jahre Soziologie an der Goethe Universität“ –

Andrew Sayer (Lancaster University)

Mo., 4. November 2019, 19 – 21 Uhr im Institut für Sozialforschung

Who's Afraid of Critical Social Science?: Overcoming Social Science's Fear of Naturalism.

Emmanuel Renault (Université Paris Nanterre)

Mi., 27. November 2019, 16 – 18 Uhr, Casino 1.801

Suffering at Work as a Political and Epistemological Problem

Jan Sparsam (Goethe-Universität)

Di., 17. Dezember 2019, 16 – 18 Uhr, SH 3.106

Soziologie ökonomischen Denkens als Gesellschaftstheorie

Christine Resch (Hochschule Ludwigshafen am Rhein)

Mi., 22. Januar 2020, 16 – 18 Uhr, SH 5.104

Adornos Fortschrittsbegriff: Veränderungen in die Katastrophe oder Möglichkeiten von Befreiung?

Katharina Hoppe (Goethe-Universität)

Mi., 12. Februar 2020, 16 – 18 Uhr, SH 3.101

Der Gegenwart antworten: Post-anthropozentrische Soziologie und post-heroische Kritik"


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Commons als konkrete feministische Utopie? Zur Diskussion des Begehrens feministischer Utopien in neo-liberalen Strukturen

Neuer Artikel von Luki Sarah Schmitz


Ausgehend von einer ambivalenten Diagnose der Bedeutung von Utopien in neoliberalen Gesellschaftsstrukturen – als überflüssig und zugleich kontinuierlich möglich – wird in dem Beitrag der Versuch unternommen, mit Rückgriff auf Ernst Blochs Konzept der „konkreten Utopie“ und feministischen Auseinandersetzungen um Utopien, eine eigene konzeptionelle Erweiterung hin zu konkreten feministischen Utopien zu vollziehen. Hierbei wird die Figur des ‚Inneren' bestimmt, welche sowohl analytisch den Prozess des Übergangs von einer Jetztzeit zur Zukunft impliziert, als auch eine inhaltliche Ausrichtung an der Frage von fairer sozialer Reproduktion orientiert ist. Diese Ausarbeitung der konkreten feministischen Utopie wird sodann auf das Phänomen der Commons, einem Versuch einer alternativen Wirtschafts- und Sozialform, angewandt und reflexiv damit in Dialog gebracht.

Schmitz, Luki Sarah (2019): Commons als konkrete feministische Utopie? Zur Diskussion des Begehrens feministischer Utopien in neo-liberalen Strukturen. In: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft. 28 (1), S. 59-72.


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Der Umgang von Soziologie-Professor_innen mit Habitus-Struktur-Konflikten. Eine praxeologisch-empirische Rekonstruktion

Neuer Artikel von Stephanie Knuth


Aufgrund ihres Fachwissens müssten Soziologielehrende gegenüber einer heterogenen sozio-kulturellen Zusammensetzung der Studierenden eine besondere Auf­merksam­keit bzw. Wachsamkeit haben und darauf achten, dass die Repro­duk­tion sozialer Un­gleich­heit in Hochschulbildungsprozessen von allen Beteiligten re­flek­tiert wird. Um die­ser These nachzugehen habe ich vier leitfadengestützte Inter­views mit Soziologie-Pro­fessor_innen aus der qualitativen-theoretischen Soziologie an hessischen Uni­ver­si­täten geführt. Ich habe untersucht, welche Orientierungen die Lehr­praxis von So­zio­logie-Professor_innen im Umgang mit habituellen Passungs­pro­blemen von Stu­die­ren­den aus nicht-akademischen Familien bestimmen. Der Beitrag stellt die zentralen Un­ter­­suchungs­ergebnisse dar.

Knuth, Stephanie (2019) Der Umgang von Soziologie-Professor_innen mit Habitus-Struktur-Konflikten. Eine praxeologisch-empirische Rekonstruktion. In: Soziologie,  Zeitschrift der DGS, Jahrgang 48, Heft 3, 2019, Campus Verlag, Frankfurt a.M., S. 317-335.


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Vortragsreihe: „Kritische Soziologie“ im Sommersemester 2019

Begleitveranstaltungen zum Jubiläum „100 Jahre Soziologie an der Goethe Universität“


Ihr Verständnis der Soziologie als einer Instanz der kritischen gesellschaftlichen Selbstreflexion hat die Frankfurter Soziologie weltweit bekannt gemacht, und auch heute noch ist das (inter-)nationale Bild der Frankfurter Soziologie hiervon geprägt. Die AG Kritische Soziologie, die sich vor einigen Jahren aus einer Kooperation von Industrie- und Organisationssoziolog*innen am IfS (Institut für Sozialforschung) und am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften heraus entwickelt hat, will auch im Jubiläumsjahr der Soziologie 2019 ihre erfolgreiche Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ fortführen.

Koordination: Prof'in Dr. Birgit Blättel-Mink; Dr*in Friedericke Hardering; PD Dr. Stephan Voswinkel; Dipl. Soz. Luigi Wenzl



Mi., 24. April 2019 – Dr. Frieder Vogelmann, Goethe-Universität Frankfurt a. M.
(18 - 20 Uhr, Raum SH 4.105)
Ohnmacht und Intensivierung. Zur Logik des Verantwortungsbegriffs in Lohnarbeit und Arbeitslosigkeit

Mi., 15. Mai 2019 - Dr. Susanne Martin, Justus-Liebig-Universität Gießen
(18 - 20 Uhr, Raum SH 4.105)
Begrenzte Möglichkeiten. (Kritische) Intellektuelle der Gegenwart

Mi., 05. Juni 2019 – PD Dr. Stephan Voswinkel, Institut für Sozialforschung
(16 - 18 Uhr, Raum SH 4.105)
Entfremdung und Aneignung in der Arbeit

Mi., 03. Juli 2019 – Dr. Doris Schweitzer, Justus-Liebig-Universität Gießen
(16 - 18 Uhr, Raum SH 4.105)
Naturverhältnisse im Recht. Überlegungen zum kritischen Potential der Rechte der Dinge


Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ im Sommersemester 2019


Birgit Blättel-Mink ist die neue Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Soziologie


Die Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Soziologie haben turnusmäßig über die Neubesetzung ihrer Gremien entschieden. Zur DGS-Vorsitzenden wurde Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink gewählt.

