Vortrag
Vortragsreihe "Kritische Soziologie": Rassismus. Macht. Vergessen. Von München über den NSU bis Hanau: Symbolische und materielle Kämpfe entlang rechten Terrors | Dr. Onur Suzan Nobrega (Goethe-Universität Frankfurt)
Der Vortrag findet c.t. und über Zoom statt; bitte melden Sie sich bei OLAT an.
Workshop
Workshop Doing Transitions - a relational perspective on the constitution of life course transitions. Temporalities, materialities, relationships.
25. November 2021, 16:00 - 19:00 Uhr
Die Veranstaltung findet als Hybrid statt.
Ort: Campus Westend, Casino Festsaal.
Teilnahme in Präsenz ist aufgrund der geltenden Corona-Maßnahmen nur Mitgliedern der Universität möglich (2G und Maskenpflicht).
Eine Teilnahme per Zoom ist möglich.
Registrierung zur Teilnahme unter folgendem Link.
Mehr informationen zum Forschungsprojekt und zur Veranstaltung unter www.doingtransitions.org
Vortrag
Vortragsreihe "Kritische Soziologie": Community-Kapitalismus und die neue Kultur der Umsonst-Arbeit | Dr. Tine Haubner (Friedrich-Schiller Universität Jena)
Der Gegenwartskapitalismus steckt nicht nur in einer ökonomischen, sondern längst auch in einer ökologischen, politischen und sozialen Funktionskrise. Die multiplen Krisendynamiken der letzten Jahre verdichten sich zudem zu einer Krise der sozialen Reproduktion: Jahrzehnte der Privatisierung, Deregulierung und Kommodifizierung haben private und öffentliche Sorgekapazitäten erodieren lassen, auf die der Kapitalismus mit seiner strukturellen „Sorglosigkeit“ konstitutiv angewiesen ist.
Hat sich der neoliberale Kapitalismus also gewissermaßen selbst zu Tode gesiegt? Nein – lautet die Antwort. Der Kapitalismus stellt vielmehr aufs Neue seine enorme Wandlungsfähigkeit unter Beweis, nimmt vom jahrelang gepredigten radikalen Individualismus Abstand und treibt die Suche nach gemeinschaftsförmigen Krisenlösungen voran. Unbezahlte Arbeit war und ist das Lebenselixier des Kapitalismus: Nicht nur die modernisierungstheoretisch gerahmte Hoffnung der Durchsetzung regulärer Lohnarbeit bleibt im globalen Maßstab unerfüllt; auch in den Zentren des globalen Nordens ist eine Rückkehr informeller, rechtlich ungeschützter Arbeitsverhältnisse zu beobachten. Und je weniger selbstverständlich unbezahlte Arbeit im Privathaushalt erbracht wird, desto größer wird die Bedeutung informeller Sorgearbeit außerhalb der Familie, die in Zeiten der Krise der sozialen Reproduktion zum Gegenstand politischer Steuerung und Aktivierung avanciert.
Vor
diesem Hintergrund diskutiert der auf einer aktuellen Publikation beruhende
Vortrag die Bedeutung des Community-Kapitalismus, dessen politische und
moralische Ökonomie sich durch die Verzivilgesellschaftlichung der sozialen
Frage und die Verknüpfung von nicht regulär entlohnter Arbeit und
Gemeinschaftspolitik auszeichnet: Wie verändert sich das Verhältnis von Markt,
Staat, Familie und Zivilgesellschaft? Erleben wir eine Informalisierung von
Arbeit und Sorge im Gewand neuer Gemeinschaftlichkeit? Und was bedeutet das für
unser Verständnis von sozialen Rechten?
Der Vortrag findet c.t. und über Zoom statt; bitte melden Sie sich bei OLAT an.
Institut für Soziologie
Fachbereich Gesellschaftswissenschaften
Goethe-Universität Frankfurt a.M.
Campus Westend – PEG-Gebäude
Theodor-W.-Adorno-Platz 6
60323 Frankfurt am Main
Postadresse:
Institut für Soziologie
Hauspostfach 10
60629 Frankfurt am Main
Geschäftsführender Direktor
Prof. Dr. Ferdinand Sutterlüty
sutterluety@em.uni-frankfurt.de
Institutsreferent