Josef Popper-Lynkeus
Sozialphilosoph, Schriftsteller, Erfinder, Techniker, Eisenbahnbeamter
Kurzbiographie
1838 | geboren am 21.02.1838 in Kolin, Böhmen |
1851 – 1854 | Student an deutschen Polytechnikum in Prag |
1854 – 1856 | Student am Wiener Polytechnikum |
1856 – 1861 | verdient seinen Lebensunterhalt mit verschiedenen Arbeiten unterhalb seiner Qualifikation u.a. am Kassenschalter eines Bahnhofs |
1861 | Versetzung in den Banat, Erkrankung an Malaria |
1865 – 1898 | verfasst „Phantasien eines Realisten“, veröffentlicht 1899 |
1866 | Stelle als Hofmeister, Freundschaft mit Ernst Mach |
1867 | erfindet den „Oberflächenkondensator“, der in Zechen und Fabriken eingesetzt wird |
1878 | veröffentlicht „Das Recht zu leben und die Pflicht zu sterben“ |
1891 | Experimente zur Kühlwirkung strömender Luft führen ihn zur Entwicklung des selbstventilierenden Gradierwerks |
1896 – 1899 | flugtechnische Studien |
1897 | Beendigung der geschäftsmäßigen technischen Beschäftigung aus gesundheitlichen Gründen |
1912 | veröffentlicht „Allgemeine Nährpflicht als Lösung der sozialen Frage“ |
1921 | stirbt am 22.12.1921 in Wien |
Zeitgenossen: Freunde und Partner
Josef Popper hat sich, neben seiner Brotarbeit als Ingenieur und Erfinder, insbesondere mit sozialwissenschaftlichen Fragen beschäftigt, aber auch mathematische und physikalische Aufsätze veröffentlicht. Er hatte Kontakt mit Sigmund Freud, der in einer der "Phantasien" eine Grundthese seiner Traumdeutung entdeckte. Albert Einstein, die Mathematiker Richard von Mises und Otto Neurath, der Religionsphilosoph Martin Buber, Hermann Bahr, Arthur Schnitzler und Stefan Zweig ‑ um nur die heute noch allgemein bekannten Namen zu nennen ‑ fanden sich zu Besuchen in seiner bescheiden‑kleinbürgerlichen Wohnung in der Woltergasse in Wien‑Hietzing ein; Ernst Mach war einer seiner engen Freunde. Dazu kommen noch zahlreiche Persönlichkeiten, die zu ihrer Zeit und in ihrem Wirkungskreis Einfluß und Ansehen besaßen.
Biographischer Überblick
Josef Popper-Lynkeus hat zu Beginn des 20 Jahrhunderts mehrere Bücher veröffentlicht, die große Aufmerksamkeit erhielten. Sie werden in der Gegenwart nach wie vor als "kulturell bedeutsame Beiträge" betrachtet und sind in den Jahren 2009 bis 2011 in mehreren Neuauflagen erschienen.