Ve​rans​taltu​ng​​en von und mit Mitgliedern des Instituts für Soziologie ​​​​​​​

 

Veranstaltungsreihe Zur Aktualität Materialistischer Feminismen

[2] Alte und neue feministische Materialismen - Abgrenzungen und Kontinuitäten

10. März 2022 - 18:00 | Online-Veranstaltung

Anastassija Kostan & Luki Schmitz

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Die Veranstaltungsreihe wird anhand zeitgenössischer Ansätze die Frage verhandeln, was eine materialistisch-feministische Perspektive zur Erschließung der Gegenwart beitragen kann und weshalb sie dennoch in der gegenwärtigen Geschlechterforschung kaum vertreten scheint. Die Referentinnen werden aus unterschiedlichen Perspektiven exemplarische Einblicke in ihre empirische Forschung und Theoriearbeit geben, um einen Austausch über aktuelle Analysen und Interventionen zu öffnen.

Wie können materialistisch-feministische Forschungspraxen heute konkret aussehen und wie lassen sich in ihnen Modelle emanzipatorischer Veränderung theoretisch verankern?

Gemeinsam mit Kitchen Politics und Lou Zucker werden zudem getrennte Workshops zur intensiveren Auseinandersetzung mit Clara Zetkin und Alexandra Kollontai stattfinden, die den Kampf für die Befreiung der Frau konsequent internationalistisch als gemeinsamen Kampf aller Arbeiter:innen gegen die bestehenden ökonomischen und sozialen Herrschaftsverhältnisse dachten – und damit erste Grundrisse eines Materialistischen Feminismus begründeten.

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Die Veranstaltungsreihe wird organisiert vom Forum Kritischer Wissenschaften

 

Veranstaltungsreihe Zur Aktualität Materialistischer Feminismen

[1] Emanzipation? Ge(ht)schlecht im Kapitalismus"

17. Februar 2022 - 18:00 | Aufzeichnung der Veranstaltung

Lisa Yashodhara & Sarah Mühlbacher

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Die Veranstaltungsreihe wird anhand zeitgenössischer Ansätze die Frage verhandeln, was eine materialistisch-feministische Perspektive zur Erschließung der Gegenwart beitragen kann und weshalb sie dennoch in der gegenwärtigen Geschlechterforschung kaum vertreten scheint. Die Referentinnen werden aus unterschiedlichen Perspektiven exemplarische Einblicke in ihre empirische Forschung und Theoriearbeit geben, um einen Austausch über aktuelle Analysen und Interventionen zu öffnen.

Wie können materialistisch-feministische Forschungspraxen heute konkret aussehen und wie lassen sich in ihnen Modelle emanzipatorischer Veränderung theoretisch verankern?

Gemeinsam mit Kitchen Politics und Lou Zucker werden zudem getrennte Workshops zur intensiveren Auseinandersetzung mit Clara Zetkin und Alexandra Kollontai stattfinden, die den Kampf für die Befreiung der Frau konsequent internationalistisch als gemeinsamen Kampf aller Arbeiter:innen gegen die bestehenden ökonomischen und sozialen Herrschaftsverhältnisse dachten – und damit erste Grundrisse eines Materialistischen Feminismus begründeten.

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Die Veranstaltungsreihe wird organisiert vom Forum Kritischer Wissenschaften


Vortrag

Vortragsreihe "Kritische Soziologie": Anti-Malthusianismus in Zeiten des Klimawandels: Die Perspektive der reproduktiven Gerechtigkeit | PD Dr. Susanne Schultz (Goethe-Universität Frankfurt)



