Perla Charles, Dipl. Soz.

Perla charles

Vita

Studium der Soziologie und Kunstpädagogik an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Praxiserfahrung als Sozialarbeiterin in der ambulanten Jugendhilfe sowie als Verfahrensbeiständin für Kinder und Jugendliche. Ehrenamtliche Vormundin beim Kinderschutzbund Frankfurt e.V. Seit 2020 Doktorandin am Institut für Sozialforschung und Stipendiatin der Martha Muchow Stiftung.


Promotionsprojekt:
Alltagshandeln und Kindheitsbilder in und zwischen zwei Lebensmittelpunkten – Das Wechselmodell aus Kindersicht

Kinder, die durch ihre getrennten Eltern paritätisch geteilt im Wechselmodell betreut werden, ziehen in periodischen Abständen zwischen zwei Haushalten um. Ihre Aufenthaltszeit ist weitestgehend gleichmäßig auf die Elternteile verteilt und der Alltag in einem Haushalt wird regelmäßig durch den im anderen ersetzt. Sie sind Kinder in kontinuierlicher Bewegung zwischen zwei Wohnorten. Die Umsetzung des Promotionsprojekts zielt darauf ab, sich mit der Perspektive dieser Kinder zu befassen und einen kindheitssoziologischen Zugang zum Phänomenbereich des kindlichen Lebens im Wechsel zu entwickeln. Von zentralem Interesse ist, wie Kinder ihren Alltag im Wechselmodell leben und die Praktiken, Routinen und Räume an zwei Orten erleben. Das besondere Augenmerk liegt auf den wiederkehrenden Übergängen, die entstehen, wenn Kinder in zwei Haushalten leben. Ausgehend von dem spezifischen Wissen der Kinder sollen die individuellen Sichtweisen und insbesondere die Sinnzuschreibungen von Kindern erfasst, beschrieben und damit in den Mittelpunkt gestellt werden. Entlang der Fragen, wie und weshalb etwas innerhalb ihres Lebens im Wechsel für Kinder relevant ist, sollen die gelebten Welterfahrungen der Kinder auch in der Analyse in den Fokus gestellt sein. Zugleich werden die Mobilitätsaspekte des doppelten Wohnsitzes aus Sicht der Kinder untersucht, wie sie an der Gestaltung ihres doppelten Familienlebens beteiligt sind und welche Strukturen in den Generationenbeziehungen sichtbar werden.

Das Projekt wird betreut von Prof. Dr. Ferdinand Sutterlüty.