Inhalte & Aufbau des Studiengangs B.A. Soziologie im Hauptfach- Studienordnung 2015

Wichtiger Hinweis: Die folgenden Angaben richten sich nur an Studierende, die ihr Studium vor dem Wintersemester 2022/2023 begonnen haben.

​Auf einen Blick

Regelstudienzeit:6 Semester (3 Studienjahre)
Studienbeginn: Wintersemester
Zulassungsbeschränkung: Der Studiengang ist zulassungsbeschränkt
Hauptfach Soziologie: Umfang: 120 Kreditpunkte (CP)
Nebenfach: Ja, eines im Umfang von 60 CP (wählbare Nebenfächer)
Anzahl der Module (Hauptfach): 9 Pflichtmodule, 3 Wahlpflichtmodule
Art der Modulprüfungen: Hausarbeit
Klausur
Mündliche Prüfung
Unterrichtssprache(n):Deutsch, Englisch
Studiengangsverantwortlicher:Prof.'in Dr. Doris Schweitzer

Videopräsentation zur Studienorganisation im B.A. Soziologie Hauptfach

​Modularer & inhaltlicher Aufbau des Studiengangs B.A. Soziologie im Hauptfach

Der B.A.-Studiengang Soziologie ist in 14 Module aufgeteilt, von denen 12 Module abgeschlossen werden müssen. Ein Modul ist eine in sich geschlossene thematische Einheit, die sich aus einer oder aus mehreren Lehrveranstaltungen zusammensetzt.

Im Einzelnen besteht der B.A. Soziologie aus den folgenden Modulen:

Modulbezeichnung Modulinhalte CP
Modul 1:
Propädeutikum Soziologie

Die Studierenden erwerben eine erste Orientierung, praktische Erfahrungen und Kenntnisse bezogen auf:

  • Grundverständnisse dessen, was Sozialwissenschaft und Soziologie sind,
  • die Vielfalt soziologischer Theorien und Forschungen und ihre Anwendungen,
  • die grundlegenden Fertigkeiten des Studierens,
  • die Techniken des sozialwissenschaftlichen Arbeitens.

Die Studierenden erwerben in diesen Veranstaltungen erste Kompetenzen,

  • unterschiedliche soziologische Traditionen zu differenzieren und auf aktuelle Beispiele anzuwenden,
  • Alltagswissen von wissenschaftlichem Wissen zu unterscheiden,
  • sozialwissenschaftliche Texte zu lesen, zu verstehen, und selbst zu schreiben,
  • die wichtigsten sozialwissenschaftlichen Informationsquellen zu identifizieren und zu nutzen.

Studierende müssen die Teilnahme an der Vorlesung und an einem Tutorium zum wissenschaftlichen Arbeiten nachweisen. Das Modul schließt mit einer Hausarbeit ab.

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Modul 2:
Grundlagen der
Sozialwissenschaften

Die Studierenden erwerben Kenntnisse über:

  • Sozial- und Ideengeschichte
  • Konzepte soziologischen Denkens
  • Generierung soziologischen Wissens

Die Studierenden erwerben die Fähigkeit zur:

  • Analyse von Texten und Kontexten
  • Klassifizierung und kritischen Reflexion zentraler Positionen
  • Präsentation und Diskussion komplexer Argumente

Studierende müssen die aktive Teilnahme an zwei Proseminaren nachweisen. Das Modul schließt mit einer Klausur oder Hausarbeit ab.

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Modul 3:
Grundlagen der empirischen Sozialforschung
  • Zentrale Grundbegriffe, Grundprobleme und Gütekriterien der empirischen Sozialforschung
  • Ethische Fragen der empirischen Sozialforschung
  • Typische Phasen und Elemente des empirischen Forschungsprozesses
  • Methodologische und paradigmatische Grundlagen der interpretativ-rekonstruktiven und der deduktiv-statistischen Tradition der empirischen Sozialforschung
  • Grundlagen der Stichprobenauswahl
  • die wichtigsten Datenerhebungsverfahren der empirischen Sozialforschung, insbesondere Befragung, Textanalyse und Beobachtung
  • die systematische Einordnung von standardisierten und teil- bzw. nicht-standardisierten Datenerhebungsverfahren innerhalb des Methodenkanons der empirischen Sozialforschung
  • einen Überblick über einschlägige Datenanalyse- und -auswertungsverfahren, insbesondere im Bereich der interpretativen und rekonstruktiven Sozialforschung
  • Ausgewählte klassische Studien der empirischen Sozialforschung

Studierende müssen die aktive Teilnahme an zwei Proseminaren bzw. Vorlesungen nachweisen. Das Modul schließt mit einer Klausur oder Hausarbeit ab.