Die Wahlergebnisse können Sie im Auszählungsprotokoll einsehen.


Zur DGS-Webseite von Birgit Blättel-Mink


P&G Nachhaltigkeitspreis 2019

Bewerbungen bis zum 31.03.2019 möglich


Seit 1972 wird jährlich zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses der Johann Wolfgang Goethe-Universität für die beste im Jahresablauf entstandene auf Nachhaltigkeit fokussierte wissenschaftliche Arbeit der Nachhaltigkeitspreis verliehen. Bewerben können sich alle Angehörigen der Goethe-Universität, die seit dem 01.04.2018 wissenschaftliche Arbeiten aus allen gesellschaftlichen und ökologischen Bereichen der Nachhaltigkeitsforschung angefertigt haben.

Zur Bewerbung um den Preis sind folgende Unterlagen einzureichen: Ein selbstverfasstes Anschreiben (in zweifacher Ausfertigung), in dem deutlich dargestellt wird, worin die Umweltrelevanz bzw. der Nachhaltigkeitsaspekt der Arbeit besteht (1-2 Seiten), sowie zwei Exemplare der Arbeit. Bitte vergessen Sie nicht Ihre Privat- und E-Mail-Adresse anzugeben.

Das Kuratorium „Procter & Gamble Nachhaltigkeitspreis, Umweltbibliothek“ wird die eingereichten Arbeiten begutachten und die Preisträger auswählen.

Hauptpreis 5.000 Euro

Förderpreis 1.500 Euro

Wir freuen uns über aussagekräftige Bewerbungen, die bis zum 31.03.2019 zu richten sind an:

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Kuratorium „Procter & Gamble Nachhaltigkeitspreis, Umweltbibliothek“
c/o Frau Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink
Sekretariat Raum PEG 3G030 oder PEG Hauspost 31,
Campus Westend, 60629 Frankfurt am Main

E-Mail: b.blaettel-mink@soz.uni-frankfurt.de


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Paradoxien des Verbraucherverhaltens. Dokumentation der Jahreskonferenz 2017 des Netzwerks Verbraucherforschung

Neuer Sammelband von Birgit Blättel-Mink


Das Konsumentenverhalten ist für Unternehmen eine wichtige Kennzahl, um Marketingstrategien erfolgreich gestalten zu können. Nur wer seine Zielgruppe kennt, kann auf deren Bedürfnisse und Wünsche eingehen. Die wissenschaftliche Konferenz des Netzwerks Verbraucherforschung aus dem Jahr 2017 hatte zum Ziel, Paradoxien, Widersprüche und Ambivalenzen im Consumer Behaviour aufzudecken. Die Ergebnisse der Konferenz wurden in diesem Buch zur Verbraucherforschung festgehalten und analysiert.Neben der Thematisierung des verbraucherwissenschaftlichen Kontextes waren auch Sprecher aus der Politik an der Konferenz beteiligt. Aus diesem Grund werden auch die politischen Konsequenzen des Verhaltens von Verbrauchern in diesem Tagungsband diskutiert. Das Buch über die Verbraucherforschung berücksichtigt aktuelle Forschungsergebnisse. Gleichzeitig identifiziert es Forschungspotentiale für die Zukunft. Den Autoren ist es wichtig, nicht nur Wissenschaftlern einen Zugang zu diesem Wissen und den Erfahrungen zu liefern, sondern auch praxisbezogene Leser anzusprechen.

Themen

  • Privatheit und Datenschutz beim Online-Shopping
  • Paradoxien der Nutzung von IT-Systemen
  • Das Spannungsverhältnis von Mode und nachhaltigem Konsum
  • Widersprüche der Digitalisierung und des nachhaltigen Konsums
  • Verbraucherpolitische Implikationen
  • Konsequenzen für die Verbraucher- und Konsumforschung

Blättel-Mink, Birgit/ Kenning, Peter (Hrsg.) (2019) Paradoxien des Verbraucherverhaltens. Dokumentation der Jahreskonferenz 2017 des Netzwerks Verbraucherforschung, Springer Verlag.


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Krisenwissenschaft Soziologie - Wissenschaft in der Krise?

Neuer Beitrag von Birgit Blättel-Mink

 

Blättel-Mink, Birgit (2019) Krisenwissenschaft Soziologie - Wissenschaft in der Krise? In: Soziologie,  Zeitschrift der DGS, Jahrgang 48, Heft 1, 2019, Campus Verlag, Frankfurt a.M., S. 37-51.


Die Ökonomisierung des Krankenhauses

Neue Monografie von Robin Mohan


Der Umbau der Krankenhäuser zu Unternehmen wird immer wieder als in sich konsistente Rationalisierungsstrategie verhandelt. Aus soziologischer Perspektive wird hingegen deutlich: Die viel diskutierte ›Ökonomisierung‹ der Krankenhäuser ist ein in sich widersprüchlicher Prozess.

Robin Mohan zeichnet die Geschichte des Krankenhauses mithilfe einer an Marx, Weber und Bourdieu orientierten Gesellschaftstheorie der Ökonomisierung nach, die den Widerspruch von Gebrauchswert und Tauschwert zum verbindenden Leitmotiv erhebt. Ergänzt wird die Analyse durch eine arbeitssoziologische Studie, die rekonstruiert, wie sich die Ökonomisierungsprozesse aus der Sicht der Pflegekräfte darstellen.

