Materialism, a rich philosophical tradition that goes back to antiquity, is currently undergoing a renaissance. In The Government of Things,
Thomas Lemke provides a comprehensive overview and critical assessment
of this “new materialism”. In analyzing the work of Graham Harman, Jane
Bennett, and Karen Barad, Lemke articulates what, exactly, new
materialism is and how it has evolved. These insights open up new spaces
for critical thought and political experimentation, overcoming the
limits of anthropocentrism.
Drawing on Michel Foucault’s concept
of a “government of things”, the book also goes beyond new materialist
scholarship which tends to displace political questions by ethical and
aesthetic concerns. It puts forward a relational and performative
account of materialities that more closely attends to the interplay of
epistemological, ontological, and political issues.
Lemke
provides definitive and much-needed clarity about the fascinating
potential—and limitations—of new materialism as a whole. The Government of Things revisits
Foucault’s more-than-human understanding of government to capture a new
constellation of power: “environmentality”. As the book demonstrates,
contemporary modes of government seek to control the social, ecological,
and technological conditions of life rather than directly targeting
individuals and populations. The book offers an essential and much
needed tool to critically examine this political shift.
Thomas Lemke: The Government of Things. Foucault and the New Materialisms. New York: NYU Press 2021.
Seit etwa zwanzig Jahren findet in den Kultur- und Sozialwissenschaften eine wichtige Akzentverschiebung statt: Materialitäten, Objekte und Artefakte erfahren zunehmend wissenschaftliche Aufmerksamkeit und werden neu konzeptualisiert. Im Mittelpunkt stehen dabei die sogenannten Neuen Materialismen, die das dynamische Zusammenspiel von Bedeutungsprozessen und materiellen Gefügen untersuchen. Dieser Einführungsband bietet erstmals einen Überblick über zentrale Debattenstränge dieser Forschungsperspektive. Er stellt wichtige Vertreter_innen des Neomaterialismus wie Jane Bennett, Karen Barad, Rosi Braidotti und Donna Haraway vor und zeigt dessen Innovationspotenzial ebenso auf wie analytische Inkonsistenzen und konzeptuelle Leerstellen
Lemke, T. & Hoppe, K. (2021). Neue Materialismen zur Einführung, Hamburg: Junius Verlag.
Thomas Lemke und Jonas Rüppel rekonstruieren den sozialwissenschaftlichen Forschungsstand zu gesellschaftlichen Implikationen der Präimplantationsdiagnostik (PID) und identifizieren u.a. folgende Problemkomplexe: eine Expansion der PID in neue Anwendungsfelder, eine Verfestigung sozialer Ungleichheiten sowie einen Wandel normativer Erwartungen hin zur Vorstellung einer genetischen Reproduktionsverantwortung. Diese konvergiert mit einer individualisierenden Präventionslogik, die gegenwärtige Transformationsprozesse der Medizin und Gesundheitspolitik kennzeichnet.
Lemke, T. & Rüppel, J. (2017). Reproduktion und Selektion. Gesellschaftliche Implikationen der Präimplantationsdiagnostik, Wiesbaden: Springer VS.
Over the past 15 years, a series of empirical studies in different countries have shown that our increasing genetic knowledge leads to new forms of exclusion, disadvantaging and stigmatization. The spectrum of this "genetic discrimination" ranges from disadvantages at work, via problems with insurance policies, to difficulties with adoption agencies.
The empirical studies on the problem of genetic discrimination have not gone unnoticed. Since the beginning of the 1990s, a series of legislative initiatives and statements, both on the national level and on the part of international and supranational organizations and commissions, have been put forward as ways of protecting people from genetic discrimination.
This is the first book to critically evaluate the empirical evidence and the theoretical usefulness of the concept of "genetic discrimination." It discusses the advantages and limitations of adopting the concept, and offers a more complex account distinguishing between several dimensions and forms of genetic discrimination.
Lemke, T. (2013). Perspectives on Genetic Discrimination, New York/London: Routledge.