In der Klimadebatte ist ein malthusianischer Reflex zu beobachten: Statistische Kalkulationen bringen die quantitative Größe der Weltbevölkerung mit dem Klimawandel in Verbindung - und lassen Geburtenkontrolle (wieder einmal) als adäquate Antwort erscheinen. In dem Vortrag wird zunächst die heterogene Gemengelage diverser politischer Anknüpfungen an diesen Reflex erläutert. In einem zweiten Schritt folgt eine kritische Analyse der zugrundeliegenden Narrative. Im Zentrum steht dabei die Kategorie ‚Bevölkerung' selbst - mit ihren rassistischen und sozialdarwinistischen Genealogien sowie Implikationen. In einem dritten Schritt wird das Konzept der reproduktiven Gerechtigkeit, wie es von Schwarzen US-Feministinnen eingeführt wurde, als Anknüpfungspunkt für eine antimalthusianische Perspektive einer kritischen Soziologie der 'Reproduktion' zur Diskussion gestellt.


Dr. habil. Susanne Schultz war von 2019 – 2020 Lehrvertretung für Prof. Dr. Lemke im Bereich Biotechnologie, Natur und Gesellschaft und wird künftig bei diesem Schwerpunkt als Privatdozentin lehren. Zur Zeit ist sie im Rahmen der Aigner-Rollett Gastprofessur für Geschlechterforschung an der Universität Graz tätig.

Der Vortrag findet über Zoom statt, bitte melden Sie sich unbedingt bei folgendem Olat-Ordner an:
https://olat-ce.server.uni-frankfurt.de/olat/auth/RepositoryEntry/13252886582?2
 

Der Vortrag findet c.t. und über Zoom statt; bitte melden Sie sich bei OLAT an.

Buchvorstellung

Buchvorstellung - öffentlicher Abendvortrag:
Francis Seeck (Berlin): Care trans_formieren. Eine ethnographische Studie zu trans und nicht-binärer Sorgearbeit
(erschienen 2021 bei transcript)

Wie wird Care jenseits heteronormativer Zweigeschlechtlichkeit entworfen? Wie werden Fürsorge und Selbstsorge in nicht-binären und trans Räumen organisiert und gelebt – abseits medizinischer und familiärer Versorgungskontexte? Dazu gibt es bislang kaum Forschung. Francis Seeck wendet sich dieser Leerstelle zu und interviewte und begleitete Personen, die Sorgearbeit für andere trans und nicht-binäre Personen leisten. Die ethnographische Studie vertieft das Verständnis des komplexen Verhältnisses von Gender und Care. Zudem macht sie auf die Bedeutung der Kategorie Klasse in Sorgebeziehungen aufmerksam. Sie zeigt, wie Klassenunterschiede und Klassismus den Zugang zu Für_Sorge erschweren, dass in den Zonen der Prekarität aber auch neue Formen der Fürsorge entstehen. Die hier entwickelte Forschungsstrategie der Sorgenden Ethnographie ermöglicht, Care-Praktiken als zentralen Bestandteil ethnographischer Forschung produktiv zu machen.

Francis Seeck, geb. 1987, ist Kulturanthropolog*in, Antidiskriminierungstrainer*in und Autor*in sowie aktuell als Post-Doc an der Humboldt-Universität Berlin beschäftigt.

Die Veranstaltung ist hochschulöffentlich findet im Rahmen des Kolloquiums von Prof. Dr. Ferdinand Sutterlüty statt. Weitere Informationen sowie Modalitäten zur Anmeldung/Teilnahme entnehmen Sie bitte dem Veranstaltungsflyer

Diskussion

Kontrovers: Aus dem FGZ - "Neue Konfliktlinien: Polarisiert sich Deutschland?"


Die Veranstaltung findet online via Zoom statt. Wir bitten um eine Anmeldung an veranstaltungen-fgz@uni-frankfurt.de. Die Login-Daten werden nach Anmeldung übermittelt.