Mohan, Robin (2019): Die Ökonomisierung des Krankenhauses. Eine Studie über den Wandel pflegerischer Arbeit. Bielefeld: transcript Verlag.


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Commons als konkrete feministische Utopie? Zur Diskussion des Begehrens nach Utopien vor dem Hintergrund neo-liberaler Strukturen

Vortrag von Sarah Luki Schmitz am 30.01.2019


Wie lässt sich das Verhältnis von Utopien zu gegenwärtigen Praktiken sowie Ansätzen alternativer Wirtschafts- und Sozialformen beschreiben? Welchen Stellenwert haben Utopien gegenwärtig für Gesellschaftsanalysen und -kritiken? Durch die Auseinandersetzung mit bestehenden Utopiekon­zepten soll ein erweitertes feministisches Utopieverständnis vorgestellt werden. Dieses wird anschließend als heuristische Folie genutzt, um Commons – als eine alternative Wirtschafts- und Sozialform – auf die Frage des utopischen Gehalts hin untersuchen zu können. Dadurch werden Erkenntnisse über das Spannungsverhältnis von Commons als emanzipatorischer Ansatz und/oder als Teil neo-liberaler Gesellschaftstransformation möglich.

Der Vortrag findet am Mittwoch, den 30.01.2019, um 16 Uhr c.t., Campus Westend, Seminarhaus SH 2.104 im Rahmen der Vortragsreihe Kritische Soziologie statt.

Sarah Luki Schmitz arbeitet am Institut für Soziologie an der Goethe Universität und forscht und lehrt zu alternativen Wirtschafts- und Sozialformen, (queer-) materialistischen Feminismen sowie soziologischer Theoriebildung. Ein Artikel zu feministischen Utopietheorien wird im Frühjahr in der Femina Politica erscheinen.

Briken, Kendra /Blättel-Mink, Birgit /Rau, Alexandra /Siegel, Tilla (2018): „Sei ohne Sorge". Vom Vermessen und Un/Sichtbarmachen akademischer Sorgearbeit in der neoliberalen Hochschule. In: Hark, Sabine /Hofbauer, Johanna (Hrsg.): Vermessene Räume, gespannte Beziehungen, Suhrkamp Verlag, Berlin, S. 311-339


Lamichhane Dhimal, Mandira (2018): Gender Dimensions of Health Impact of Climate Change in Nepal, Nomos Verlag, Baden-Baden, 271 S.


Vortrag von Dr. Saša Bosančić(Goethe Universität Frankfurt) am Mittwoch, den 05.12.2018, um 16 Uhr c.t., Campus Westend, Seminarhaus SH 2.104. Thema: Empirische Subjektivierungsforschung als kritische Gesellschaftsanalyse“ im Rahmen der Vortragsreihe Kritische Soziologie (veranstaltet von B. Blättel-Mink, F. Hardering, S. Voswinkel, L. Wenzl).

Die empirische Subjektivierungsforschung befasst sich mit den Wechselbeziehungen zwischen menschlichen Selbstverhältnissen, Identitäten und Biographien einerseits und den normativen, kulturellen und diskursiven Wissens- und Wahrheitsordnungen andererseits. Dabei werden aus einer machttheoretischen Perspektive sowohl die gesellschaftlichen Verhältnisse kritisch analysiert, als auch die kritischen und widerständigen Potentiale der handelnden und verkörperten Menschen ausgelotet werden. In dem Vortrag wird diese Doppelperspektive anhand von empirischen Studien diskutiert, die die ökonomischen Marginalisierung und diskursiv-kulturelle Stigmatisierung von vermeintlich ‘gering-qualifizierten’ ArbeitnehmerInnen oder Menschen mit ‘Lernbehinderungen’ untersuchen. Dabei wird deutlich gemacht, dass Menschen gegenüber den defizitären Adressierungen unterschiedliche Handlungspotentiale aufweisen können, die sich jenseits von vollständiger Unterwerfung oder subversiver Widerständigkeit auf einem breiten Spektrum mehr oder weniger kreativ-eigensinniger menschlicher Reaktionsweisen entfalten.

Dr. Saša Bosančić ist Vertretungsprofessor für den Bereich Soziologie mit dem Schwerpunkt Soziale Ungleichheit an der Goethe Universität Frankfurt und Akademischer Rat an der Universität Augsburg, Lehrstuhl für Soziologie. 


Vortrag von PD Dr. Karin Stögner (Goethe Universität Frankfurt) am Mittwoch, den 21.11.2018, um 16 Uhr c.t., Campus Westend, Seminarhaus SH 5.104. Thema: - "Natur als Ideologie - Intersektionen von Antisemitismus und Sexismus“ im Rahmen der Vortragsreihe Kritische Soziologie (veranstaltet von B. Blättel-Mink, F. Hardering, S. Voswinkel, L. Wenzl).

Worin bestehen die Konstruktionen des „Jüdischen“ und des „Weiblichen“ in Antisemitismus und Sexismus? Und lassen sich darin Gemeinsamkeiten aufzeigen, welche zum Verständnis ihrer ideologischen Strukturen, Funktionen und Motivationen beitragen? Diesen Fragen geht Karin Stögner in ihrem Vortrag nach. Sie analysiert Antisemitismus und Sexismus als zwei durchaus unterschiedliche Ideologien, die in Praxis und Diskurs widersprüchliche, aber umso wirkungsvollere Vermittlungen eingehen.

PD Dr. Karin Stögner ist Gastprofessorin für Kritische Gesellschaftstheorie an der Goethe Universität Frankfurt und Privatdozentin an der Universität Wien. Sie koordiniert das Forschungsnetzwerk Ethnic Relations, Racism and Antisemitism in der European Sociological Association. 2014 veröffentlichte sie bei Nomos den Band Antisemitismus und Sexismus. Historisch-gesellschaftliche Konstellationen in der Reihe „Interdisziplinäre Antisemitismusforschung“. 