In den vergangenen Jahren haben sozialwissenschaftliche Analysen der Voraussetzungen und Folgen biowissenschaftlichen Wissen und biotechnologischer Innovationen große Resonanz erfahren.
Die »Social Studies of Biomedicine and Biotechnologies« sind mittlerweile ein äußerst produktiver und schnell wachsender Forschungszweig – allerdings nicht in Deutschland. Hierzulande werden diese Fragen bislang nur ansatzweise empirisch untersucht und theoretisch reflektiert.
An dieser Forschungslücke setzt der Band von Thomas Lemke an. Er macht die internationale Diskussion für die deutschsprachigen Sozialwissenschaften zugänglich und nimmt eine eigenständige Positionierung innerhalb des Forschungsfelds vor. Lemke zeigt, dass eine Neuorientierung in der Soziologie erforderlich ist, die einen anderen Naturbegriff und ein Überdenken der disziplinären Arbeitsteilung zwischen Sozial- und Naturwissenschaften beinhaltet.
Lemke, T. (2013). Die Natur in der Soziologie. Gesellschaftliche Voraussetzungen und Folgen biotechnologischen Wissens, Frankfurt am Main/New York: Campus.
Michel Foucault is one of the most cited authors in social science. This book discusses one of his most influential concepts: governmentality. Reconstructing its emergence in Foucault's analytics of power, the book explores the theoretical strengths the concept of governmentality offers for political analysis and critique.
It highlights the intimate link between neoliberal rationalities and the problem of biopolitics including issues around genetic and reproductive technologies. This book is a useful introduction to Foucault's work on power and governmentality suitable for experts and students alike.
Lemke, T. (2011). Foucault, Governmentality, and Critique, Boulder, CO/London: Paradigm Publishers.
Übersetzungen in andere Sprachen
Genetische Tests gehören heute zum medizinischen Alltag. Einer ihrer brisanten Einsatzbereiche ist die prädiktive Diagnostik, die das Risiko zukünftiger Erkrankungen bei bislang gesunden Menschen ermittelt.
Dieses Buch beleuchtet die entscheidenden Veränderungen, die der genetische Blick in die Zukunft bringt: Neben besseren Heilungschancen für viele Krankheiten gehört hierzu auch ein anderer kollektiver Umgang mit Behinderung, Krankheit und Tod.
Kollek, R. & Lemke, T. (2008). Der medizinische Blick in die Zukunft. Gesellschaftliche Implikationen prädiktiver Gentests, Frankfurt am Main/New York: Campus.
»Vergesst Foucault!« – so lautete die provokante Aufforderung Jean Baudrillards Ende der 1970er Jahre. Ein Vierteljahrhundert später ist die sozialwissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Werk des französischen Historikers und Philosophen intensiver denn je.
Zwei Konzepte haben in den vergangenen Jahren die Rezeption in besonderer Weise geprägt: Gouvernementalität und Biopolitik.
Der vorliegende Band erkundet die gegenwartsdiagnostische Reichweite und die soziologische Relevanz der beiden Konzepte. Er zeichnet ihre Entstehungskontexte und Bedeutungsdimensionen nach und diskutiert Perspektiven und Probleme der aktuellen Rezeption. Das Ergebnis ist eine theoretische Weiterentwicklung der Machtanalytik, die sich auf empirische Forschungsfragen bezieht und ihr gesellschaftskritisches Potenzial aufzeigt.
Lemke, T. (12007, 22008). Gouvernementalität und Biopolitik, Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften.
Der Begriff der Biopolitik ist in aller Munde. Das Spektrum seiner Verwendungsweisen reicht von der Asyl-Politik über die AIDS-Prävention bis hin zur Bekämpfung des Bevölkerungswachstums. Er bezeichnet die Unterstützung landwirtschaftlicher Produkte ebenso wie die Förderung medizinischer Forschung, strafrechtliche Bestimmungen zur Abtreibung und Patientenverfügungen zum Lebensende.