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Modul 4:
Statistik

Durch den Abschluss des Moduls erwerben Studierende grundlegende Kenntnisse im Bereich der deskriptiven und schließenden Statistik, insbesondere im Hinblick auf:

  • Grundlagen der Wahrscheinlichkeitstheorie
  • Univariate Verteilungsanalyse: Lage-, Streuungs- und Konzentrationsmaße, sowie grafische Darstellung von Verteilungen
  • Verfahren der bi- und multivariaten Statistik: Zusammenhangsmaße für Variablen mit unterschiedlichem Skalenniveau und ihre Interpretation; PRE-Maße
  • Inferenzstatistik: Hypothesentests und Konfidenzintervalle bei unterschiedlichem Skalenniveau
  • Einfache bi- und multivariate Analysetechniken, insbesondere lineare Regression

Studierende müssen die aktive Teilnahme an einem Proseminar bzw. Vorlesung im Umfang von 4 SWS oder an zwei Proseminaren bzw. Vorlesungen im Umfang von jeweils 2 SWS nachweisen. Das Modul schließt mit einer Klausur oder Hausarbeit ab.

10
Modul 5:
Soziologische Theorien

Die Studierenden erwerben Kenntnisse bezogen auf

  • die verschiedenen Typen und Schulen soziologischer Theoriebildung sowie Teildisziplinen der Soziologie,
  • die Struktur und Systematik der Unterscheidungen Makro/Mikro, Handlung/System, Individuum/Gesellschaft

Die Studierenden erwerben die Fähigkeit,

  • aktuelle soziale Phänomene und Probleme aus einer theoretischen Perspektive erklären zu können,
  • soziologische Begriffe anzuwenden und deren Informationsgehalt zu nutzen,
  • historische und zeitgenössische theoretische Texte unter ausgewählten Fragestellungen zu analysieren.

Studierende müssen die aktive Teilnahme an zwei Proseminaren nachweisen. Das Modul schließt mit einer Klausur oder Hausarbeit ab.

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Wahlpflichtbereich: Aus den Modulen 6 bis 10 werden drei ausgewählt. In einem der drei Wahlpflichtmodule wird nur ein Proseminar belegt. Die Studierenden wählen das Modul, in dem sie nur ein Proseminar besuchen, selbstständig aus.
Eine der Modulabschlussprüfungen muss als mündliche Prüfung (30 min) abgelegt werden. Die anderen beiden Modulabschlussprüfungen im Wahlpflichtbereich (Modul 6 bis 10) müssen als Klausur oder Hausarbeit erbracht werden.
Modul 6:
Sozialstruktur und soziale Ungleichheit

Die Studierenden erwerben Kenntnisse bezogen auf

  • Theorien und empirische Befunde zur sozialen Ungleichheit;
  • wichtige Merkmale der Sozialstruktur der BRD und anderer Gesellschaften;
  • zentrale Dimensionen der Sozialpolitik.
  • berufsbezogene Aspekte der im Modul behandelten Themen, Konzepte und Methoden.

Die Studierenden erwerben in diesen Veranstaltungen die Kompetenz;

  • soziale Ungleichheit zu beschreiben;
  • sich kritisch mit Theorien der sozialen Ungleichheitsforschung auseinander zu setzen;
  • Ergebnisse aus der sozialen Ungleichheitsforschung zu interpretieren und bewerten;
  • fachwissenschaftliche Probleme zu erkennen;
  • theoriegeleitete Fragestellungen zu entwickeln und eigenständig zu bearbeiten.
  • die Relevanz der Themen, Konzepte und Methoden des Moduls für die spätere Berufstätigkeit zu reflektieren.
7 bzw. 13
Modul 7:
Kultur, Subjekt, Identität

Die Studierenden erwerben Kenntnisse bezogen auf

  • die konstitutionstheoretische Begründung der Entgegensetzung von Gesellschaft und Individuum,
  • die Geschichtlichkeit, soziale Bedingtheit und Ausbildung von Subjektivität, Identität und Biografie,
  • die Funktion und Wirkung sozialisatorischer Interaktionen und Institutionen sowie die subjektive Aneignung der gesellschaftlichen Verhältnisse,
  • die gesellschaftliche Bedingtheit der Sozialisationsphasen von Kindheit und Jugend,
  • die Bedeutung von Interaktion bei der performativen Herstellung und Verfestigung gesellschaftlicher Ordnung sowie den Zusammenhang von Sprache, Handeln und Wissen in dessen gesellschaftlichen Funktionen und Formen,
  • die Dynamiken der Produktion gesellschaftlicher Unbewusstheit und dessen Funktionen zur Stabilisierung der sozialen Verhältnisse.
  • berufsbezogene Aspekte der im Modul behandelten Themen, Konzepte und Methoden.