Wenzl, Luigi und Blättel-Mink, Birgit (2018). Grandfathers For Rent – If Aging Men Care. In: Masculinities. A Journal of Identity and Culture, 9-10: 65-96


Vortrag von Dr. Friedericke Hardering (Goethe Universität Frankfurt) am Mittwoch, den 24.10.2018, um 16 Uhr c.t., Campus Westend, Seminarhaus SH 5.104. Thema: - "Wie leiste ich einen gesellschaftlichen Beitrag mit meiner Arbeit?" – Befunde aus helfenden Berufen -  im Rahmen der Vortragsreihe Kritische Soziologie (veranstaltet von B. Blättel-Mink, F. Hardering, S. Voswinkel, L. Wenzl).


Pettibone, Lisa; Blättel-Mink, Birgit u.a.: Transdisciplinary Sustainability Research and Citizen Science: Options for Mutual Learning, GAIA 27/2 (2018): 222 – 225


21.-22.04.2018 | 10 Uhr | Campus Westend, Seminarhaus
Tagung: Marx in Hessen, Tagung anlässlich des 200. Geburtstags von Karl Marx | Kooperationsveranstaltung mit Apl. Prof. Dr. Alex Demirović + Prof. Dr. Bernd Belina, Goethe Universität und Rosa Luxemburg Stiftung u.a.


Birgit Blättel-Mink, Sarah Schmitz, Alexandra Rau (2018): Postwachstumsprojekte - Neue soziale Praktiken in Zeiten der Vielfachkrise des Kapitalismus. In: Kannengiesser, Sigrid /Weller, Ines (Hrsg.): Konsumkritische Projekte und Praktiken - Interdisziplinäre Perspektiven auf gemeinschaftlichen Konsum, oekom verlag, München, S. 57-73


Vortrag von Darja Klingenberg (Goethe Universität Frankfurt) am Mittwoch, den 04.07.2018, um 16 Uhr c.t., Campus Westend, Seminarhaus SH 5.105. Thema: "Wohnen als Feld kritischer Migrationsforschung. Oder warum das Wohnen von Migrant_innen politisch ist." im Rahmen der Vortragsreihe Kritische Soziologie (veranstaltet von B. Blättel-Mink, F. Hardering, S. Voswinkel, L. Wenzl).


Vortrag von Carolin Mauritz (TU Darmstadt / Institut für Sozialforschung) am Mittwoch, den 06.06.2018, um 16 Uhr c.t., Campus Westend, Seminarhaus SH 5.105. Thema: "Arbeiten wir? - Drei Zugänge zur 'freiwilligen" Arbeit?"
im Rahmen der Vortragsreihe Kritische Soziologie (veranstaltet von B. Blättel-Mink, F. Hardering, S. Voswinkel, L. Wenzl).


Vortrag von Prof. Dr. Ilse Lenz am Mi., 25.04.2018, um 16 Uhr c.t., SH 5.105: "Genderflexer? Zum Wandel von Kapitalismus und Geschlechterordnung", i.R.d. Vortragsreihe "Kritische Soziologie" (Blättel-Mink, Hardering, Voswinkel, Wenzl).


Diskussions-Veranstaltung "Slow Science – Ausweg aus der „evolutionären Sackgasse“ der Exzellenz?am Donnerstag, den 25. Januar 2018, 16.00 c.t., Casino 1.811, Campus Westend, mit Prof. Dr. Peter Weichhart (Universität Wien) und Dr. des. Johanna Leinius (Universität Kassel), Moderation: Prof. Dr. Kira Kosnick (Goethe-Universität, Demokratische Liste im Senat).

Die knapper werdende Grundausstattung von Universitäten führt zu einem zunehmenden Wettbewerb um Drittmittel, welche im Übrigen mehr und mehr dazu genutzt werden, die Lehre zu finanzieren. Die Leistungen der Hochschullehrer*innen, der Doktorand*innen und Postdoktorand*innen, aber auch der Studierenden werden vermessen, evaluiert und sanktioniert. Folgen sind Erschöpfung, Studienabbruch und die vorzeitige Aufgabe der Hoffnung auf eine Universitätskarriere. Verschärft wird diese Entwicklung noch einmal durch die Idee, die Universitäten in der Exzellenzinitiative gegeneinander antreten zu lassen, aber auch innerhalb der Universitäten den exzellenten „Leuchtturm“ der „Normalwissenschaft“ gegenüber zu stellen. „Wir arbeiten zunehmend am Limit!“ Diese Beobachtung hat die Demokratische Liste im Senat dazu veranlasst, sich nicht nur gegen die Exzellenzinitiative zu stellen, sondern auch ein Umdenken in Richtung „Slow Science“ einzuläuten. Es wird Zeit, die Spielregeln insgesamt zu diskutieren und zu verändern. Aber, können wir uns das überhaupt leisten?
Darüber wollen wir diskutieren mit Univ.-Prof. Dr. i.R. Peter Weichhart (Universität Wien), der durch den Aufsatz „Slow Science versus Exzellenzstalinismus. Vom Nutzen wissenschaftlicher Reflexionen abseits der Evaluierungsbuchhaltung“ die Debatte mit prägte, und Dr. des. Johanna Leinius (Universität Kassel), die in ihrer Zeit an der Goethe- Universität die Interessen der Wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen im Senat vertreten hat.

Demokratische Liste im Senat (DL) │ Kontakt/Sprecherin: Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink, Institut für Soziologie, FB 03 │ b.blaettel-mink@soz.uni-frankfurt.de


Positionspapier des Arbeitsbereichs Industrie- und Organisationssoziologie anläßlich des Wissenschaftstags Geschlechterforschung #4genderstudies


Vortrag von Dr. Greta Wagner (Exzellenzcluster Die Herausbildung normativer Ordnungen, Goethe-Universität) am Mittwoch, den 7. Februar 2018, um 16 Uhr c.t., Raum SH 4.101, Seminarhaus Campus Westend. Thema: „Helfen in der Krise – Solidarität oder Wohltätigkeit?“ im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ (veranstaltet von B.Blättel-Mink /F. Hardering).