„Neue Konfliktlinien: Polarisiert sich Deutschland?“

Die in Politik und Öffentlichkeit artikulierte Sorge um eine gesellschaftliche Polarisierung umfasst verschiedene Annahmen: Politische Streitfragen zu Pandemiebekämpfung, Klima-, Gender- und Migrationspolitik würden zunehmend verhärtet geführt, Meinungen und Einstellungen, Gruppen und Parteien stünden sich dabei unversöhnlich bis feindschaftlich gegenüber und radikalisierten sich. Wechselseitiges Vertrauen und Kompromissbereitschaft gingen verloren und Konflikte würden immer häufiger gewaltsam ausgetragen. Das „Auseinanderdriften der Gesellschaft“ wird darüber hinaus in einer unüberbrückbar werdenden Kluft zwischen Arm und Reich, regional ungleichen Lebensverhältnissen sowie fehlenden Bildungs- und Aufstiegschancen diagnostiziert.

Im Format „Kontrovers: Aus dem FGZ“ wollen wir diese Thesen wissenschaftlich einordnen und diskutieren: Haben wir es überhaupt mit einer Polarisierung der Lager und politischen Einstellungen in Deutschland zu tun oder ist diese Sichtweise verzerrt? Lassen sich neue kulturelle und sozioökonomische Konfliktlinien und gesellschaftliche Spaltungstendenzen erkennen? Welche Daten sprechen dafür, welche dagegen? Und schließlich: Wieviele dieser Gegensätze kann und muss eine plurale Demokratie aushalten?

Mit der Diskussion dieser und weiterer Fragen zwischen Prof. Dr. Daniela Grunow (Professorin für Soziologie, FGZ Frankfurt/Goethe-Universität) und Prof. Dr. Andreas Zick (Direktor des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung, FGZ Bielefeld/Universität Bielefeld), moderiert von Heike List (Wissenschaftliche Referentin der Geschäftsführung, FGZ), startet die Reihe „Kontrovers: Aus dem FGZ“ ins Jahr 2022.


Daniela Grunow ist Direktorin des Institute for Empirical-Analytical Research (InFER) und Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt „Quantitative Analysen gesellschaftlichen Wandels“ am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität sowie Sprecherin der Forschungsgruppe „Reconfiguration and Internalization of Social Structure“ (RISS). Am FGZ-Standort Frankfurt ist sie stellvertretende Sprecherin und leitet zwei Teilprojekte, darunter „Wertkonflikte, Arbeitsteilung und gesellschaftlicher Zusammenhalt im Geschlechterverhältnis“. Ihre Forschung und Lehre konzentrieren sich auf die Wechselwirkungen von Arbeitsmarkt, Hausarbeit und Geschlechterbeziehungen in verschiedenen Wohlfahrtsstaaten sowie auf Aspekte sozialer Integration und Kohäsion. Zur Erforschung dieser Themen verwendet sie unterschiedliche empirische Methoden; speziell Methoden zur Analyse von Längsschnittdaten.

Andreas Zick ist Direktor des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung und Professor für Sozialisation und Konfliktforschung an der Universität Bielefeld sowie Sprecher des Standorts Bielefeld des FGZ. Am FGZ-Standort Bielefeld leitet er vier Forschungsprojekte, darunter das Projekt „Zusammenhalt in und durch Nachbarschaften – Stadtteilstudien und Regionalpanel NRW und Niedersachsen“. Seine Forschungsschwerpunkte liegen bei Intergruppenkonflikten, Vorurteilen und Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Radikalisierung und Extremismus sowie Migrations- und Integrationsprozessen. Er engagiert sich zudem langjährig in der medialen und öffentlichen Vermittlung seiner Forschungsergebnisse zu Ursachen, Formen und Folgen innergesellschaftlicher Konflikte, Diskriminierung und Gewalt.

Heike List ist Wissenschaftliche Referentin der Geschäftsführung des FGZ. An der Goethe-Universität arbeitete sie zuvor in der Geschäftsstelle des Exzellenzclusters „Normative Orders“ und als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im EU-Verbundprojekt „Reconstituting Democracy in Europe“ (RECON) am Lehrstuhl für politische Theorie und Philosophie in der Lehre und Forschung u.a. zu normativen Ordnungsstrukturen der EU und dem Spannungsverhältnis von nationaler Vielfalt und Demokratie.