Die Studierenden erwerben die Kompetenzen,

  • das Gemeinsame und Trennende unterschiedlicher Ansätze zu identifizieren und differenziert darzustellen,
  • verschiedene Tatsachenbehauptungen und Theorien in dem Gebiet zu vergleichen und ihren empirischen Gehalt kritisch-reflexiv einzuschätzen,
  • Forschungsergebnisse und theoretische Zusammenhänge zu systematisieren, zu strukturieren und zu präsentieren.
  • die Relevanz der Themen, Konzepte und Methoden des Moduls für die spätere Berufstätigkeit zu reflektieren.
7 bzw. 13

Modul 8:
Wirtschaft und Technik – Arbeit und Organisation

Die Studierenden erwerben Kenntnisse bezogen auf

  • die sozialen Grundlagen von Märkten und ihrer Koordinierung,
  • Kapitalismustheorien,
  • Zusammenhang von Klasse und sozialer Ungleichheit,
  • die Formen, Veränderungen und Regulierungen von gesellschaftlicher Arbeit,
  • die Struktur und Dynamik von Organisationen,
  • die gesellschaftliche Einbettung der kapitalistischen Wirtschaft sowie die Funktionsweise wirtschaftlicher Gebilde im globalen Kontext,
  • die Analyse soziotechnischer Systeme,
  • die Verflechtungen von Organisations-, Gruppen- und Persönlichkeitsstrukturen,
  • das Verhältnis von Produktion und Reproduktion, Methoden der Arbeits- und Technikforschung sowie der Organisationsanalyse,
  • Methoden der Innovations- und Entrepreneurship-Forschung sowie der vergleichenden institutionellen Analyse von Märkten, Wirtschaftssystemen und -kulturen.
  • berufsbezogene Aspekte der im Modul behandelten Themen, Konzepte und Methoden.

Die Studierenden erwerben die Fähigkeit,

  • die Struktur und Dynamik verschiedener Typen von Arbeit und Organisation vergleichend zu analysieren,
  • die Strukturkategorie Klasse in ihrer Beziehung zu anderen Strukturkategorien zu reflektieren,
  • die Genese und den Wandel von Techniken und Technologien nachzuvollziehen und zu untersuchen,
  • die institutionelle Einbettung von Unternehmen und Märkten nachzuvollziehen,
  • den Zusammenhang von Arbeit und Identität und die Bedeutung von Arbeit und Beruf für die gesellschaftliche Verortung zu verstehen,
  • die Dynamik des Wirtschaftslebens im globalen Kontext zu verstehen und kritisch zu reflektieren,
  • komplexe Differenzstrukturen in der gesellschaftlichen Ordnung zu erkennen,
  • ökonomische Strukturen und Prozesse unter der Frage sozialer Ungleichheiten zu reflektieren,
  • die Methoden der Wirtschafts-, Arbeits-, Organisations- und Techniksoziologie zu erproben,
  • Arbeits- und Forschungsergebnisse anschaulich zu präsentieren.
  • die Relevanz der Themen, Konzepte und Methoden des Moduls für die spätere Berufstätigkeit zureflektieren.
7 bzw. 13
Modul 9:
Geschlecht, Migration, Wissensproduktion

Die Studierenden erwerben eine erste Orientierung und Kenntnisse bezogen auf

  • die verschiedenen Theorien der o.g. spezialisierten Felder sowie ihre Geschichte,
  • die Analyse der sozialen Konstruktion von Geschlecht und Sexualität,
  • die Analyse der gesellschaftlichen Herstellung von Migration,
  • die Analyse der manifesten und latenten Formen sozialer Kategorisierungen sowie ihrer Implikationen für die Prozesse der sozialen Privilegierung und Benachteiligung,
  • die Identifikation von Formen der gesellschaftlichen Produktion von Differenz(en) und ihrer gesellschaftlichen Aushandlung,
  • die Identifikation der Wechselwirkungen verschiedener Dimensionen von Differenz (z.B. zwischen „Geschlecht“ und „Ethnizität“),
  • die Analyse der Produktion, Zirkulation und Aneignung von (wissenschaftlichem) Wissen
  • berufsbezogene Aspekte der im Modul behandelten Themen, Konzepte und Methoden.