Open Space - AG Kritische Soziologie und Studierende am Mittwoch, den 17. Januar 2018, um 16 Uhr c.t., Raum SH 4.101, Seminarhaus Campus Westend.
Bei unserem Mini-Open-Space laden wir alle Interessierten herzlich ein, über aktuelle Themen und Fragen der kritischen Soziologie sowie über Möglichkeiten weiterer Zusammenarbeit zu sprechen. JedeR kann eigene Themen einbringen, die in Kleingruppen diskutiert werden. Anschließend werden die diskutierten Themen im Plenum vorgestellt. Die Ziele des Mini-Open-Space sind Austausch, Vernetzung und Planung weiterer Aktivitäten (im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ - veranstaltet von B.Blättel-Mink /F. Hardering).

Blättel-Mink, Birgit (2017): Varieties of Prosuming - konzeptionelle Überlegungen und empirische Befunde zur veränderten Rolle von Konsument_innen. In: Kenning, Peter /Lamla, Jörn (Hrsg.): Entgrenzungen des Konsums, Dokumentation der Jahreskonferenz des Netzwerks Verbraucherforschung, Springer Gabler, S. 17-31


Blättel-Mink, Birgit (2017) Transdisziplinarität. Rezension von: Defila, Rico u Di Giulio, Antonietta (Hrsg.): Transdisziplinär forschen - zwischen Ideal und gelebter Praxis. Hotspots, Geschichten, Wirkungen. Frankfurt am Main: Campus Verlag 2016 in Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 69:537-540


Vortrag von Alex Demirovic am Mittwoch, den 29. November 2017, um 16 Uhr c.t., Raum SH 4.101, Seminarhaus Campus Westend. Thema: „Die Historizität der Hegemonie - Gramscianische Perspektiven auf den Neoliberalismus“ im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ (veranstaltet von B.Blättel-Mink /F. Hardering).


Vortrag von Thomas Lemke am Mittwoch, den 1. November 2017, um 16 Uhr c.t., Raum SH 3.104, Seminarhaus Campus Westend. Thema: „ ‚Suspendiertes Leben‘. Bausteine einer kritischen Soziologie kryotechnologischer Praktiken“ im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ (veranstaltet von B.Blättel-Mink /F. Hardering).


Neue Schriftenreihe „Sozialwissenschaften und Berufspraxis“ bei Springer VS! Call for Papers zu „ Flüchtigkeiten – Sozialwissenschaftliche Debatten“


Blättel-Mink, Birgit (2017), Transdisziplinarität. In: KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, (), 1-4, DOI: 10.1007/s11577-017-0472-z
als 'Online First'-Artikel verfügbar:
http://link.springer.com/article/10.1007/s11577-017-0472-z


Birgit Blättel-Mink, Moritz Boddenberg, Lenard Gunkel, Sarah Schmitz und Franziska Vaessen (2017): Beyond the Market – New Practices of Supply in Times of Crisis. The Example Community-Supported Agriculture. In: International Journal of Consumer Studies, Nr. 41, S. 415-421


Gastvortrag von Dr. Kendra Briken (University of Strathclyde, Glasgow, UK) am Mittwoch, den 5. Juli 2017, um 18 Uhr c.t., Raum SH 5.101, Seminarhaus Campus Westend. Der Vortrag zum Thema  KAPOVAZ 4.0 – Arbeit auf Abruf in der Gig Economy. Das Beispiel der zero hour contracts in UK.“ findet im Rahmen der Vortragsreihe „Gegenstände der Kritik“  statt.


Dr. Daniela Gottschlich: Commons und Care - Strategien und Debatten für solidarische Praktiken

03. Juli 2017 – HZ 15 (Hörsaalzentrum), 14-16 Uhr

Unter Commons werden theoretische Ansätze und soziale Praktiken definiert, bei denen Güter geteilt und gemeinschaftlich verwaltet werden. Commons erfüllen dabei meist auch eine ideologische Funktion, indem sie einen Gegenentwurf zu kapitalistischen Gesellschaftslogiken, hier insbesondere der Logik des Eigentums und der Logik der Kapitalprofitorientierung, setzen. Dies umspannt auch die Frage des Potentials für gesamtgesellschaftliche Transformationen. Aus feministischer Perspektive stellt die Transformation von Privateigentum in Gemeinschaftsgüter zwar ein zentraler Schritt dar, jedoch ist dies nicht ausreichend. Fragen von Reproduktionsarbeit und Care-Leistungen werden in den Debatten um Commons nicht selten ausgeblendet und als gesellschaftlich notwendige Tätigkeiten negiert. Daniela Gottschlich möchte in diese Lücke intervenieren und Logiken der Commons und Care-Theorie verbinden. Daher werden wir uns gemeinsam mit ihr theoretischen Perspektiven zu Care widmen, um darauf aufbauend an praktischen Beispielen zu diskutieren, wo Überschneidungen, aber eben auch Unterschiede in den Ansätze sind. Letztlich soll es darum gehen beide Debatten produktiv zu erweitern.

Da es sich um eine Veranstaltung im Rahmen eines regulären Seminars zu Commonsökonomie handelt, werden externe Interessierte gebeten sich bei der Dozentin Sarah Schmitz vorab zu melden (E-Mail: s.schmitz@em.uni-frankfurt.de)


Blättel-Mink, Birgit/Rau, Alexandra/Schmitz, Sarah (2017) Arbeit in der Postwachstumsgesellschaft. In: Diefenbacher, Hans/Held, Benjamin/Rodenhäuser, Dorothee (Hrsg.): Ende des Wachstums - Arbeit ohne Ende? Arbeiten in einer Wachstumsgesellschaft. Metropolis Verlag, Marburg, S. 185-222
Verlagsinformation


Gastvortrag von Fredrick Odhiambo Ajwang  (Faculty of Arts & Social Sciences, The Open University, Milton Keynes, UK) mit dem Titel: „Stable transactions in unstable markets. Making an argument for a theory of market clientelism“ am Montag, den 19. Juni 2017, um 18 Uhr c.t., Raum SH 3.104, Seminarhaus Campus Westend.