Von »Biopolitik« reden Vertreter der Neuen Rechten ebenso wie linke Globalisierungsgegner, Kritiker des biotechnologischen Fortschritts, aber auch dessen Befürworter.
Dieser Band bringt Klarheit in das begriffliche Wirrwarr. Er liefert einen Überblick über die Geschichte des Begriffs und erläutert seine Bedeutung in aktuellen politischen Auseinandersetzungen und gesellschaftstheoretischen Debatten. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Arbeiten des französischen Philosophen Michel Foucault und die an seinen Begriff der Biopolitik anschließenden Theorien von Giorgio Agamben auf der einen und Michael Hardt und Antonio Negri auf der anderen Seite.
Lemke, T. (12007, 22013). Biopolitik zur Einführung, Hamburg: Junius Verlag.
Übersetzungen in andere Sprachen
»Warum sollte man nicht von einer genetischen Inquisition träumen?«, schrieb Georges Canguilhem schon 1966. Thomas Lemke zeigt anschaulich, dass dieser Traum inzwischen teilweise Realität geworden ist. Er erläutert, wie die aus genetischen Untersuchungen gewonnenen Informationen zu Ausgrenzung und Stigmatisierung führen.
Das Spektrum reicht von Benachteiligungen im Arbeitsleben über Probleme mit Versicherungen bis zu verweigerten Adoptionen. Aber auch die wissenschaftliche Kritik an genetischer Diskriminierung beruht, wie Lemke verdeutlicht, häufig auf der Vorstellung, dass Gene die menschliche Existenz fundamental prägen und den Kern der Persönlichkeit ausmachen.
Lemke, T. (2006). Die Polizei der Gene. Formen und Felder genetischer Diskriminierung, Frankfurt am Main/New York: Campus.
Giacomelli, M. E., Jessop, B., Le Blanc, G., Legrand, S., Lemke, T. & Montag, W. (2004). Dossier: Marx et Foucault. Actuel Marx 36.
Übersetzungen in andere Sprachen
Sind Gene unser Schicksal? Die sozialwissenschaftliche und philosophische Diskussion der Ergebnisse der Genomforschung ist eigentümlich verzerrt. Meist wird die Gefahr eines genetischen Determinismus beschworen, der Selbstbestimmung und Freiheit der Subjekte bedrohe. Diese Studie zeigt die Grenzen dieser Kritik.
Sie macht deutlich, dass die Arbeit von Selbsthilfegruppen im Bereich genetischer Krankheiten neue Formen personaler Identität und kollektiver Vergemeinschaftung schafft. Das genetische Wissen führt nicht zu einer »Biologisierung des Sozialen«, sondern verändert die individuelle Erfahrung von Schwangerschaft, Familie und Partnerschaft ebenso grundlegend wie gesellschaftliche Institutionen.
Lemke, T. (2004). Veranlagung und Verantwortung. Genetische Diagnostik zwischen Selbstbestimmung und Schicksal, Bielefeld: transcript Verlag.
Bruch, M., Lemke, T. & Türk, K. (12002, 22006). Organisation in der modernen Gesellschaft. Eine historische Einführung, Wiesbaden: Westdeutscher Verlag.
Lemke, T. (11997, 21998, 32002, 42003, 52011). Eine Kritik der politischen Vernunft – Foucaults Analyse der modernen Gouvernementalität, Hamburg/Berlin: Argument.
Übersetzungen in andere Sprachen
Prof. Dr. Thomas Lemke
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Fachbereich 03 Gesellschaftswissenschaften
Institut für Soziologie
Schwerpunkt Biotechnologie,
Natur und Gesellschaft
Besucheradresse
Theodor-W.-Adorno-Platz 6
Campus-Westend – PEG-Gebäude
Raum 3.G 027
60323 Frankfurt am Main
Postadresse
Campus Westend
PEG - Hauspostfach 31
60629 Frankfurt am Main
Tel. +49 69 798 36664
lemke@em.uni-frankfurt.de