Studierenden erwerben die Kompetenzen,

  • zentrale wissenschaftliche Texte aus o.g. Theoriefeldern zu lesen und verstehen,
  • relevante Theorien zu vergleichen und kritisch zu analysieren,
  • theoriegeleitete Fragestellungen zu entwickeln und zu bearbeiten,
  • verschiedene Textsorten zu erstellen (Textzusammenfassung, Essay, Hausarbeit etc.)
  • die Relevanz der Themen, Konzepte und Methoden des Moduls für die spätere Berufstätigkeit zu reflektieren
7 bzw. 13
Modul 10:
Methodenvertiefung

Durch den Abschluss des Moduls erwerben Studierende vertiefte Kenntnisse im Bereich der Methoden der empirischen Sozialforschung, insbesondere im Hinblick auf:

  • detaillierte konzeptionelle und anwendungspraktische Kenntnisse in Bezug auf wichtige Datenerhebungsverfahren der empirischen Sozialforschung, insbesondere Befragung, Textanalyse und Beobachtung
  • wichtige Datenanalyse- und auswertungsverfahren, etwa Inhaltsanalyse, Analyse narrativer Daten, hermeneutische Verfahren, klassifizierende und regressionsanalytische Verfahren der sozialwissenschaftlichen Statistik
  • gängige EDV-gestützte Techniken und Anwendungssoftware der interpretativ-rekonstruktiven wie quantitativ-statistischen Sozialforschung
  • wichtige Datenquellen und Institutionen der empirischen Sozialforschung
  • praktische Anwendungskenntnisse spezifischer Datenerhebungs- und Datenanalysemethoden im Rahmen eines Proseminars mit Lehrforschungscharakter
  • berufsbezogene Aspekte der im Modul behandelten Themen, Konzepte und Methoden.

Studierende erwerben die Kompetenzen, die Relevanz der Themen, Konzepte und Methoden des Moduls für die spätere Berufstätigkeit zu reflektieren

7 bzw. 13
Pflichtmodule
Modul 11:
Spezialisierung

Die Studierenden vertiefen ihre thematischen, methodischen oder theoretischen Kenntnisse in einem der fünf Wahlpflichtbereiche, oder sie wählen alternativ Veranstaltungen aus einem Forschungsschwerpunkt des gesamten Fachbereichs.

In diesem Modul kann besonders forschungsnah gelehrt werden, was die akademische Prägung der Absolventen unterstützt. Die Vertiefungen dienen der inhaltlichen Orientierung zur Vorbereitung auf die BA-Abschluss-Arbeit.

Die Studierenden erwerben die Fähigkeit,

  • thematische Fokussierungen vorzunehmen und zu bearbeiten,
  • eigene Forschungsprozesse einzuleiten und als eine fachliche Positionierung neben anderen im Forschungsfeld zu reflektieren.

Studierende müssen die aktive Teilnahme an einem Seminar bzw. Kolloquium nachweisen.

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Modul 12:
Praktikum

Die Studierenden lernen Berufsfelder kennen und erproben ihre diesbezüglich im Studium erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten. Sie erwerben für die Berufspraxis relevante Fertigkeiten und Kompetenzen sowie Kenntnisse über die praktischen Anforderungen im ausgesuchten Feld.

Ein Praktikum ist eine ausbildungsorientierte Präsenzphase in einem Praxisfeld, die im Praktikumsbericht reflektiert wird. Dauer: Mindestens 270 Stunden.

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Studienabschluss
Modul 13:
Begleitung des Studienabschlusses

Die Studierenden leisten

  • die Planung des Studienabschlusses und die Vorbereitung auf ihre Abschlussarbeit,
  • die Fokussierung auf eine eng umrissene soziologische Problemstellung
  • und Entwicklung der Forschungsfrage.

Die Studierenden erwerben die Fähigkeit,

  • einen Forschungsprozess in seinen Hauptstadien zu konzipieren und zu reflektieren,
  • und ihre Forschung überzeugend darzustellen.

Studierende müssen die aktive Teilnahme an einem Kolloquium nachweisen. Das Modul schließt mit einem Vortrag und mündlicher Aussprache über die Abschlussarbeit ab.

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Modul 14:
Abschlussmodul

Die Studierenden fertigen ihre Abschlussarbeit zu einer selbstgewählten, eng umrissenen, soziologischen Problemstellung.

Dauer der Bearbeitung: 9 Wochen.

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Bildnachweis: CC0-lizenzfreies Bild

Kontakt

Dipl.-Soz. Alexander Simon

Studienfachberatung zu den B.A. Studiengängen Politikwissenschaft und Soziologie/ Studienfachberatung M.A. Studiengänge / M.A. Zulassung / B.A./M.A.Praktikumsberatung


Telefon: 069/798-36596
E-Mail:
studienfachberatung.fb03@soz.uni-frankfurt.de

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