Vortrag von Sarah Lenz, M.A. (Institut für Soziologie, FB 03) am Mittwoch, den 7. Juni 2017, um 18 Uhr c.t., Raum SH 5.101, Seminarhaus Campus Westend. Der Vortrag zum Thema  „Unsere Währung heißt Wandel!?“ Ethische Banken zwischen moralischer Selbstverpflichtung und ökonomischer Expansion findet im Rahmen der Vortragsreihe „Gegenstände der Kritik“  statt.


Vortrag von PD Dr. Peter Wehling  (Institut für Soziologie, FB 03) am Mittwoch, den 17. Mai 2017, um 18 Uhr c.t., Raum SH 5.101, Seminarhaus Campus Westend. Der Vortrag zum Thema  „Anlageträger-Screening - ein fragwürdiges genetisches Testverfahren und die Perspektiven soziologischer Kritikfindet im Rahmen der Vortragsreihe „Gegenstände der Kritik“  statt.


Moritz Boddenberg, Max Heinrich Frauenlob, Lenard Gunkel, Sarah Schmitz, Franziska Vaessen und Blättel-Mink, Birgit (2017) Solidarische Landwirtschaft als innovative Praxis - Potenziale für einen sozial-ökologischen Wandel. In: Melanie Jaeger-Erben / Jana Rückert-John / Martina Schäfer (Hrsg.): Soziale Innovationen für nachhaltigen Konsum. Springer VS, Innovation + Gesellschaft, Wiesbaden, S. 125 - 148.
Verlagsinformation


Gastvortrag von Dr. Thomas Matys (Fernuniversität Hagen) am Dienstag, den 31. Januar 2017, 12 Uhr c.t., SH Raum 4 G 101, Campus Westend. Der Vortrag zum Thema „Organisation als Institution. Rating-Agenturen in Zeiten globaler Finanzkrisen"  findet im Rahmen der Veranstaltung „Konzepte und aktuelle Themen der Arbeits- und Organisationssoziologie“ (Prof. Dr. B. Blättel-Mink) statt.

Wenn Opa nur geliehen ist. Zeitungsartikel von Kerstin Mitternacht über das Projekt der Leih-Opas, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 15.08.2016


Krings, Bettina-Johanna (2016) Strategien der Indivualisierung. Neue Konzepte und Befunde zur soziologischen Individualisierungsthese. transcript, Bielefeld, 301 S.


Dalichau, Dirk (2016) Rationalisierung im Konsum. Eine enthnographische Studie von Einkaufspraktiken am Beispiel von Frankfurt am Main. Springer VS, Wiesbaden, 268 S.


Moritz Boddenberg, Lenard Gunkel, Sarah Schmitz, Franziska Vaessen und Blättel-Mink, Birgit (2016) Jenseits des Marktes - Neue Praktiken der Versorgung in Zeiten der Krise. Das Beispiel Solidarischer Landwirtschaft. In: Sachweh, Patrick / Münnich Sascha (Hrsg.): Kapitalismus als Lebensform. Deutungsmuster, Legitimation und Kritik in der Marktgesellschaft. Springer VS, Wirtschaft + Gesellschaft, Wiesbaden, S. 245 - 272.


Blättel-Mink, Birgit (2016) Konsum und Nachhaltigkeit. In: Besio, Christina/Romano, Gaetano (Hrsg.): Zum gesellschaftlichen Umgang mit dem Klimawandel. Nomos, Umweltsoziologie Band 1, Baden-Baden, S. 241 - 268.


Vortrag von Harald Wolf (Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen) am Dienstag, den 12. Juli 2016, um 18 Uhr c.t., Raum SH 3.105, Seminarhaus Campus Westend. Der Vortrag zum Thema  „Die schärfsten Kritiker der Elche sind selber welche. Normative Ansprüche und Kritik an Erwerbsarbeit“ findet im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ sowie der Gastprofessur Kritische Gesellschaftstheorie statt.


Vortrag von Robin Mohan (IPP Transnational Goethe Universität, Frankfurt am Main) am Dienstag, den 14. Juni 2016, um 18 Uhr c.t., Raum SH 3.105, Seminarhaus Campus Westend. Der Vortrag zum Thema  „Die Ökonomisierung der Krankenhäuser und ihre Bedeutung für den Arbeitsalltag der Pflegekräfte“ findet im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ sowie der Gastprofessur Kritische Gesellschaftstheorie statt.


Vortrag von Sarah Speck (Institut für Sozialforschung, Frankfurt) am Dienstag, den 24. Mai 2016, um 18 Uhr c.t., Raum SH 3.105, Seminarhaus Campus Westend. Der Vortrag zum Thema  „Liebe, Autonomie, Arbeitsteilung. Zur Kritik partnerschaftlicher Geschlechterarrangements“ findet im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ sowie der Gastprofessur Kritische Gesellschaftstheorie statt.


