PROMOTIONSKOLLEG: Psychosoziale Folgen von Migration und Flucht - generationale Dynamiken und adoleszente Verläufe

Das Promotionskolleg zielt auf die transdisziplinäre Erforschung der psychosozialen Folgen von Migration und Flucht angesichts prekärer gesellschaftlicher Rahmenbedingungen. Gegenstand der qualitativen Untersuchung bilden insbesondere Familienbeziehungen, adoleszente Entwicklungen und Generationendynamiken im Kontext von Flucht und Migration. Promotionsprojekte sind möglich in Soziologie und Sozialpsychologie, in erziehungswissenschaftlicher Erforschung von Bildungsbiographien, in Kinder- und Jugendpsychologie sowie in klinischer Psychoanalyse und Medizin/Psychosomatik.

Projektleitung: Prof. Dr. Vera King (u.a.)

Projektlaufzeit: Seit 2018


Das vermessene Leben. Produktive und kontraproduktive Folgen der Quantifizierung in der digital optimierenden Gesellschaft

Gegenstand des Projekts sind die ambivalenten Folgen einer in hohem Maße auf quantitative Steigerung ausgerichteten Optimierungslogik, wie sie im Zuge des digitalen Wandels an Bedeutung gewonnen hat. Mittels eines dreigliedrigen Projektdesigns sollen produktive und kontraproduktive Dimensionen der ‚Orientierung an der Zahl‘ und der Vermessung des Lebens im Kontext von organisationalen und individuellen digitalen Optimierungsprozessen und hinsichtlich ihrer intersubjektiven und psychischen Bedeutungen untersucht werden.
Das geplante Projekt baut somit auf das von der VolkswagenStiftung im Rahmen seines Programms ‚Schlüsselthemen für Wissenschaft und Gesellschaft‘ geförderte Projekt „Aporien der Perfektionierung in der beschleunigten Moderne. Gegenwärtiger kultureller Wandel von Selbstentwürfen, Beziehungsgestaltungen und Körperpraktiken“ (APAS) auf, das die Bedeutung und Folgen der Anforderungen an Optimierung sozialer Praxis in unterschiedlichen gesellschaftlichen Feldern und Lebensbereichen und mit Blick auf Veränderungen kultureller Normen und Konstrukte von ‚Normalität‘ und ‚Pathologie‘ erforscht hat.

Die Teilprojekte untersuchen dazu folgende Bereiche digital quantifizierender Optimierung:

Teilprojekt I (Jena): Die Bedeutung von und Orientierung an Zahlen in den Handlungspraktiken und Interaktionsmodi professioneller Organisationen.

Teilprojekt II (Frankfurt/M.): Die Bedeutung von und Orientierung an Zahlen, insbesondere in der Beziehungsgestaltung in Social Media in Relation zur nicht-digitalen und face-to-face- Kommunikation (Frankfurt) sowie in Relation zu PatientInnengruppen (Berliner Sample).

Teilprojekt III (Berlin): Die Bedeutung von und Orientierung an Zahlen unter besonderer Berücksichtigung der Körperpraxis von PatientInnen sowie in Relation zu Nicht-PatientInnen (Frankfurter Sample).

Das Projekt setzt in seiner dreigliedrigen transdisziplinären Untersuchungsanlage und mittels Methodentriangulation (quantitative und verschiedene qualitative Zugänge) den im APAS-Projekt erfolgreich eingeschlagenen Weg fort, Zusammenhänge zwischen verschiedenen Ebenen des Sozialen sowie die Spannung von Normierungen und Praxisveränderungen bis hin zu Überforderungs- und Pathologiepotenzialen zu analysieren sowie neue konzeptuelle und methodologische Zugänge zur Analyse der Vermittlungen von Gesellschaft und Individuum, Kultur und Psyche zu entwickeln.

Projektleitung: Prof. Dr. Vera King, Prof. Dr. Benigna Gerisch (IPU Berlin), Prof. Dr. Hartmut Rosa (Univ. Jena und Max-Weber-Kolleg Erfurt) Projektlaufzeit: 2018-2021
Finanzierung: VolkswagenStiftung