Fellows 2020/21

Lea Klarenbeek wurde an der London School of Economics (MSc.) und der Universität Amsterdam (PhD 2020) in politischer Theorie ausgebildet. Ihre Forschung befasst sich mit dem Konzept der Integration und sieht vor, die Kluft zwischen Theorien der Migration und Ungleichheit auf der einen und empirischen Forschungen auf der anderen Seite zu überbrücken. Als Justitia-Stipendiatin wird sie ihren Ansatz »relationaler Integration« weiter ausarbeiten. Dieser soll empirisch arbeitenden Migrationswissenschaftler*innen Werkzeuge an die Hand geben, um zentrale Probleme der Ungleichheit, die mit Migration in einem Zusammenhang stehen, erfassen zu können. Gleichzeitig soll der Ansatz Forscher*innen empfänglich dafür machen, zu sehen, wie politische Diskurse den Begriff »Integration« in normativer Hinsicht mit fragwürdigen Konnotationen versehen haben. Ihre Forschung erschien in Migration Studies (2019), Comparative Migration Studies (2019) und Critical Policy Studies (2019).

Aliénor Ballangé promovierte in politischer Theorie an der Sciences Po in Paris. Ihre Doktorarbeit trug den Titel The Brussels’ Invention. European Integration: By the People or For the People? Die Dissertation verband Methoden der Politikwissenschaft, historischen Analyse und Philosophie und behandelt die intellektuelle Genese des demokratischen Integrationsprojekts der Europäischen Gemeinschaft. 2019 wurde sie für ihre Arbeit von der Universität Sorbonne mit dem »Prix de la Chancellerie« in der Politikwissenschaft ausgezeichnet. Sie arbeitete zudem als Teaching und Research Fellow an der Sciences Po Bordeaux / Centre Émile Durkheim. Bei uns in Frankfurt wird sie die Eigenarten und Verwendungsweisen des Konzepts der »Postdemokratie« untersuchen, um zu erörtern, inwiefern dieses hilfreich für ein Verständnis jener Art des »Demokratiedefizits« ist, mit der sich die EU aktuell konfrontiert sieht. Ihre Arbeiten erschienen in Noesis (2018), French politics (2017) und Le Philosophoire (2015).

Gordon Arlen absolvierte 2017 seinen PhD an der Universität Chicago in politischer Theorie. Von 2018 bis 2020 war er Postdoktorand an der Universität Amsterdam und lehrte und arbeitete innerhalb eines Projekts von Dr. Enzo Rossi. Seine Forschung befasst sich mit Demokratietheorie und den normativen Dimensionen der politischen Ökonomie sowohl innerhalb eines zeitgenössischen als auch historischen Rahmens. Insbesondere untersucht er die komplexen elitären Einflussmechanismen innerhalb einer vielfältigen Gruppe von Menschen am oberen Ende der Wirtschaftspyramide, die er als »oligarchs« bezeichnet. Diese sind Akteur*innen mit massivem Reichtum, den sie im öffentlichen Raum einsetzen, um politischen Einfluss auszuüben. Manche Milliardär*innen nutzen ihr Vermögen etwa, um sich ein Wahlamt zu sichern, während andere ihr Vermögen informeller einsetzen, als politische Aktivist*innen oder Medienmogule. Sein derzeitiges Buchprojekt Oligarchs Among Us entwickelt eine historisch informierte Konzeptualisierung oligarchischer Macht in zeitgenössischen Demokratien. Seine Forschung wurde im European Journal of Political Theory (2019), Inquiry (2018) und Polity (2017) publiziert.