„Third Mission“ – wie und für wen?  am  Montag, den 9. Mai 2016, 18.00 c.t.,  PEG 1. G191
Diskutand_innen:

Prof. Dr. Peer Pasternack (Direktor Institut für Hochschulforschung - HoF, Halle-Wittenberg), Prof. Dr. Manfred Schubert Zsilavecz (Vizepräsident Goethe-Universität), Myrella Dorn (Vertreterin der Studierenden)
Moderation: Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink (Demokratische Liste im Senat)

Das Präsidium der Goethe-Universität hat einen universitätsinternen Prozess der Identifizierung, Selbstvergewisserung und Systematisierung von Third Mission Aktivitäten eingeleitet. Die zentralen Herausforderungen bei der Implementierung einer solchen Transfer-Strategie bestehen in der Identifikation und der Systematisierung von Aktivitäten, aber auch in der Verortung dieser Aktivitäten innerhalb der Universität. Eine ganz Reihe an Fragen sind dabei noch nicht endgültig beantwortet: wie reiht sich die Third Mission in die Prozesse von Lehre und Forschung ein, wie organisiert man Third Mission Aktivitäten, wer sind die Adressat/innen dieser Aktivitäten? Darüber soll in dieser Veranstaltung diskutiert werden. Dabei geht es zum einen um die generelle Debatte um Third Mission, zum anderen geht es um die spezifischen Herausforderungen von Third Mission für die Goethe Universität, die sich als relativ junge Stiftungsuniversität der Tradition einer Kritischen Theorie verpflichtet sieht und ihren Studierenden und Mitgliedern optimale Lehr- und Forschungsbedingungen, aber auch optimale Chancen der gesellschaftlichen Nutzung ihres Wissens ermöglichen will.

Vortrag von Ferdinand Sutterlüty (Goethe-Universität, FB 03, Institut für Soziologie) am Dienstag, den 3. Mai 2016, um 18 Uhr c.t., im Institut für Sozialforschung, Senckenberganalge 26, Raum 1, Frankfurt am Main.
Der Vortrag zum Thema  „Normative Paradoxien der rechtsstaatlichen Sorge um das Kindeswohl“ findet im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“, dem Arbeitskreis Familie, Sozialisation, Geschlechterverhältnisse sowie der Gastprofessur Kritische Gesellschaftstheorie statt.

Blättel-Mink, Birgit (2016) Berufung zu Freiheit und Vielfalt: Soziologieprofessur an einer Universität. In: Berger, Wolfram/Späte, Katrin/Wiesemann, Paula (Hrsg.): Handbuch sozialwissenschaftliche Berufsfelder. Wiesbaden, Springer, S. 215 -226


Blättel-Mink, Birgit/Dalichau, Dirk (2016) Organizations as Change Agents Towards New Modes of (Sustainable) Mobility: Insights from Practice Oriented Projects. In: Fornahl, Dirk/Hülsmann, Michael (Hrsg.): Markets and Policy Measures in the Evolution of Electric Mobility. Springer, Heidelberg, S. 131 -144

http://link.springer.com/chapter/10.1007%2F978-3-319-24229-3_8

Blättel-Mink, Birgit & Rau, Alexandra & Schmitz, Sarah (2015): Solidarische Landwirtschaft: Die neue Saat, Eine alte soziale Praktik entfaltet neue (Postwachstums-)Potenziale: Die Solidarische Landwirtschaft gibt Impulse für die Gestaltung einer neuen, nachhaltigen Ökonomie. Trend Update, Online-Service des Zukunftsinstituts, Fokusthema "Next Economy" Teil 3 



Vortrag von Diana Hummel (Institut für sozial-ökologische Forschung, ISOE, Frankfurt am Main) am Dienstag, den 8. Dezember 2015, um 18 Uhr c.t., Seminarhaus, Raum SH 5.101. Der Vortrag zum Thema „ Klimaflüchtlinge – Ein Blick auf den Stand der wissenschaftlichen Debatte " findet im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ statt.

Blättel-Mink, Birgit (2015) Diffusionsprozesse sozialer Innovationen erforschen. In: Sozialwissenschaften und Berufspraxis. Jg. 38, Heft 2, S. 177-192.

Blättel-Mink, Birgit/Dalichau, Dirk (2015) Soziale Innovationen zur nachhaltigen Mobilität. Der Beitrag soziologischer Theorie und Praxis zur Förderung von Nachhaltigkeit. In: Sozialwissenschaften und Berufspraxis. Jg. 38, Heft 2, S. 193-204.


Blättel-Mink, Birgit (2015) Re-Akkreditierung im Rahmen der Systemakkreditierung. Das Beispiel Soziologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. In: Sozialwissenschaften und Berufspraxis. Jg. 38, Heft 1, S. 127-136.


Dirk Dalichau Die Akzeptanz von Elektroautos. In: Praxis der Naturwissenschaften, Physik in der Schule, Heft Nr. 8/64. Jg., Dez. 2015, Aulis Verlag, S.35-38

Leihopas – Wenn Männer der dritten Lebensphase Kinder betreuen. Eine Vorstudie

Die explorative Vorstudie untersucht das Phänomen des Leihopas in Hessen. Im Fokus stehen also „alte(rnde)“ Männer, die nacherwerbliche Kinderfremdbetreuung leisten und dadurch mit „typischen“ nacherwerblichen Aktivitäten der gleichen Genusgruppe brechen. Zunächst werden quantitative Daten hinsichtlich der Struktur und Verbreitung des Phänomens bestimmt. Auf der Basis von leitfadengestützten Interviews werden darauf erstens zentrale Motive sowie Ursachen der Leihopaschaft und zweitens die Ausgestaltung der Care-Praxis rekonstruiert. Der analytische Rahmen speist sich dabei aus drei Diskursen: die Diagnose einer (sozialen) Reproduktionskrise, die Prekarisierung von Arbeit und Leben sowie die Debatte um „aktive(s) Alte(rn)“. Ob und inwieweit dabei auch tradierte und/oder sich verändernde Männlichkeitsvorstellungen und damit korrespondierende Konzepte von Großväterlichkeit subjektseitig thematisiert werden, ist die zentrale geschlechtssoziologische Fragestellung der Untersuchung. Hierzu werden im Rahmen der qualitativen Untersuchungsphase ebenfalls Leihomas befragt, die ein komparatives Maß für die Interpretation darstellen.

