​ Forschungsschwerpunkte

  • Wissenschafts- und Technikforschung
  • Wirtschaftsanthropologie und Soziologie der Märkte
  • Ethnographische Zugriffe auf Mensch-Umwelt-Beziehungen
  • Praxistheorien
  • Verantwortungstheorien
  • Ethnographische Wissensproduktion und Methoden
  • Organisationsforschung

​ Storing Vitality, Ensuring Health

Postdoc-Projekt

Das Projekt „Storing Vitality, Ensuring Health" ist Teil des ERC-geförderten Forschungsprojekts „CRYOSOCIETIES - Suspended Life: Exploring Cryopreservation Practices in Contemporary Societies".

Nabelschnurblut ist eine wertvolle Quelle hämatopoetischer (d.h. blutbildender) Stammzellen, die für die Behandlung vieler ernsthafter Erkrankungen genutzt werden können. Für die Einlagerung wird die Nabelschnur unmittelbar nach der Geburt entnommen. In den frühen 2000er Jahren haben die Versprechen regenerativer Medizin sowie Spekulationen hinsichtlich künftiger Potentiale von Stammzell-basierten Behandlungen zu einer raschen Verbreitung privatwirtschaftlich verwalteter Nabelschnurblutbanken geführt. Die Dienstleistung besteht hier darin, Nabelschnurblut autolog (für die Verwendung seitens des eigenen Kindes bzw. ggf. dessen Familienmitglieder) einzulagern. Die kryokonservierten Bestände können entweder für spezifische Krankheitsbilder (etwa seltene genetische Erkrankungen) oder für antizipierte regenerative Therapien genutzt werden, die in Zukunft unter Umständen umsetzbar sein werden. Letztere können etwa die Behandlung von Gewebeschäden, neurodegenerativen oder hämatologischen Erkrankungen umfassen.

Die ethnographische Forschung im Rahmen dieses Teilprojekts wird sich auf den spekulativen Wert kryokonservierten Nabelschnurbluts konzentrieren. Indem die einhergehenden Versprechen in den Fokus gerückt werden, wendet sich die Fallstudie den damit verbundenen Präventionsregimen zu. Da das Projekt in Deutschland als einem Staat mit langer Sozialversicherungstradition und vergleichsweise konservativer Regulierung der Nutzung von Zellen und Gewebe angesiedelt ist, verspricht es einzigartige Einblicke dazu, wie sich „suspendiertes Leben“ im Zusammenhang mit Nabelschnurblut zu diversen ethischen, religiösen, politischen und kommerziellen Praktiken verhält. Die Feldforschung soll in Nabelschnurblutbanken stattfinden. Sie soll teilnehmende Beobachtung von Entnahme-, Verarbeitungs-, Einfrier-, Qualitätsmanagement- und Nutzungspraktiken umfassen. Darüber hinaus werden Interviews mit Frauen durchgeführt, die Nabelschnurblut einlagern lassen werden bzw. bereits haben lassen. Ferner werden auch Labormitarbeter*innen, Wissenschaftler*innen und andere Expert*innen sowie verschiedene Vertreter*innen klinischen Personals interviewt.


Weitere Informationen

Anthropologising Workaday Worlds along Two Food Supply Chains

Dissertationsprojekt (abgeschlossen)

„Anthropologising Workaday Worlds along Two Food Supply Chains: An Ethnographic Inquiry into Responsibility Relations and Growth” (gefördert im Rahmen des Promotionsstipendienprogramms der Deutschen Bundesstiftung Umwelt).

KONTAKT

Dr. Ruzana Liburkina

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Fachbereich 03 Gesellschaftswissenschaften
Institut für Soziologie
Schwerpunkt Biotechnologie,
Natur und Gesellschaft

Besucheradresse
Theodor-W.-Adorno-Platz 6
Campus-Westend – PEG-Gebäude
Raum 3.G 072
60323 Frankfurt am Main

Postadresse
Campus Westend
PEG - Hauspostfach 31
60629 Frankfurt am Main

Tel. +49 69 798 36507
liburkina@soz.uni-frankfurt.de

KONTAKT

Office Management

Angelika Boese
Raum PEG 3.G 030
Tel. +49 69 798 36518
boese@soz.uni-frankfurt.de