Projektleitung: Prof. Dr. Birgit, Blättel-Mink / Dr. Alexandra, Rau
Projektmitarbeit: Luigi Wenzl, Dipl.-Soz.
Projektdauer: Juni 2015 – November 2016
Gefördert durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst


Vortrag von Friedericke Hardering (Goethe-Universität, FB 03, Institut für Soziologie) am Dienstag, den 27. Oktober 2015, um 18 Uhr c.t., PEG, Raum G 202. Der Vortrag zum Thema „Arbeit bedeutsam machen: Über Praktiken der Sinnzuschreibung und die Herstellung subjektiver Handlungsfähigkeit" findet im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ statt.

Blättel-Mink, Birgit (2015): Meyer/Rowan (1977): Institutionalized Organizations, S. 471 - 474 und Zucker (1983) Organizations as Institutions, S. 762 -765. In: Kühl, Stefan (Hg.) Schlüsselwerke der Organisationsforschung. Wiesbaden, Springer-VS Verlag.

zum Buch - Verlagsinformation


Rau, Alexandra (2015): Historische Ontologie unserer selbst, Subjektivierung und Psychopolitik. In: Bargetz, Brigitte/ Ludwig, Gundula/ Sauer, Birgit (Hg.): Gouvernementalität und Geschlecht. Politische Theorie im Anschluss an Michel Foucault. Frankfurt/New York, 185-206


Steinhardt, Isabel (2015): Lehre stärkt Forschung - Studiengangsentwicklung durch ProfessorInnen im Handlungssystem Universität, Springer-VS Verlag, 297 S.

zum Buch Verlagsinformation


Zur Tagung „Energiegenossenschaften als Vorreiter der Prosumer-Idee - Das Klima durch genossenschaftliche Selbstversorgung schützen“ lädt der Bundesverein zur Förderung des Genossenschaftsgedankens e.V. anlässlich des internationalen Genossenschaftstages in eine angenehme Umgebung ein: in die Evangelische Akademie Loccum vom 03.7.-05.07.2015.


Blättel-Mink, Birgit / Menez, Raphael (2015) Kompendium der Innovationsforschung (2. Auflage), Springer-VS Verlag, Wiesbaden

zum Buch_Verlagsinformation


Gastvortrag von Dr. Arianna Ferrari  und Bettina-Johanna Krings (Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse, ITAS, Karlsruhe) am Mittwoch, den 3. Juni 2015, um 18 Uhr c.t., Raum SH 5.105 (Neues Seminarhaus, Campus Westend). Der Vortrag zum Thema Technisiertes Schlachten als eine Form instrumenteller Vernunft in aktuellen Gesellschaften
– neue Formen der Kritik
findet im Rahmen der Vortragsreihe „Kritische Soziologie“ statt.


Wenn Frauen zu Familienernährerinnen werden –
Zur Bedeutung und Konstruktion von Geschlecht/sidentitäten in Familien mit weiblichem Haushaltsvorstand im Kontext der Prekarisierung von Arbeits- und Lebensverhältnissen

Im Zentrum des beantragten Projekts stehen Familien, in denen als Folge einer Prekarisierung erwerbstätige Frauen zu den Haupternährerinnen geworden sind und damit eine Funktion übernehmen, die zuvor – dem traditionellen Verständnis entsprechend – dem männlichen Part zugeordnet war. Konkret soll die Frage untersucht werden, ob und wie diese Arrangementveränderung die Konstruktion der Geschlechtsidentitäten irritiert, ob und wie damit Anerkennungsnormen in der Paarbeziehung neu verhandelt werden und schließlich ob und wie die traditionellen Konzepte von Weiblichkeit und Männlichkeit rekonfiguriert oder reaffirmiert werden. Mit dieser Fragestellung verortet sich das beantragte Projekt im noch jungen Feld der Prekaritätsforschung, schlägt jedoch eine Brücke zur Geschlechter- und Familienforschung.

Gefördert von der Goethe-Universität Frankfurt und dem FB03 im Rahmen der „Kleinen Gender Projekte“
Projektleitung: Dr. Alexandra Rau/ Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink
Projektmitarbeiter_in: Sarah Schmitz
Kontakt: b.blaettel-mink@soz.uni-frankfurt.de/ rau@soz.uni-frankfurt.de


Soziale Innovation Verstehen

12.-14. Juni 2015, Goethe-Universität Frankfurt

Tagung für Angewandte Sozialwissenschaften
des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK), Zentrum der Goethe-Universität Frankfurt am Main und des BDS (Berufsverband Deutscher SoziologInnen e.v.) in Kooperation mit der Sozialforschungsstelle Dortmund, Zentrale Wissenschaftliche Einrichtung der TU Dortmund

Soziale Innovation ist, wenn viele etwas anders machen. So einfach könnte man es auf den Punkt bringen.
Die Tagung soll dazu beitragen, Innovationen in der Gesellschaft als soziale Prozesse zu begreifen und deren Verläufe verstehend nachzuvollziehen und mitgestaltend zu begleiten. Konkrete Prozesse sozialer Innovation sollen in unterschiedlichen sozialen Bereichen greifbar gemacht werden.


Das Team von Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink ist am GoetheLab beteiligt und führte im Juni 2014 zusammen mit den Fachbereichen Chemie und Physik das Teilprojekt "Elektromobilität" durch.
 
 
GoetheLab ist das gemeinsame Programm der Fachbereiche für Schülerinnen und Schüler. GoetheLab bietet Schulklassen und Oberstufenkursen die Möglichkeit in ganztätgigen Workshops interdisziplinäre Projekte zu erleben, die Universität und ihre Forschungseinrichtungen kennenzulernen und sich mit wissenschaftlichen Herausforderungen und Fragen zu befassen.
Weitere Informationen zur Beteiligung des Teams von Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink finden Sie unter der Projektübersicht. Informationen zum Gesamtprogramm GoetheLab finden Sie hier.
 

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Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink

Goethe-Universität Frankfurt a.M.
Fachbereich 03 Gesellschaftswissenschaften
Institut für Soziologie
Schwerpunkt Industrie- und Organisationssoziologie

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